
In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem Deutschlandfunk hat der Co-Vorsitzende der Grünen, Felix Banaszak, ein verändertes Image der Grünen infolge der Ampel-Regierung bemängelt – das machte er vor allem an Nachwahlbefragungen fest. Den Hauptgrund für den Absturz sieht er vor allem bei der schlechten Vorbereitung der Partei auf vermeintliche Kampagnen gegen sich.
Bezüglich der veränderten Wahrnehmung sagte er etwa: „Es hat umgekehrt auch etwas damit zu tun, dass wir gegenüber den Kampagnen, die gegen uns gefahren wurden, in der Zeit einfach sehr wenig wehrhaft aufgestellt waren.“ Beispielhaft dafür machte er das Heizungsgesetz des damaligen Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck aus.
Dazu sagte er: „Natürlich gab es zu relevanten Teilen auch eine interessengeleitete Kampagne.“ Dort machte er „die Gaswirtschaft“ als Hauptschuldigen aus – darauf sei man nicht gut vorbereitet gewesen. Kombiniert mit der vom Streit zwischen den Koalitionären geprägten Regierungszeit hätten sich die Grünen vom Image wegbewegt, von „Leuten, mit denen man gern mal ein Bierchen trinken will“. Banaszak erklärt das auch mit dem Problem, dass Leute nicht mehr gewusst hätten, wofür die Grünen eigentlich stehen.
Der Grünen-Vorsitzende sucht damit wie viele Grünen-Politiker vor ihm die Schuld für den Misserfolg bei den Wählern oder bei vermeintlichen, zwielichtigen Kampagnen. Auch die damalige Grünen-Chefin Ricarda Lang schob im vergangenen September die Wahlniederlagen bei den Landtagswahlen im Osten darauf, dass man sich nicht genug gegen Hass gewehrt habe – es sei „schon ein bisschen so ein Volkssport geworden, Grüne zu hassen“, meinte Lang damals (Apollo News berichtete).
Die ehemalige Kanzlerkandidatin und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock stellte unterdessen die Behauptung auf, dass ihre Wahlniederlage bei der Bundestagswahl 2021 auch mit einer russischen Desinformationskampagne zusammenhängen würde – dies sei auch durch den Verfassungsschutz belegt. Doch dieser widersprach Baerbocks Behauptung (Apollo News berichtete).