
Der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty hat als Reaktion auf den Gaza-Vorschlag des US-Präsidenten Donald Trump die arabischen Staats- und Regierungschefs der Region nach Kairo eingeladen. Dort wolle man konstruktiv über die Zukunft des Gaza-Streifens beraten und auf die derzeitigen US-Vorhaben reagieren, so der ägyptische Plan. Seit den brutalen Morden der islamistischen Hamas-Terroristen, die den Gaza-Streifen regieren, an israelischen Zivilisten vom 7. Oktober 2023 führen Israel und die Palästinenser erneut Krieg.
Die Frage, wie zwischen den Parteien Frieden erreicht werden kann, beschäftigt dabei seit Monaten den gesamten arabischen Raum. Mahmud Abbas, der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, hat, so die Auskunft der Ägypter, jetzt ein solches Gipfeltreffen arabischer Staaten beantragt – vor allem im Hinblick auf eine Zukunft der Menschen im Gaza-Streifen. Am 27. Februar wolle man jetzt über die „neue und gefährliche Entwicklung in der Palästinenserfrage“ beraten, so das Außenministerium von Ägypten.
Erst am Sonntag bekräftigte US-Präsident Donald Trump an Bord der Air Force One erneut seine Pläne, „Gaza zu kaufen und in Besitz zu nehmen“. Diese Forderung hatte er bereits vor wenigen Tagen aufgestellt und damit medial weltweit für großes Aufsehen gesorgt. Er sei „entschlossen“, so Trump gegenüber den Journalisten, diese Pläne zur Realität zu machen.
Sein Konzept sieht vor, das zerstörte Gebiet abzureißen und es unter amerikanischer Kontrolle wieder aufzubauen. Der Wiederaufbau könnte teilweise durch andere Nahost-Staaten erfolgen, allerdings unter US-Schirmherrschaft. Man würde aus dem Gaza-Streifen die „Riviera des Nahen Ostens“ machen, so Trump. Der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty, der nun zum Treffen einlädt, hatte bereits am Freitag mit Jordanien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten vehement Einspruch eingelegt. Die arabischen Staaten fordern eine Zweistaatenlösung und einen souveränen Staat Palästina.
Aus Israel bekam Trump für das Vorhaben Lob: Staatschef Netanyahu war vergangene Woche zu Besuch in Washington gewesen. Trumps Vorhaben sei „revolutionär“ und ein „kreativer Ansatz“, der Israel langfristige Sicherheit garantieren könne. Erst kürzlich genehmigten die USA Waffenlieferungen im Wert von über sieben Milliarden Dollar an die israelische Armee, die sich immer wieder gegen Angriffe aus ihren Nachbarländern verteidigen muss.