Ein 52-jähriger Mann aus Gelsenkirchen hat am Dienstag bei der Polizei gestanden, seine 46-jährige Ehefrau getötet zu haben. Wie Bild berichtet, wurde der Iraker unmittelbar nach seiner Aussage vorläufig festgenommen.
Kurz nachdem der Mann am Vormittag die Tötung gebeichtet hatte, eilten Polizei und Rettungskräfte zu dem fünfstöckigen Wohnhaus im Stadtteil Bulmke-Hüllen. Nachdem sich die Polizisten gegen 11:45 Uhr gewaltsam Zutritt zur Wohnung verschafften, konnte ein Notarzt nur noch den Tod der Frau feststellen. Die Polizei sperrte die Umgebung des Tatorts ab. Experten der Kriminaltechnik sicherten Spuren. Die Leiche der Frau wurde zur weiteren Untersuchung in die Rechtsmedizin gebracht, und Ermittler der Kriminalpolizei befragten Nachbarn des Paares.
Drohnenaufnahme des Stadtteils Bulmke-Hüllen in Gelsenkirchen.
Das irakische Paar soll dabei sechs Kinder gehabt haben, die in Deutschland leben: drei Söhne und drei Töchter. Drei weitere Kinder sollen sich in der Heimat befinden. Ein erwachsener Sohn hat bereits eigene Kinder, während die jüngeren Geschwister noch bei den Eltern lebten. Am Tatvormittag waren die Kinder in der Schule. Anwohner sollen sich laut Bild überrascht gezeigt haben: „Es gab keine Anzeichen für das Verbrechen. Der Mann war immer sehr freundlich, ging nett mit seiner Frau um. Sie haben oft abends noch spät auf dem Balkon gesessen und Musik gehört“, soll ein Nachbar gesagt haben.
„Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde die Gelsenkirchenerin durch Gewalteinwirkung verletzt“, so ein Polizeisprecher. Nach Informationen der Bild wurden bei der Obduktion Stichverletzungen und Spuren von Schlägen festgestellt. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Frau heimtückisch im Schlaf getötet wurde. Die Polizei hat inzwischen eine Mordkommission eingerichtet, um die Hintergründe des Verbrechens aufzuklären. „Nach derzeitigem Stand ist völlig unklar, warum der Mann seine Frau tötete“, sagte die zuständige Staatsanwaltschaft Essen.
Am Mittwoch wurde der Mann einem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen Mordes erließ.
Auch bei NIUS: Schwere Gewalt an Frauen wird ständig relativiert: Hört auf, von Beziehungstaten zu sprechen!
