
Zwei Gewalttaten innerhalb von zwei Wochen, beide gefilmt, beide mitten in der Innenstadt. Zwei Videos, die sich im Netz verbreiten, zeigen brutale Übergriffe junger Männer – offenbar mit Migrationshintergrund. Lokale Zeitungen berichten, die Stadt Kulmbach zieht nun Konsequenzen.
Im jüngsten Video, aufgenommen während des Altstadtfests (4. bis 6. Juli 2025), wird ein junger Mann am helllichten Tag in der Langgasse von mehreren Tätern attackiert. Einer schlägt mit einem Gürtel, andere werfen Dosen und Flaschen. Das Opfer wird im Gesicht verletzt und blutet. Eine unbeteiligte Person filmt den Vorfall – das Video verbreitet sich schnell auf sozialen Plattformen. Laut einem Bericht von Radio Plassenburg brach der Streit offenbar zunächst zwischen einem 28-jährigen Kulmbacher und einer Gruppe junger Männer aus. Zu dieser Gruppe gehörte demnach unter anderem ein 27-jähriger Syrer.
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Bereits davor war ein anderes Video aufgetaucht. Auch dort: Gewalt in der Innenstadt. Während eines Streits wird ein Messer gezogen. Der Clip sorgt ebenfalls für Empörung, besonders im Netz.
Nach Angaben der Polizei ist die Gruppe junger Männer polizeibekannt. Die Ermittlungen laufen, es soll bereits Hinweise auf einzelne Tatverdächtige geben. In beiden Fällen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Laut Polizei gibt es keinen Anstieg der Gewaltkriminalität. Die Taten würden lediglich mehr Aufmerksamkeit erhalten, weil sie gefilmt und veröffentlicht werden.
Polizeichef Peter Hübner sagte lokalen Medien: „Wir können die Sicherheit gewährleisten im ganzen Landkreis und auch im Stadtgebiet Kulmbach. Und der Normal-Bürger braucht keine Angst zu haben, wenn er abends im Stadtgebiet läuft.“
Wie Frankenpost und Fränkischer Tag berichten, reagiert die Stadtverwaltung jetzt mit einem umfassenden Maßnahmenpaket. Ziel sei es, die Sicherheit im Innenstadtbereich deutlich zu erhöhen – vor allem mit Blick auf die bevorstehenden Großveranstaltungen. Geplant sind ein Alkoholverbot auf öffentlichen Flächen der Innenstadt sowie eine Waffen- und Messerverbotszone. Die Maßnahmen wurden laut Stadt eng mit der Polizei abgestimmt. Die Verwaltung kündigt an, sie „schnellstmöglich“ über den Stadtrat in Kraft zu setzen.
Am 26. Juli startet die Kulmbacher Bierwoche. Die Polizei kündigt erhöhte Präsenz in der Innenstadt an. Dabei soll es sich um eine Standardmaßnahme bei Großveranstaltungen, nicht um eine direkte Reaktion auf die aktuellen Vorfälle, handeln.