Unruhen und Terror weltweit: Jetzt sehen wir, was „Globalize the Intifada“ wirklich bedeutet

vor 3 Tagen

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Der Aufruf, die Intifada zu globalisieren, wird von immer mehr radikalen Muslimen und ebenso radikalen Linken als Ermutigung zum blanken antijüdischen Terror verstanden – unter dem Deckmantel des Mitgefühls mit den Menschen in Gaza. Dabei richtet er sich, wie „Free Palestine“, nicht nur gegen Israel, sondern gegen Juden weltweit. Und gegen die westliche Gesellschaft als solche.

„Aufstand“ oder „Abschütteln“, das ist die wörtliche Bedeutung des arabischen Begriffs Intifada. Er erlange weltweite Aufmerksamkeit während der Unruhen in den damals noch besetzten Palästinensergebieten der Jahre 1987 bis 1993. Diese begannen mit Streiks und Protesten, schlugen aber bald in Gewalt um, auch gegen Palästinenser, die man der Kollaboration mit Israel verdächtigte.

Die zweite Intifada (2000 bis 2005), „Al-Aqsa-Intifada“ genannt, war noch viel grausamer. Hamas, die Al-Aqsa-Märtyrerbrigaden und Tanzim-Milizen der Fatah, der Palästinensische Islamische Dschihad und andere Terrororganisationen verübten zahllose Anschläge, die mehr als 1.000 Israelis das Leben kosteten. Mit dem Wort Intifada war von Anfang an brutale Gewalt verbunden, jedoch als vermeintlich gerechtfertigtes Mittel, um Unabhängigkeit von den „Besatzern“ zu erlangen.

Weltweit genoss der Begriff bei den Linken und Muslimen Sympathie, stand er doch für den gerechten Kampf gegen „Kolonialisten“, wie sie es sahen. So war schon 2002 der Aufruf „Globalize the Intifada“ auf Spruchbändern von Demonstranten gegen den G8-Gipfel im kanadischen Ottawa zu sehen. Besonders nach 2021 wurde er – wie auch „Free Palestine“ und „From the River to the Sea“ (Vom Fluss – Jordan – bis zum Meer) – auf Demonstrationen in westlichen Städten wie New York, London und Berlin skandiert.

2002 bei einer Demo gegen den G8-Gipfel in Ottawa, Kanada.

Gruppen wie „Within Our Lifetime“ (WOL), eine in New York ansässige, palästinensisch geführte Gruppe, verbreiteten den Slogan in Protesten und auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, um Proteste gegen israelische Politik und westliche Unterstützung Israels zu mobilisieren. Auch das Palestinian Youth Movement (PYM) und Samoudin verwendeten die Parole (oft in Verbindung mit „From the River to the Sea“), sowie Mitglieder linker und antizionistischer, nicht-arabischer Bewegungen, etwa der „Party for Socialism and Liberation“.

Arabische Demonstranten ziehen 2021 durch den New Yorker Stadtteil Brooklyn.

Unter dem Deckmantel des Befreiungskampfes gegen die koloniale Unterdrückung verbarg sich immer die Absicht, den jüdischen Staat auszulöschen, für eine „Zweistaatenlösung“ war da kein Platz, diese Chimäre überließ man naiven Gemütern im Westen, die allen Geschehnissen im Nahen Osten zum Trotz weiter auf eine Verhandlungslösung hofften.

Die antiisraelischen Proteste eskalierten nach dem 7. Oktober 2023, der Invasion palästinensischer Terroristen in den grenznahen Ortschaften Südisraels. Dem Massaker fielen mehr als 1.200 Menschen zum Opfer, 250 wurden in den Gazastreifen entführt. Das war der Auslöser des noch immer andauernden Gaza-Krieges, den Israel zur Vernichtung der Hamas zu führen gezwungen ist.

Die israelfeindliche Bewegung des Westens fasste sich nach einem Moment der Schockstarre rasch und schaltete in den Opfermodus: Jetzt sollten die Palästinenser plötzlich Opfer eines „Genozids“ sein. Von Amerika bis Berlin kam es zu Hasskundgebungen, Hörsaalbesetzungen, Vandalismus, Schmierereien und auch tätlichen Angriffen auf Juden.

Am 21. Mai dieses Jahres ermordete der Amerikaner Elias Rodriguez ein junges Paar, Yaron Lischinsky und Sarah Lynn Milgrim, Mitarbeiter der israelischen Botschaft, vor dem Lillian & Albert Small Capital Jewish Museum in Washington, D.C. Als er das Feuer auf die beiden eröffnete, rief er „Free Palestine!“. Er trug eine Keffiyeh, ein Symbol, das früher mit nationaler Identität assoziiert wurde, längst aber in linksradikalen Kreisen als Zeichen ideologischer Militanz verwendet wird. Rodriguez gehörte Berichten zufolge der Partei für Sozialismus und Befreiung an, einer politischen Gruppierung, die öffentlich zur „Globalisierung der Intifada“ aufgerufen hat.

„Free Palestine!“, schreit Elias Rodriguez, nachdem er ein junges Paar ermordet hat.

Seit Jahren hatte er antisemitische Propaganda und verschwörerische Inhalte konsumiert, alles Teil eines langsamen, bewussten Radikalisierungsprozesses, der als Aktivismus getarnt war. Was Rodriguez verübte, war ein eiskalter antijüdischer Terrorakt, euphemistisch verkauft als „Widerstand“. „Ich habe es für Palästina getan, ich habe es für Gaza getan“, sagte er den Beamten nach seiner Festnahme. Und: „Free Palestine!“ Der Mann aus Chicago hatte sich, aufgestachelt durch die Proteste und sicher auch durch die mediale Darstellung des Gaza-Krieges, berufen gefühlt, etwas gegen den vermeintlichen „Genozid“ zu unternehmen, indem er ein junges Paar ermordete.

Dasselbe Motiv trieb den Ägypter Mohamed Sabry Soliman an, der Anfang Juni in Boulder, Colorado, Molotow-Cocktails auf eine Gruppe von pro-israelischen Demonstranten schleuderte und mit einem selbstgebauten Flammenwerfer attackierte, wobei 15 Menschen verletzt wurden. Während der Tat hatte er „Free Palestine!“ gerufen. Gegenüber der Polizei sagte er aus, er habe „alle zionistischen Menschen“ – also Juden – töten wollen.

Festnahme von Mohamed Sabry Soliman, der einen antisemitischen Terroranschlag verübte.

Auch in Europa – genauer: in den Ländern, in denen ein hoher Anteil muslimischer Migranten lebt – ist die Zahl der antisemitisch motivierten Straftaten dramatisch angestiegen. Laut dem Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) wurden 2024 in Deutschland 8.627 antisemitische Vorfälle registriert, ein Anstieg von 77 Prozent gegenüber 2023. Dazu gehören acht Fälle extremer Gewalt, 186 Angriffe und 300 Bedrohungen. In Frankreich verzeichnete man einen Anstieg antisemitischer Vorfälle gegenüber dem Vorjahr um über 350 Prozent, wovon 28 Prozent gewaltsam waren.

„Intifada! Intifada! Long live the intifada!“, dieser Ruf war auch an der Columbia University zu hören – eine unverhohlene Drohung vor allem gegen die jüdischen Studenten. In der Hauptstadt Großbritanniens skandierten die Massen „From London to Gaza, Globalise the intifada!“. In Los Angeles skandierte ein Mann mit Keffiyeh und Hamas-Stirnband: „From Mexico to Gaza, globalize the intifada.“

„Free Palestine!“ brüllte auch die Störerin auf der Besuchertribüne des Deutschen Bundestags in Berlin. Bei allen möglichen Events, von internationalen Fußballspielen bis zum Giro d’Italia, wo Israelhasser palästinensische Fahnen schwenkten und einmal sogar einen Fahrer mit einem Absperrband attackierten, tauchen inzwischen Aktivisten auf, um den Kampf gegen Israel, getarnt als Sorge um unschuldige Zivilisten, rund um die Uhr fortzuführen. Sie haben eine weitere Front gegen den jüdischen Staat eröffnet, der sich bereits Angriffen aus dem Libanon, der Westbank, Gaza, Syrien, Jemen und dem Iran erwehren musste.

Zum gewaltsamen Bemühen, Israel zu zerstören, ist schon vor Jahrzehnten der politische Kampf gekommen. Der funktionierte sogar, man blicke nur auf das Abstimmungsverhalten in der UN-Vollversammlung in New York, wenn es um den Nahen Osten geht, oder in die Beschlüsse des „Menschenrechtsrats“. Gleichzeitig haben die Feinde Israels den „Lawfare“ intensiviert – ebenfalls erfolgreich, wie der Haftbefehl gegen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag zeigt.

„Bewaffneter Widerstand“ (vulgo Terror) gehört für die Israelhasser zur Strategie.

Israel soll isoliert und ausgegrenzt werden. Auch ganz offen auf unseren Straßen und Plätzen. „Globalize the intifada“ hat die Akzeptanz dafür geschaffen. Das vermeintlich hehre Motiv, für die armen, unterdrückten Palästinenser zu kämpfen, soll dem ewigen Krieg gegen den jüdischen Staat eine moralische Grundlage verleihen. Es geht aber einher mit einer auffälligen Ignoranz, was den palästinensischen Terror, aber auch den der Hisbollah im Libanon oder die Raketen des Mullah-Regimes in Teheran betrifft. Selbst die Massaker vom 7. Oktober werden noch als „legitimer Akt des Widerstands“ entschuldigt, und die israelischen Opfer des Konflikts als verständliches Faustpfand der Hamas gesehen.

„Globalize the Intifada“ ist eine Kriegserklärung an jeden, der sich weigert, sich dem Todeskult der Hamas zu beugen. Eine globalisierte Kampagne des Hasses. Eine tödliche Bewegung, die sich in Flaggen, Slogans und Euphemismen hüllt und deren zentrales Versprechen nicht darin besteht, eine bessere Zukunft für die Palästinenser aufzubauen, sondern die Juden auszulöschen. Was wir hier sehen, ist kein Aufruf zum Frieden. Es ist die Verherrlichung des Märtyrertums. Es ist die Normalisierung des Hasses gegen Juden. Es ist die Umdeutung von Terror in Gerechtigkeit und von Antisemitismus in Widerstand – nicht nur in den einschlägigen Kreisen von Aktivisten und Influencern, sondern inzwischen auch in den Mainstreammedien und in der Politik.Das Wiederaufleben des Antisemitismus in den letzten Jahren hat neue Formen angenommen, oft getarnt in der Sprache der sozialen Gerechtigkeit und des politischen Aktivismus. Und die Juden sind nicht das letzte Ziel, das diese Bewegung markiert hat. Aus den Blutbädern von New York, Madrid, London, Paris, Brüssel, Berlin und an vielen anderen Orten hat man offensichtlich noch nicht gelernt. Hinter „Globalize the Intifada“ und „Free Palestine“ steckt die islamistische Ideologie, der Dschihad gegen die „Ungläubigen“ – zuvörderst gegen Israel, aber nicht nur.

Fanatische Israelfeinde in New York mit passendem Spruchband.

Vor einigen Tagen berichtete die Welt von einer bisher unveröffentlichten Studie der Forschungsstelle Islam und Politik der Universität Münster unter der Leitung des islamischen Theologen Mouhanad Khorchide. Dieser zufolge weist jeder fünfte in Deutschland lebende Muslim mit Migrationshintergrund eine emotionale Verfassung auf, die Radikalisierung begünstigt. Menschen, die starke antiwestliche oder antisemitische Feindbilder pflegen und zugleich eine geringe Kritikfähigkeit zeigen.

Die Welt schreibt: „Eine Mehrheit dieser ‚Ressentiment‘-Gruppe bejaht zum Beispiel Fragen wie die, ob der Islam ‚die einzige Religion‘ sein sollte oder ob die islamischen Gesetze der Scharia ‚viel besser als die deutschen Gesetze‘ sind.“ Gewalt auf vermeintlich erlittenes Unrecht befürworte demnach jeder Dritte der „Ressentiment“-Gruppe. Jeder Zehnte der „Ressentiment“-Gruppe würde nach eigener Aussage auch selbst Gewalt einsetzen, um sich „für die Interessen von Muslimen“ einzusetzen. Geht man von 5,6 Millionen Muslimen in Deutschland aus – es könnten auch mehr sein –, wären das hochgerechnet rund 100.000 Menschen.

Aus Sicht des Verfassungsschutzes liegt das Personenpotenzial der Islamisten in Deutschland derzeit bei 28.280 Menschen, darunter 9.540 gewaltbereite Personen. Wer weiß, wie viele Linksextreme oder auch nur „einsame Wölfe“ aus der riesigen „Ressentiment-Gruppe“ eines Tages einen Terroranschlag begehen, dem Aufruf zur Globalisierung der Intifada folgend.

Linksextremisten und Islamisten haben sich ganz offensichtlich verbündet, und nicht nur Israelis sind gefährdet, sondern Juden weltweit. Und ebenso Nichtjuden, wie die Terroranschläge spätestens seit dem 11. September 2001 deutlich gemacht haben. Stell‘ Dir vor, wir sind im „Heiligen Krieg“, und keiner merkt’s.

Lesen Sie dazu auch: Gaza-Palästinenser protestieren gegen Hamas – und ihre falschen Freunde im Westen gegen Israel

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