
Endlich weniger Zungenbrecher und Wort-Ungetüme: Karin Prien (CDU), Ministerin für Bildung und Familie, hat eine neue Hausordnung herausgegeben.
Danach sollen sich die Ministeriumsbeamten in ihrer internen und externen Kommunikation (also in E-Mails, Vermerken, Gesetzesvorlagen) ab sofort an die klassischen Rechtschreibregeln halten. Wie Bild zuerst berichtete, gab die Ministerin dies bei einer internen Personalversammlung bekannt. Sie sagte: Wir wollen ganz klar anweisen, dass aus unserem Haus nach den Regeln des Rechtschreibrates kommuniziert wird und wir inklusiv schreiben, aber „eben ohne Sternchen und Binnen-I“.
Das heißt: Priens Beamte sollen zwar die mehrgeschlechtliche Schreibweise beibehalten, aber eben keine Sternchen mehr verwenden. Also „Lehrerinnen und Lehrer“, aber nicht mehr zum Beispiel „Lehrer*innen“.
Was für eine Wohltat! Beim Gendern fällt mir immer der verhängnisvolle Satz der ehemaligen Umweltministerin von Rheinland-Pfalz, Anne Spiegel (Grüne) ein. Sie hatte die Umweltkatastrophe im Ahrtal (134 Tote) vollkommen falsch eingeschätzt.
Die ehemalige Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Anne Spiegel.
Sie gab eine Pressemitteilung frei, die auch Ratschläge für Betreiber von Campingplätzen enthielt, sollten ufernahe Bereiche vom Hochwasser überspült werden. Darin hieß es, dass kein „Extremhochwasser“ zu erwarten sei. Ministerin Spiegel beantwortete die Mitteilung mit den Worten: „Konnte nur kurz draufschauen. Bitte noch gendern. Ansonsten Freigabe.“ Die Pressemitteilung wurde gegendert – und die Ministerin musste zurücktreten.
Bitte nicht missverstehen, liebe Leser: Die Ministerin konnte natürlich nichts für das Ahrtalhochwasser. Und der sprichwörtlich gewordene Nachsatz „bitte noch gendern“ ist im Zusammenhang mit dieser Jahrhundertkatastrophe alles andere als komisch. Dennoch zeigt der Satz, wie wichtig woken grünen Politiker die korrekte Gendersprache gewesen ist – und so ist es mit wenigen Ausnahmen noch heute. Und die Ausnahme ist die neue Bundesministerin für Bildung und Familie.
Das Jahrhunderthochwasser in der Eifel mit heftigen Regenfällen und Dauerregen mit Überschwemmungen und Überflutungen jährt sich am 14. Juli zum vierten Mal.
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir: In Behörden, Ministerien, Schulen, Universitäten soll so das Hochdeutsch gesprochen werden, wie es sich jahrzehntelang über Generationen bewährt hat. Wir haben eine schöne, klare Sprache mit einem großartigen Wortschatz. Man kann alles ausdrücken – ohne Gendersternchen und Binnen-I. Lasst uns doch zu unserem wunderbaren Sprachschatz zurückkehren.Nun hat die Familienministerin den Anfang gemacht – wie schön!
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