Habecks Prestigeprojekt geht unter: Northvolt stellt Produktion im schwedischen Hauptwerk komplett ein

vor 24 Tagen

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Der schwedische Batteriezellhersteller Northvolt wird die Produktion in seinem Hauptwerk im nordschwedischen Skellefteå zum 30. Juni 2025 einstellen. Das teilte Insolvenzverwalter Mikael Kubu in Stockholm mit. Eine Fortführung der Fertigung am Standort Ett sei auf absehbare Zeit nicht realistisch. Die Entscheidung markiert einen weiteren Einschnitt für das einst als Vorzeigeprojekt der europäischen Elektromobilität gefeierte Unternehmen.

Noch bis zuletzt wurde der Betrieb in Skellefteå dank eines einzigen Kunden aufrechterhalten – dem zum Volkswagen-Konzern gehörenden Nutzfahrzeughersteller Scania. Eine kleine Belegschaft hatte die Zellproduktion für den Großkunden weitergeführt. Doch auch diese Lösung sei langfristig nicht tragfähig gewesen, wie Kubu erklärte. Ein Sprecher von Scania bestätigte dem schwedischen Sender SVT: „Die Zusammenarbeit mit Northvolt ist für uns leider wirtschaftlich nicht mehr tragbar.“ Medienberichten zufolge plant Scania künftig den Bezug von Batteriezellen über den chinesischen Hersteller CATL.

Rund 900 Arbeitsplätze in Skellefteå sind von der Schließung betroffen. Zugleich wird deutlich, dass der gesamte Konzern vor einer Zerschlagung steht. Während für einzelne Bereiche bereits Käufer gefunden wurden – so übernimmt Scania unter anderem das Werk in Danzig sowie das Entwicklungszentrum in Stockholm – ist die Zukunft anderer Unternehmenssparten offen. „Die Suche nach einem Käufer schreitet voran“, so Insolvenzverwalter Kubu. Es laufen Gespräche über weitere Unternehmensverkäufe.

Offen ist insbesondere, wie es mit dem deutschen Northvolt-Projekt im schleswig-holsteinischen Heide weitergeht. Der dort geplante Fabrikneubau ist noch nicht abgeschlossen. Bis zu 620 Millionen Euro könnten die deutschen Steuerzahler durch die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt verlieren.

Der Batteriehersteller wollte eigentlich eine Gigafabrik errichten – ein Prestigeprojekt von Robert Habeck. Dafür bekam das Unternehmen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Kredit, der vollständig durch die öffentliche Hand abgesichert war. 300 Millionen Euro bürgt der Bund, weitere 300 Millionen das Land Schleswig-Holstein. Zusätzlich werden Zinsen von 20 Millionen Euro fällig, wodurch sich die Gesamtsumme auf 620 Millionen Euro beläuft.

Die Fördergrundlage erbrachte damals ein Gutachten der Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Doch schon in diesem ließen sich erhebliche Risiken der Northvolt-Ansiedlung in Heide feststellen. Der ehemalige Wirtschaftsminister hielt dennoch an seinem Plan fest. Nachdem Haushaltspolitiker der Union im Januar 2025 Einsicht in die Unterlagen beantragt hatten, ließ Habeck das Gutachten plötzlich als geheim einstufen (mehr dazu hier).

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