Geplanter Inklusionscampingplatz trotz 33-Millionen-Euro-Förderung auf der Kippe

vor etwa 1 Monat

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Auf einem Acker am Störmthaler See in Großpösna bei Leipzig soll ein integrativer Campingplatz entstehen – mit 185 Stellplätzen für Wohnmobile und Zelte, barrierefreien Ferienhäusern, gastronomischen Angeboten, tierpädagogischen Einrichtungen und einer Badestelle. 33 Millionen Euro hat die sächsische Landesregierung für das Vorhaben bereitgestellt. Verantwortlich für die Umsetzung ist der Städtische Eigenbetrieb Behindertenhilfe (SEB) der Stadt Leipzig.

Doch das Projekt droht zu scheitern. Grund ist die unsichere Finanzierung der Erschließungskosten für Straßen-, Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse. Die dafür veranschlagten 8,7 Millionen Euro sollten ursprünglich aus sogenannten §4-Mitteln stammen – Fördergeldern für den Strukturwandel in ehemaligen Braunkohleregionen. Da der Störmthaler See durch die Flutung eines früheren Tagebaus entstand, wäre der Campingplatz förderfähig.

Die sächsische Landesregierung hat diese Mittel nun jedoch gekürzt. Für Projekte, die sich noch in der Planungsphase befinden, wurden die Fördergelder vollständig gestrichen.

In einem gemeinsamen Brief an die Landesregierung warnen der SEB-Betriebsleiter sowie die Bürgermeister von Leipzig und Großpösna vor den Konsequenzen. In dem Schreiben, das dem MDR vorliegt, heißt es, die Streichung der Mittel gefährde das Projekt „akut“ – und es komme zu einem Imageschaden, sollte es scheitern. Eine Antwort der Landesregierung steht bislang aus.

Der geplante Integrationscampingplatz soll nicht nur barrierefreie Urlaubsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung und ihre Familien schaffen, sondern auch Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap bieten. Die Fertigstellung ist für 2026 vorgesehen, die Eröffnung im Folgejahr. Noch zeigen sich die Projektverantwortlichen zuversichtlich – vorausgesetzt, die Finanzierung kann gesichert werden.

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