
Die Grüne Partei hat eine neue Spitze: Wie zu erwarten wurden Franziska Brantner und Felix Banaszak bei der Bundesdelegiertenkonferenz in Wiesbaden zu den neuen Co-Vorsitzenden ihrer Partei gewählt. Sie folgen auf Ricarda Lang und Omid Nouripour, die nach den katastrophalen Wahlergebnissen der Grünen in den ostdeutschen Bundesländern Ende September ihren Rücktritt verkündet hatten.
Damit folgen auf Lang und Nouripour ein Habeck-Sprachrohr und ein Links-Ausleger der Partei!
Trotz schlechter Wahlergebnisse und Umfragen: Ricarda Lang und Omid Nouripour wurden emotional aus ihren Ämtern verabschiedet.
Brantner ist aktuell Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz von Robert Habeck und gilt als Vertraute des designierten Kanzlerkandidaten der Partei. Brantner, die dem Realo-Flügel der Partei angehört, soll als Habeck-Sprachrohr im Parteivorstand fungieren. Sie soll Habecks verlängerter Arm in der Parteispitze sein, um ihm im Wahlkampf den Rücken freizuhalten. Brantner erhielt jedoch nur 78,15 Prozent der Stimmen der Delegierten.
Deutlich mehr Zustimmung zur Wahl zum Co-Vorsitzenden (92,88 Prozent) erhielt Felix Banaszak. Der 35-Jährige kommt aus Duisburg und nennt sich „ein Kind des Ruhrgebiets“. Wie auch Wahlkampfleiter Andreas Audretsch gehört Banaszak dem linken Flügel der Grünen Partei an – seine höhere Zustimmung ist ein Zeichen dafür, dass mit dem Stühlerücken an der Spitze der Grünen die linken Kräfte in der Partei an Gestaltungsmacht gewonnen haben, was Habeck in einem möglichen Wahlkampf als Spitzenkandidat noch vor Herausforderungen stellen könnte.
Felix Banaszak ist einer der beiden neuen Grünen-Chefs.
Die Habeck-Vertraute Brantner teilte gegen die politische Konkurrenz heftig aus: So warnte sie mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl vor einer „weiteren Stillstands-Groko“. CDU-Chef Friedrich Merz warf sie einen antiquierten Blick auf Frauen zu und forderte: „Schluss mit diesem Dinosaurier-Denken!“ BSW-Chefin Sahra Wagenknecht nannte sie eine „pseudo-sozialistische Spitzenverdienerin“, die den Grünen besser nicht vorwerfen solle, eine Partei für die Besserverdienenden zu sein.
Politisch versprach Brantner den Grünen-Delegierten quasi alles: „Wir werden dieses Land auf Vordermann bringen: Wir werden das Leben gerecht, bezahlbar und nachhaltig machen und in Frieden und Sicherheit investieren.“ Wie all das finanziert werden soll, erklärte Brantner nicht. Dafür bediente sich die Habeck-Vertraute einem Sprachbild, das der gewählte US-Präsident Donald Trump geprägt hat: „Make Green great again“, rief sie zum Abschluss ihrer Rede.
Franziska Brantner soll Robert Habecks verlängerter Arm in der Grünen-Spitze sein.
Brantner behält ihren Posten als Parlamentarische Staatssekretärin im Ministerium von Robert Habeck bis auf Weiteres. „Robert Habeck hat mich deshalb gebeten, bis zum Ende der Legislaturperiode noch im Amt zu bleiben, damit die Geschäfte ordnungsgemäß geführt werden können. Dieser Verantwortung stelle ich mich für die restlichen Wochen“, sagte sie. Die Bundestagswahl ist für den 23. Februar angesetzt.
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