Grünes Vorzeigeunternehmen insolvent – Löhne nicht mehr ausgezahlt

vor 8 Monaten

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Die Wirtschaftskrise macht vor grünen Vorzeigeunternehmen nicht halt. Das in Gersthofen bei Augsburg ansässige Unternehmen Quantron, das sich auf nachhaltige Mobilitätslösungen für Nutzfahrzeuge spezialisiert hat, hat Insolvenz angemeldet. Die Zukunft der rund 90 Mitarbeiter ist ungewiss. Die Kanzlei BBL informierte am Mittwoch darüber, dass die Quantron AG nun offiziell ein vorläufiges Insolvenzverfahren durchläuft.

Angestellte des Unternehmens hatten zuletzt beklagt, dass Löhne nicht ausgezahlt wurden. Beate Reimann, Finanzchefin des Unternehmens, äußerte sich noch vor wenigen Tagen optimistisch über eine mögliche Rettung: „In den nächsten Tagen“ sollte eine Kapitalerhöhung erfolgen, die darauf abzielte, offene Forderungen, auch gegenüber den Mitarbeitern, zu begleichen. Vorgesehen war eine siebenstellige Finanzspritze durch Bestandsinvestoren. Diese geplante Rettungsmaßnahme scheint nun jedoch gescheitert zu sein.

Welche konkreten Faktoren zur aktuellen wirtschaftlichen Lage von Quantron geführt haben, bleibt derzeit unklar. Bekannt ist jedoch, dass sich Firmengründer und CEO Andreas Haller gesundheitlich in einer schwierigen Lage befindet. Nach einem zweiten Herzinfarkt im September 2023 befindet sich Haller momentan in der Rehabilitationsphase. Der CEO hatte über LinkedIn bekannt gegeben, dass er zwar auf dem Weg der Besserung sei, jedoch vorerst nicht in das Tagesgeschäft zurückkehren könne, so berichtete die Augsburger Allgemeine.

Das Unternehmen, eine Ausgründung der Haller GmbH & Co. KG, die auf die Wartung von Nutzfahrzeugen spezialisiert ist, hat sich der Umrüstung von Lkw und anderen Nutzfahrzeugen auf Batterie- und Wasserstoffantriebe verschrieben. Erst kürzlich präsentierte Quantron einen schweren Lkw mit Wasserstoffantrieb, der mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 44 Tonnen neue Maßstäbe setzen sollte.

Der Insolvenzverwalter Constantin Graf Salm-Hoogstraeten erklärte, man müsse sich „erst einmal ein genaues Bild vom Zahlenwerk und von der Situation vor Ort machen“, bevor man „belastbare Aussagen zu den Fortführungschancen machen“ könne. Derzeit prüfen die Verantwortlichen auch eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes, um zumindest die finanzielle Situation der Mitarbeiter vorübergehend zu entlasten.

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