
In einem Gastbeitrag für The Telegraph zeigte der britische Premierminister Keir Starmer sich bereit, Friedenstruppen in die Ukraine zu entsenden. „Wir stehen vor einem einmaligen Moment für die kollektive Sicherheit unseres Kontinents. Dies ist nicht nur eine Frage der Zukunft der Ukraine, sondern eine existenzielle Frage für Europa als Ganzes.“ So beginnt er seinen Gastbeitrag.
Wenn man Putin in Zukunft von weiteren Aggressionen abhalten wolle, sei ein „dauerhafter Frieden“ in der Ukraine wichtig, der die Souveränität des Landes achte. Um das zu erreichen, müssten Europa und die USA eng zusammenarbeiten, und Großbritannien könnte eine Vermittlerrolle einnehmen, so der Premierminister. Großbritannien werde die Ukraine weiterhin unterstützen. Neben den 3 Milliarden Pfund, die jährlich an die Ukraine gezahlt werden, sei er auch bereit, britische Truppen in dem Land zu stationieren, falls nötig.
Starmer schreibt: „Ich sage das nicht leichtfertig. Ich bin mir der Verantwortung bewusst, die damit einhergeht, dass britische Soldaten in Gefahr geraten könnten. Aber jeder Beitrag zur Gewährleistung der Sicherheit der Ukraine ist ein Beitrag zur Gewährleistung der Sicherheit unseres Kontinents und der Sicherheit dieses Landes.“ Sein Gastbeitrag wurde im Vorfeld des Gipfeltreffens veröffentlicht, bei dem europäische Staatschefs über Europas Rolle bei einer Lösung des Ukraine-Krieges nachdenken wollen. Das Gipfeltreffen findet in Paris statt, neben Keir Starmer sollen die Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Dänemark, Italien, Spanien und Polen teilnehmen.
Starmers Text enthält auch eine konkrete Aufforderung an die europäischen Partner: Es soll mehr Geld für Verteidigung ausgegeben werden, und Europa soll eine größere Rolle in der Nato einnehmen. Darüber hinaus brauche es aber auch weiterhin die Unterstützung der USA. Darum kündigte Starmer an, Donald Trump in den nächsten Tagen treffen zu wollen. Außerdem sprach der britische Premierminister sich in seinem Text dafür aus, dass die Ukraine langfristig der Nato beitreten sollte.
Auch Schweden schließt eine Entsendung von Truppen in die Ukraine nicht aus. Wie Außenministerin Maria Malmer Stenergard dem Radiosender Sveriges Radio sagte, müsse „zuerst ein gerechter und tragfähiger Frieden“ ausgehandelt werden, der „die internationale Rechtsordnung achte“. Es müsse verhindert werden, dass Russland die Möglichkeit habe, sich zurückzuziehen, neu aufzurüsten und dann in ein paar Jahren die Ukraine oder ein anderes Land anzugreifen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Russland und die USA wollen sich zu Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Krieges in den nächsten Tagen in Saudi-Arabien treffen (Apollo News berichtete). Wie aktuell berichtet wird, soll das Treffen in Riad bereits am Dienstag stattfinden. Der amerikanische Außenminister Rubio, der Nahost-Beauftragte Steve Witkoff und der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz sollen an den Gesprächen teilnehmen. Ob die Ukraine teilnehmen wird, ist noch offen. Während Michael McCaul, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Repräsentantenhauses, sagte, dass er davon ausgehe, dass die Ukraine eingeladen sei, teilte ein ukrainischer Regierungsvertreter BBC mit, dass die Ukraine nicht eingeladen sei und keine Delegation entsenden werde.