Großeinsatz gegen Kindergeld-Betrüger: 400 Polizisten durchkämmen Duisburger „Weißen Riesen“

vor 6 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Am frühen Morgen war der „Weiße Riese“ in Duisburg Schauplatz einer der größten Razzien Deutschlands – gegen Sozialbetrug und Kindergeldmissbrauch. Rund 400 Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsbehörden durchsuchen den Gebäudekomplex, der bekannt für problematische Zustände und Kriminalität ist.

Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hatte den Einsatz in dem berüchtigsten Hochhaus beauftragt, um die tatsächliche Anzahl der Bewohner festzustellen und Sozialbetrüger zu entlarven. Das Duisburger Hochhaus sorgte im Sommer bereits für Schlagzeilen. DHL hatte damals die Paketzustellung für den „Weißen Riesen“ eingestellt, da die Sicherheit der Zusteller nicht garantiert werden konnte. Es kam zu „bedrohlichen Situationen“, hieß es seitens DHL.

Einige Bewohner des Problem-Hochhauses wurden direkt abgeführt.

Bereits um 6 Uhr morgens starteten Mitarbeiter des Ordnungsamts die „Meldekontrolle“, unterstützt von Hunderten Polizisten, Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit und der Familienkasse. Alle gemeldeten Personen in den 320 Wohnungen des Gebäudes sollten erfasst und überprüft werden. Aktuell sind Berichten zufolge etwa 1.414 Bewohner offiziell registriert, doch es besteht Verdacht, dass vor allem Kinder zwar offiziell gemeldet sind, tatsächlich aber im Ausland leben – während das Kindergeld weiterhin nach Deutschland fließt.

Das Haus erlangte unter anderem deshalb traurige Berühmtheit, weil DHL-Zusteller sich weigerten, es zu betreten.

In den verwahrlosten Treppenhäusern mussten die Beamten laut Bild oft an Türen klopfen, da die Klingeln nicht funktionieren. Viele der angetroffenen Bewohner verstanden kein Deutsch.

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link kommentiert gegenüber Bild den Großeinsatz als Maßnahme zur Sicherstellung sozialer Gerechtigkeit: „Die Meldekontrolle hilft uns, festzustellen, wer hier zu Recht lebt, wer unzulässig Sozialleistungen bezieht oder wer aus ausländerrechtlichen Gründen gar nicht hier sein dürfte.“ Solche Einsätze seien wichtig, um das Vertrauen in den Staat und die Stadt wiederherzustellen.

Blick ins Treppenhaus des „Weißen Riesen“

Bereits nach einer Stunde führte die Polizei laut Bericht mehrere Männer ab. Einige haben offene Haftbefehle, andere stehen wegen ausstehender Abschiebungen auf der Liste. Um 9 Uhr standen bereits 16 Festnahmen fest: 14 Personen wegen illegalem Aufenthalt und zwei wegen bestehender Haftbefehle zur Abschiebung. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden, zog sich bis in den Dienstagvormittag.

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