Gelbhaar erhebt schwere Vorwürfe gegen Parteikollegen

vor etwa 1 Monat

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Der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar wurde in den vergangenen Monaten Ziel erfundener Anschuldigungen und irreführender Berichterstattung durch Parteikolleginnen sowie den rbb. Auslöser waren Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens, die sich später als unbegründet und frei erfunden herausstellten.

Infolge der Anschuldigungen verlor Gelbhaar seine Direktkandidatur für die Bundestagswahl. Mitte Januar wurde bekannt, dass Shirin Kreße, eine 27-jährige Lokalpolitikerin der Grünen, mit gefälschten Dokumenten eine der zentralen Aussagen gegen ihn inszeniert haben soll. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen Kreße wegen des Verdachts der Verleumdung. Auch die Grünen-Politikerin Klara Schedlich hatte Gelbhaar in einer eidesstattlichen Versicherung gegenüber dem rbb sexuelle Belästigung vorgeworfen.

Nun äußert sich Gelbhaar im Interview mit dem NDR-Magazin Zapp zu den Entwicklungen. „Ist ein Flirt ein grenzüberschreitendes Verhalten?“, fragt er im Gespräch. Weiter erklärt er: „Macht gibt es überall“ und betont, dass es in einer „riesigen Partei“ wie den Grünen „keine Pflicht und keinen Anspruch“ gebe, miteinander zu interagieren. Junge Parteimitglieder seien zudem „nicht schüchtern“, viele zeigten sich „sehr sendungsbewusst“.

Ein zentraler Aspekt der Debatte ist die Rolle der Medien, insbesondere des rbb. Der Sender hatte sich auf die Aussagen einer Frau gestützt, die später als nicht existent entlarvt wurde. Weder ihre Identität noch die angegebene Adresse waren überprüft worden. Laut Gelbhaar hätte man „sehr leicht herausfinden“ können, „dass die angegebene Person nicht existierte und an der angegebenen Adresse nicht wohnte“. Die Berichterstattung des rbb habe für ihn „verheerende“ Konsequenzen gehabt. In deren Folge kam es auch zu Rücktritten in der Redaktion des rbb, unter anderem des damaligen Chefredakteurs.

Besonderes Augenmerk gilt der Grünen-Politikerin Klara Schedlich. Sie hatte ungewollte Berührungen an Arm und Rücken, nächtliche Chatnachrichten und Einladungen in eine Privatwohnung öffentlich gemacht. Im Januar untersagte das Landgericht Hamburg wesentliche Teile der rbb-Berichterstattung über die Vorwürfe gegen Gelbhaar.

Gelbhaar sieht Schedlich im Beitrag als zentrale Figur: Sie habe gemeinsam mit der Verfasserin der erfundenen Anschuldigungen den Kontakt zum rbb gesucht und so die Berichterstattung maßgeblich ausgelöst. Nach Bekanntwerden der Falschaussagen neigten laut dem Beitrag viele Medien dazu, Gelbhaar öffentlich zu rehabilitieren. Dennoch seien laut Zapp einige seiner Kontakte zu Frauen als „Grenzfälle“ einzustufen. Innerhalb der Partei habe es besondere Erwartungen gegeben, dass derartige Vorfälle nicht auftreten würden.

Ein erstes Interview mit Zapp brach Gelbhaar zunächst ab, da er die Fragen als vorverurteilend empfand. Später führte er das Gespräch im Rahmen eines Urlaubs an der Ostsee fort. Das Magazin urteilt abschließend: Durch die fehlerhafte Berichterstattung sei es „für alle Opfer sexueller Gewalt“ nun „viel schwerer geworden, mit Vorwürfen durchzudringen“.

Gelbhaar selbst sprach bereits in der Vergangenheit von einer Intrige gegen seine Person. Wie er der Berliner Zeitung sagte, sei er „Ziel von massiven Straftaten“ geworden. Er vermutet hinter der Kampagne Unterstützer seines parteiinternen Rivalen Andreas Audretsch (mehr dazu hier). Gelbhaar machte Personen aus Audretschs Umfeld für die „Schmutzkampagne“ verantwortlich und behauptet, dafür Beweise zu besitzen.

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