
Mit ihrem neuen Hitzeschutzplan empfiehlt Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU), bei Sportveranstaltungen im Sommer aufs Grillen und den Ausschank von alkoholischen Getränken zu verzichten.
„Dieser Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport stellt eine gesundheitsspezifische Maßnahme zur Klimaanpassung dar“, heißt es in der 14-seitigen „Bundesempfehlung“, die das Gesundheitsministerium am Dienstag veröffentlicht hat. „Jeder Verband und jeder Verein wird künftig mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert sein.“
Der Plan ist in die drei Teile „Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Sommer“, „Maßnahmen zum Schutz während des Sommers“ und „Spezielle Maßnahmen während akuter Hitzeperioden“ unterteilt, und empfiehlt, das Essens- und Cateringangebot bei Wettkämpfen und Veranstaltungen an hohe Temperaturen anzupassen, indem man „auf Ausschank von alkoholischen, stark zuckerhaltigen, koffein- oder taurinhaltigen Getränken verzichtet“. Stattdessen solle man Mineralwasser, ungesüßten Tee und dünne Saftschorlen anbieten.
Bratwurst und Bier gehören zu jeder Sportveranstaltung.
Bereits in Vorbereitung auf den Sommer solle man das „Bewirtungsangebot bei Veranstaltungen im Sommer rechtzeitig abstimmen, offenes Feuer / Grill vermeiden“. Weitere Empfehlungen: „Festlegen, ob und wann Wettkämpfe bei extremer Hitze abgesagt oder verschoben werden können“, „Hitze in die Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsschutzes aufnehmen“, „Überbrückungskonzepte für Mangellagen (Energie, Wasser) erstellen“.
Der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Mit der Idee, dass derart absurde Weisungen aus einem Bundesministerium nötig seien, weil die globale Durchschnittstemperatur sich in den letzten 20 Jahren (2005 bis 2024) um etwa 0,65 °C erhöht hat, setzt die CDU-Gesundheitsministerin eins zu eins die Linie ihres Vorgängers Karl Lauterbach (SPD) fort. Lauterbach hatte eigens eine Pressekonferenz zu dem Thema abgehalten, in der er von Restriktionen auf Sportveranstaltungen schwärmte. Im Juli 2023 äußerte er sogar das Vorhaben, er wolle die Zahl der Hitzetoten halbieren.
Dass Trainer und Vereine in Selbstverantwortung dafür Sorge tragen, ihre Mitglieder und Sportler vor Überlastung zu schützen, scheint für Politiker zunehmend unvorstellbar.
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