
Die Baukosten für die Erweiterung des Bundeskanzleramts explodieren! Der Bundesrechnungshof (BRH) kritisiert in einem neuen Prüfbericht das Beharren der Regierung auf einer angeblich „bedarfsgerechten Büroflächenplanung“ als Begründung für den sechsstöckigen Monsterbau. Der Neubau auf der anderen Uferseite im Berliner Spreebogen gegenüber dem jetzigen Kanzleramt belastet die Steuerzahler mit geschätzten 777 Millionen Euro – nach anfänglich veranschlagten 485 Millionen.
Ausschlaggebend für den vermeintlichen Mehrbedarf an Büroräumen war die personelle Anhebung der Mitarbeiterzahl im Kanzleramt noch durch Ex-Kanzler Olaf Scholz (SPD). Auf der Webseite der Bundesregierung wird die Notwendigkeit der Baumaßnahme nach wie vor damit begründet, dass alle Beschäftigten dann wieder an einem Standort arbeiten könnten.
Die jüngste Kritik des Bundesrechnungshofes bezieht sich vor allem auf die vorgesehene Anzahl von Büroflächen. Derzeit verfügt das Bundeskanzleramt über 460 Büroplätze. Mit dem Erweiterungsbau soll Platz für weitere 590 Arbeitsplätze geschaffen werden, die sonst auf verschiedene Standorte verteilt werden müssten.
Die Bonner Rechnungsprüfer bestreiten den Mehrbedarf an Büroraum nicht grundsätzlich, halten aber dessen Veranschlagung für zu hoch. Selbst mit geplantem Zuwachs habe das Kanzleramt „einen Überhang von 266 Büroarbeitsplätzen“, ermittelte der BRH.