
Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) soll wegen Titelmissbrauchs mehrere Tausend Euro zahlen, weil er auf der städtischen Internetseite falsche Angaben zu seinen Berufsabschlüssen gemacht hatte. Ende Juni hatte die Staatsanwaltschaft laut Bild ein Verfahren eingeleitet, soll dies nun aber gegen die Zahlung einer Geldauflage eingestellt haben. Gegenüber Bild wollte die Staatsanwaltschaft dies „weder bestätigen noch dementieren“.
Schick soll zwei falsche Angaben gemacht haben: Zum einen nannte er sich Diplom-Verwaltungsbetriebswirt, obwohl er dies nicht gedurft hätte. Der SPD-Politiker hatte eine private Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie besucht und sich anschließend auf der Webseite der Stadt als Diplom-Verwaltungsbetriebswirt bezeichnet. Dabei darf die Akademie keine Diplomtitel ausstellen. Zum anderen hatte er angegeben, ein „Vordiplom Wirtschaftsingenieurwesen“ zu haben, allerdings hat er den Studiengang abgebrochen.
Er räumte ein, „Fehler“ begangen zu haben, nachdem die Vorwürfe bekannt geworden waren. Er löschte den Diplomtitel von der Webseite, nun steht dort fachlich korrekt „Abschluss als Verwaltungs-Betriebswirt (VWA)“. Der Oberbürgermeister verfügt auch über eine Reihe von Qualifikationen im Sportbereich, die jedoch nicht mit einer klassischen dreijährigen Ausbildung vergleichbar sind.
So verfügt er zum Beispiel über die Vereinsmanagerausbildung C und B der Europäischen Sportakademie des Landes Brandenburg. Die Kurse umfassen 120 Lerneinheiten, am Ende muss eine Prüfung abgelegt werden. Schick wurde 2022 zum Oberbürgermeister gewählt. Er konnte sich in der Stichwahl mit 68 Prozent der Stimmen gegen den AfD-Kandidaten durchsetzen.