
Nur wenige Sekunden dauerte es, bis Deutschlands modernstes Kohle-Kraftwerk in sich zusammengesackt war. Am Sonntag machten 160 Kilogramm Sprengstoff die beiden Kühltürme des Kraftwerks Moorburg dem Boden gleich, um Platz zu schaffen für ein Traum-Projekt – im negativsten Sinne des Wortes.
Schon bald nämlich, so der Plan der rot-grünen Hamburger Regierung, soll hier grüner Wasserstoff produziert werden – also Wasserstoff, der mithilfe von Wind und Sonne erzeugt wird, und der die Hamburger Industrie versorgen soll.
Das Video zeigt die Sprengung:
Grüner Wasserstoff hat jedoch erhebliche Nachteile: Er ist extrem teuer in der Produktion und auf dem Weltmarkt nicht konkurrenzfähig. Bislang wird er in Deutschland auch noch überhaupt nicht produziert.
Ein leistungsfähiges Kraftwerk wird bei steigenden Strompreisen einem grünen Luftschloss geopfert – das ist der grüne Irrsinn, der Deutschlands Wirtschaft immer mehr erodieren lässt. Hamburgs grüner Umweltminister Jens Kerstan sagte nach der Sprengung: „Das ist ein bedeutender Tag für Hamburg!“
Jens Kerstan, Hamburger Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.
Das Steinkohle-Kraftwerk Moorburg war bereits 2021 nach nur sechs Jahren Betrieb stillgelegt worden, nachdem der Betreiber Vattenfall den Zuschlag bei einem Ausschreibungsverfahren erhalten hatte. Ziel des Programms der Bundesnetzagentur: die Reduzierung der Verstromung von Steinkohleanlagen und Braunkohle-Kleinanlagen.
Bei steigenden Energiepreisen hat Hamburg sein funktionierendes Kraftwerk gesprengt.
Die beiden Blöcke des Kraftwerks, dessen Bau drei Milliarden Euro gekostet hatte, lieferten bis zu elf Terawattstunden Strom im Jahr – was fast den kompletten Bedarf der Hansestadt decken konnte.
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