Grüner Selbstzerfall: Personalabbau, Führungsleere und extremistischer Nachwuchs im Ausnahmezustand

vor etwa 3 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Hundert Tage nach dem Machtverlust in Berlin stehen die Grünen vor einem Scherbenhaufen – nicht nur politisch, sondern auch organisatorisch. In der Parteizentrale in Berlin herrscht Unruhe, intern wird gestritten, offen kritisiert und um Einfluss gerungen. Der neue Kurs ist unklar, die alten Gesichter verschwunden, die Stimmung vergiftet.

Bei einer internen Mitarbeiterversammlung Ende Juli wurde nun bekannt: Rund 30 Stellen werden gestrichen, viele befristete Verträge laufen zum Jahresende aus – Verlängerungen wird es nicht geben. Die Reaktion fiel heftig aus. Die Parteischatzmeisterin Manuela Rottmann nannte den Tag laut Handelsblatt einen „Fuck-up-Scheißtag“, eine Mitarbeiterin sprach gar vom „Untergang der Partei“.

Die Kürzungen seien zwar nach einer Wahlniederlage nicht unüblich, doch die Art der Kommunikation habe viele vor den Kopf gestoßen. Es sei zu spät und intransparent informiert worden, wer bleiben dürfe und wer gehen müsse. Parteichefin Franziska Brantner wird vorgeworfen, sich nicht ausreichend für das Schicksal der Mitarbeiter zu interessieren. Ein Angestellter sprach laut Bericht von einem „unehrlichen und in Teilen schlicht verlogenen“ Vorgehen des Vorstands. Der Unmut wachse – nicht nur auf dem Papier.

Gleichzeitig wirkt die Parteispitze wie ausgewechselt: Annalena Baerbock hat sich nach New York verabschiedet, Robert Habeck ist zwar wieder im Bundestag, aber schweigt zu seiner politischen Zukunft. Orientierung fehlt – ebenso wie das Personal, das nun entlassen wird.

Auch bei der Grünen Jugend bröckelt es – öffentlich. Co-Sprecherin und Enfant Terrible Jette Nietzard kündigte im Juli überraschend ihren Rückzug an und will sich im Oktober nicht erneut zur Wahl stellen. Die Gründe lägen nicht nur in persönlichen Differenzen, sondern auch in tiefen Spannungen mit Teilen der Mutterpartei. In einem Video wandte sich die 26-Jährige kürzlich auf TikTok an ihre Follower – nicht etwa mit einer politischen Botschaft, sondern mit einem Aufruf zur Jobvermittlung. Sie suche ab Herbst einen neuen Job, wolle aber nicht „wieder 40 Stunden im Büro sitzen“, erklärte sie.

Ihr Ziel: „Irgendwas mit Reisen, Politik, Presse, dies das“. Vorschläge aus der Community seien willkommen – solange es bezahlt werde. Man merkt immer wieder, wie wenig Parteivertreter der Grünen mit den Realitäten im Land Bekanntschaft gemacht haben. Vielleicht wird sich noch ein Plätzchen in einer üppig durch Steuergelder alimentierten linksextremen NGO für Nietzard finden, die noch ein paar Jahre Laisser-Faire auf dem Rücken der hart arbeitenden und ausgebeuteten Bevölkerung ermöglicht.

Nietzards geplanter Abgang folgt auf zahlreiche Konflikte mit der Partei. In ihrer Rückzugsankündigung beschrieb sie persönliche Anfeindungen durch Parteifunktionäre. Sie sei ausgebuht, angeschrien, und ihr Rücktritt sei von Ministerpräsidenten oder jenen, die es werden wollten, gefordert worden – eine kaum verhüllte Spitze gegen Winfried Kretschmann und Cem Özdemir. Zuvor hatte Nietzard immer wieder mit extremen Äußerungen für Empörung gesorgt. Im Juni musste sie sich für ein Video zum Nahost-Konflikt entschuldigen. Darin war laut Grünen Jugend „nicht deutlich genug geworden“, dass es sich beim 7. Oktober um einen antisemitischen Terroranschlag gehandelt habe. Auch ihre Überlegungen in einem RBB-Podcast, ob Widerstand gegen eine mögliche AfD-Regierung notfalls auch „mit Waffen“ geführt werden müsse, sorgten für scharfe Kritik – selbst aus den eigenen Reihen. Nietzard steht dabei exemplarisch dafür, wie sehr sich die Partei in allen Bereichen verrannt hat.

So steht eine Partei, die sich einst als moralischer Kompass inszenierte, heute vor einem inneren Richtungsstreit, einem personellen Aderlass, mit Skandalen wie dem mit dem herausintrigierten Parteikollegen Stefan Gelbhaar und einem zunehmend extremistischen Nachwuchs.

Eine Partei, die einst angetreten war, das Land moralisch zu erziehen und den Staat nach ihren Idealen umzubauen, steht heute vor den Trümmern ihrer eigenen Strukturen. Während in der Parteizentrale die Kündigungen ausgesprochen und in der Nachwuchsorganisation ideologische Luftschlösser verwaltet werden, kollabiert die linksgrüne Woke-Bewegung an der Realität. Die großen grünen Versprechen – vom Weltklima bis zur gesellschaftlichen Umerziehung – verlieren im Angesicht von Rezession, Migrationskrise, marodierender inneren Sicherheit und Inflation jeden Halt. Auf die echten Herausforderungen dieser Zeit haben die Grünen Phantasten keine Antworten mehr – und bekommen auch politisch kaum noch einen Fuß auf den Boden.

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