Gemeinsame Sache mit linken Aktivisten: New York Times will Konservative bei YouTube canceln lassen

vor 6 Monaten

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Bildquelle: NiUS

In den USA rücken traditionell den Demokraten wohlwollend gegenüberstehende Zeitungen von Kamala Harris ab. Nicht so die New York Times. Sie verbündet sich sogar mit linken Aktivisten, um konservative Journalisten bei YouTube anzuschwärzen.

Anders als in Deutschland, wo die überwiegend links-grünen Medien (NIUS berichtete gerade) nicht direkt zur Wahl eines bestimmten Politikers aufrufen, aber keinen Zweifel an ihren Präferenzen lassen, ist es in den Vereinigten Staaten üblich, dass große Zeitungen eine Empfehlung für die Präsidentschaftswahl aussprechen. Nach der Los Angeles Times verzichtet diesmal – und erstmals seit 1988 – auch die Washington Post darauf, was linke Beobachter auf die Palme brachte, denn das Blatt ruft traditionell zur Wahl des Präsidentschaftskandidaten der Demokraten auf.

Mit mehr als 2,5 Millionen Abonnenten, die meisten davon digital, ist die Washington Post die drittgrößte Zeitung der USA und damit sehr einflussreich. Nun erklärte Eigentümer Jeff Bezos (der Gründer von Amazon), in Zeiten des sinkenden Vertrauens verstärke eine Wahlempfehlung das Gefühl der Leser, wirklich unabhängig zu sein, daher werde die Zeitung sie abschaffen. Sogleich wurde Bezos vorgeworfen, „eingeknickt“ zu sein, und angeblich waren 200.000 Leser so empört, dass sie ihr Abo kündigten.

Jeff Bezos, Eigentümer der „Washington Post“, will in der Glaubwürdigkeitskrise der Medien keine Wahlempfehlung mehr abgeben.

Der Großteil der US-Medien, von der New York Times über die Washington Post bis hin zu CNN oder MSNBC, unterstützt die Demokraten, während Trump, der immerhin noch auf Fox News als Gegengewicht zu CNN zählen kann, sich vor allem auf neue Medien wie die Social-Media-Plattformen stützt, zu denen Elon Musks X (Twitter) gehört, aber auch reichweitenstarke und damit einflussreiche Podcasts, etwa dem von Joe Rogan (NIUS berichtete).Die traditionellen Medien verlieren zunehmend an Relevanz, weil die Konsumenten den Eindruck haben, nicht mehr fair informiert zu werden. Doch die altehrwürdige New York Times (NYT), nach wie vor die größte Zeitung Amerikas (über 8,8 Millionen Online-Abonnenten) ficht diese Entwicklung nicht an, sie spricht sich nicht nur offen für Kamala Harris aus (und sei es auch nur, weil sie Trump hasst), sondern paktiert offenbar mit linken Aktivisten, die das Internet auf der Suche nach Meinungen durchforsten, die sie für „Desinformation“ halten – und anprangern, um die Urheber mundtot machen zu lassen.

Einer dieser unangenehmen Betriebe nennt sich Media Matters for America (MMfA), eine linke Watchdog-Journalismus-Organisation, 2004 von dem Journalisten und politischen Aktivisten David Brock als Gegengewicht zum konservativen Media Research Center ins Leben gerufen. Ihr Ziel: „konservative Fehlinformationen“ in den US-Medien aufzudecken. Eine von den Gruppen also, die sich anmaßen, zu entscheiden, was Wahrheit und was Lüge sein soll. Es versteht sich von selbst, dass sich Media Matters im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 vollständig auf die Seite Hillary Clintons schlug, um Trump zu verhindern.

In den vier Monaten von Mai bis August hat Media Matters 286 Videos bei YouTube gefunden, die vermeintliche Fehlinformationen oder unbewiesene Behauptungen enthalten hätten. Mit diesen werden die Urheber nun konfrontiert. Nico Grant, Reporter der NYT, schrieb unter anderem Ben Shapiro und Tucker Carlson an. Ob sie sich für einen Artikel äußern wollten? Außerdem wollte Grant wissen, wie oft die Angeschriebenen von YouTube demonetarisiert wurden und ob die Plattform ihnen im vergangenen Jahr Nachrichten geschickt habe, dass ihre Inhalte Fehlinformationen enthielten.

Das Gebäude der altehrwürdigen New York Times an der Eighth Avenue in New York City. Die Zeitung wurde vor 173 Jahren gegründet.

Ben Shapiro (7,13 Mio. Abonnenten bei YouTube) warf er vor, er habe behauptet, dass Wahlregeln im Vorfeld der Wahl manipuliert worden seien, um eine außergewöhnlich hohe Zahl von Briefwahlstimmen zu erreichen. Shapiro machte das Anschreiben öffentlich und schrieb einen Thread dazu:„Was genau macht die New York Times? Es ist ganz offensichtlich: Sie benutzt Recherchen von Media Matters, einer radikalen linken Organisation, deren einziger Zweck es ist, konservative Medien zu zerstören, um YouTube unter Druck zu setzen, alle Konservativen EINE WOCHE VOR DER WAHL zu demontieren und zu bestrafen. Das ist das ganze Spiel hier. Einen Artikel in Amerikas ‚vertrauenswürdigster Zeitung‘ zu veröffentlichen, der so ziemlich jeden bedeutenden Konservativen zum Verursacher von ‚Fehlinformationen‘ auf YouTube erklärt und so YouTube unter Druck zu setzen, damit es gegen Konservative vorgeht.“

Es gehe gar nicht um „Fehlinformationen zur Wahl“. Diese müsse man gar nicht verbreiten, um zur Zielscheibe zu werden: „Man muss nur Trump unterstützen.“ Shapiro schloss mit den Worten: „Die New York Times möchte also einen Kommentar? Hier ist mein Kommentar: Bitte, f*cken Sie sich selbst.“

Auch Tucker Carlson (3,24 Mio. Abonnenten bei YouTube) erhielt Post von Nico Grant. Der Vorwurf: Er habe eine „Fehlinformation“ verbreitet, als er von einer „gestohlenen Wahl“ gesprochen habe.

Als konservativer TV-Moderator und politischer Kommentator geliebt und gefürchtet: Tucker Carlson.Carlson schoss sofort und mit der ihm eigenen Deutlichkeit zurück:

„Die New York Times arbeitet also mit einer linken Hassgruppe zusammen, um Kritiker der Demokratischen Partei zum Schweigen zu bringen? Bitte fragen Sie sich, warum Sie sich daran beteiligen. Ist das der Grund, warum Sie in den Journalismus gegangen sind? Es ist schändlich. Ich hoffe, Sie sind von Schuldgefühlen und Selbstverachtung erfüllt, weil Sie mir einen solchen Text geschickt haben. Bitte zitieren Sie mich.“

Ob er denn die gestellten Fragen beantworten wolle? Tucker Carlson:

„Möchte ich an Ihrem Versuch, mich zu zensieren, teilnehmen? Nein, danke. Aber ich hoffe, dass Sie zitieren, was ich oben geschrieben habe, und auch zur Kenntnis nehmen, dass ich Ihnen gesagt habe, Sie sollen sich verpissen, was ich jetzt tue. Danke!“

Der konservative Aktivist Robby Starbuck, der mit erfolgreichen Boykottkampagnen gegen woke Unternehmen in diesem Sommer große Aufmerksamkeit erlangte (NIUS berichtete), brachte die Sache in seiner Antwort auf den Punkt:„YouTube muss sehr vorsichtig sein, wie sie auf diese Geschichte reagieren, oder sie riskieren eine massive Abwanderung von ihrer Website. Rechte Inhalte anders zu behandeln, wird immer mehr zu einer Beleidigung werden, durch die man eine Menge Aufträge verliert. Die Leute haben jetzt Alternativen ...“

Und das ist es, womit der politmediale Komplex, in den USA wie in Deutschland, ein Problem hat: dass mit den neuen Medien eine Gegenöffentlichkeit entstanden ist, die ihr Meinungsmonopol gefährdet. Daher die Verzweiflung, die totalitären Versuche, die Meinungsfreiheit zu beschneiden, Kontrolle über die sozialen Medien zu erlangen und unliebsame Portale unter Druck zu setzen. Und daher die Notwendigkeit, als „fünfte Gewalt“ den alten, unglaubwürdig und einseitig gewordenen Journalismus stets im Auge zu behalten. Auch die New York Times ist ja, wie der aktuelle Vorfall einmal mehr zeigt, längst nicht mehr, was sie mal war.

Mehr NIUS: Wie X und die neuen Medien zur fünften Gewalt werden, die den alten Journalismus kontrolliert

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