
Im Talk von Markus Lanz ging es diesmal um gescheiterte Bildungspolitik. Die Grundschullehrerin Katja Giesler, die kürzlich eine Sammel-Überlastungsanzeige anstieß, schilderte offen die Zustände an ihrer Schule. Hauptgrund für die Überforderung: die Migration.
Katja Giesler, Grundschullehrerin und Personalrätin an der Geschwister-Scholl-Schule in Wiesbaden, ist seit fast 20 Jahren im Job. Damals dachte sie noch, dass Kinder am Ende der Grundschule lesen und das Gelesene auch verstehen können – „das ist nicht mehr da“. Seit Jahren gehe es nur noch bergab, sie sieht eine strukturelle Überlastung des gesamten Schulsystems.
Viele Kinder, selbst die hier geborenen, seien „der deutschen Sprache nicht mehr so mächtig“. Sie wachsen laut Giesler in bildungsfernen Familien auf, bei Eltern, die sich mit ihren Kindern nicht beschäftigen, ihnen nicht vorlesen, nicht mit ihnen rausgehen. Die Kinder bleiben sehr unselbständig, können sich oft nicht die Schuhe zubinden oder einen Stift halten.„Kein Kind weiß mehr, was ein Bach, was eine Hecke ist. Die einfachsten Wörter der deutschen Sprache müssen wir erklären“, sagt die Lehrerin. Viele sprachliche Probleme gebe es aufgrund von Migration, „das ist eben einfach so“. Der Wortschatz sei gering, selbst Erich Kästners „Pünktchen und Anton“ gebe heute in vereinfachter Version, weil das Original nicht mehr verstanden wird.
Zugewanderte Kinder könnten überhaupt kein Deutsch sprechen, ein Problem, das die Schule nicht auffangen könne. Das sei aber nur ein Teil des Problems. Auch sozial-emotional laufe einiges schief („Kind denkt, es ist Drache, legt sich untern Tisch und faucht“).
„Emotionale Armut“ und Neigung zur Gewalt: „Das geht schon in der 1. Klasse los“, sagte Giesler. TikTok-Inhalte würden auf dem Schulhof nachgespielt. Die Kinder könnten sich nicht mehr verbal auseinandersetzen, gibt es Streit, wird gleich zugeschlagen. Meist ginge es um Beleidigungen. Teilweise komme es zu „sehr brutalen Prügeleien“.
Die „Hurensohn“-Diskussion erlebt Katja Giesler „jeden einzelnen Tag“. Meist geht es um Beleidigungen der eigenen Familie, vor Unterrichtsbeginn, im Unterricht, in der Pause. Das sei ihr täglich Brot.
Ministerin Karin Prien versuchte vom Migrationsthema abzulenken, reagierte genervt.
Lauter Gründe für die Schulen, die Politik zu alarmieren. 41 der insgesamt 66 Grundschulen im Schulamtsbezirk Wiesbaden Rheingau-Taunus-Kreis hatten die Überlastungsanzeige unterschrieben und beim Staatlichen Schulamt in Wiesbaden und im Kultusministerium abgegeben. Sie beklagen vor allem einen erheblichen Mangel an Lehrkräften, eine stetige Zunahme an Verwaltungsaufgaben bei gleichzeitiger Belastung durch mehr Schüler mit psychischen Belastungen oder Förderbedarf.
Das kann’s doch nicht sein, meinte Lanz, „wir produzieren lauter Bildungsverlierer“. Lehrer hätten ihm gesagt, dass Kinder nach der vierten Klasse nicht lesen und rechnen können. Die würden im Leben scheitern, das sei unausweichlich. Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) räumte ein, dass die Migration ein großes Problem sei, weshalb sie eingedämmt werden müsse, bestand aber darauf, dass es noch andere Ursachen gebe: Eltern etwa, die sich nicht um ihre Kinder kümmern, und der Einfluss von mobilen Endgeräten. Es gebe „große Baustellen“, wir bräuchten „immer mehr bildungskompensatorische Maßnahmen“.
Die Debatte, so Prien, müsse „gesamtgesellschaftliche geführt werden, die Schule wird es nicht allein leisten können“. In anderen Ländern gebe es ähnliche Probleme, die auch angegangen werden. Sie plädiert für eine Kampagne, um 0-6-Jährige, auf die Schule vorzubereiten, für Sprachfördermaßnahmen, ein Handyverbot in Grundschulen und dafür, dafür technische Voraussetzungen schaffen, um Kindern unter 14 Jahren den unbegrenzten Zugang zu Social Media zu verwehren.
Der Psychologe Ahmad Mansour sprach den „Elefanten im Raum“ an: die Migration.
Der Psychologe Ahmad Mansour sagte: „Dramatisches kommt auf uns zu.“ Seit den Corona-Jahren seien die Probleme massiver geworden. Alle hängen am Handy rum, kommunizieren nicht mehr miteinander, treffen sich nicht mehr. „Die Kinderkriminalität nimmt zu, weil die Empathie abnimmt“. Priens Versuch, vom Migrationsproblem abzulenken, begegnete Mansour mit Beispielen: Unter den Migrantenkindern gebe es sehr problematische Frauenbilder und religiöses Mobbing.
„Kinder, die Schweinefleisch essen, die im Ramadan nicht fasten, die zu Geburtstagen deutscher Kinder gehen – werden alle ausgegrenzt“. Imame bei TikTok spielten eine negative Rolle. Mansour schlug zur Lösung unter anderem vor: Kindergartenpflicht ab vier Jahren und neben Veränderungen in der Schulpolitik auch solche in der Wohnungspolitik. In Dänemark lasse man nicht zu, dass der Anteil von Menschen mit „nicht westlichem Hintergrund" nicht über 30 Prozent liegt, um der Ghetto-Bildung mit hohem Ausländeranteil, hoher Kriminalität, geringem Bildungsstand und niedrigem Einkommen vorzubeugen. Notfalls müsse das auch mit Zwangsmaßnahmen geschehen. Klar sei, dass es nicht gutgehen könne, wenn in einer Klasse zu 80 Prozent Migrantenkinder sitzen.
Als Karin Prien Kanada als Vorbild ins Spiel brachte, stellte Mansour umgehend klar, dass Kanada nicht mit Deutschland vergleichbar sei. Dort suche man sich seine Migranten aus und überfordere nicht das System. „Wir haben Leute ins Land geholt, aber nicht drüber nachgedacht, was das mit dem Bildungssystem macht.“
Um das Scheitern der Schulpolitik zu vertuschen, hat sich inzwischen großflächig das Verschenken guter Noten etabliert. Auch Schüler, die nicht das Zeug dazu haben, werden in die gymnasiale Oberstufe befördert, wobei man sich, so eine Lehrkraft in einem Schreiben an die Journalistin Anabel Schunke, einiger Tricks bedient.
An einer ihr bekannten Gesamtschule sei es üblich, unabhängig von den erbrachten Leistungen gute Vornoten zu vergeben, „weil die Lehrer wissen, dass kaum ein Schüler über eine 4 in den Prüfungen hinauskommt“. Im Mittel kämen die meisten dann auf eine 4 und könnten sich dann für eine Nachprüfung anmelden, in der wiederum der Stoff leichtere unterer Klassen abgefragt werde. Die Praxis des systematischen Notenverschenkens setze sich dann in der Oberstufe fort. Die in den unvermeidlichen Klausuren erzielten schlechten Noten würden dann durch sensationell gute im Mündlichen ausgeglichen – nur damit ein großer Anteil in die gymnasiale Oberstufe aufrückt.
Der Migrationshintergrund an dieser Gesamtschule betrage weit über 90 Prozent.
Irre Hauptstadt-Statistik: Bis zu 95 Prozent der Schüler können Deutsch nicht als Muttersprache
„Die Frontlinie der verfehlten Migrationspolitik verläuft durch unsere Schulen“