
Katrin Göring-Eckardt ist seit 2021 wieder Bundestagsvizepräsidentin, nachdem sie diese Rolle bereits zwischen 2005 und 2013 innehatte. Doch auch diese Zeit endet bald für die Grünen-Politikerin. Denn am Montag stimmte die Fraktion ihrer Partei über den Kandidaten für den Vizepräsidentschaftsposten ab. Göring-Eckardt unterlag dabei in einer hart umkämpften Abstimmung gegen Claudia Roth und Omid Nouripour.
Während Göring-Eckardt somit nach der ersten Abstimmungsrunde ausschied, wurde Omid Nouripour als neuer Kandidat der Grünen für einen der protokollarisch höchsten Posten im Land gewählt. Am Dienstag muss sich Nouripour in der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages den Abgeordneten der anderen Fraktionen stellen. Damit er den Posten erhält, muss er mit einfacher Mehrheit gewählt werden – das gilt als äußerst wahrscheinlich. Schließlich wurden in der Vergangenheit, mit Ausnahme der AfD, fast alle Kandidaten für das Amt eines Bundestagsvizepräsidenten gewählt.
Nouripour hat sich recht überraschend gegen seine zwei Mitbewerberinnen durchgesetzt. Sowohl Roth als auch Göring-Eckardt hatten das Amt des Bundestagsvizepräsidenten schon einmal inne. Bereits im Vorfeld wurde in zahlreichen Medien über die Identitäten der Kandidaten diskutiert. Mit Göring-Eckardt und Roth als Frauen und Nouripour als Mensch mit Migrationshintergrund gehören alle drei Kandidaten einer, aus der Sicht vieler linker Politiker und Aktivisten, „marginalisierten Gruppe“ an.
Nouripour, der erst im Herbst vergangenen Jahres von seinem Posten als Co-Bundesvorsitzender der Grünen zurücktrat, hat sich vermutlich auch deshalb durchgesetzt, weil Göring-Eckardt zuletzt immer wieder mit Aussagen für Diskussionen sorgte.
So wettert sie immer wieder gegen die AfD, setzt sich für ein Verbotsverfahren gegen die Partei ein (Apollo News berichtete). Anfang Januar behauptete sie bei hart aber fair, dass Migration „mit dem Alltag der Menschen verdammt wenig zu tun“ habe (Apollo News berichtete). Nach der Landtagswahl in Brandenburg begründete sie das schlechte Abschneiden der Grünen unterdessen mit einer vermeintlichen „Einflussnahme des Kreml“ (Apollo News berichtete).