Der EU-NGO-Komplex: 400.000 Euro Steuergeld für Fußball für Farbenblinde in Island

vor etwa 6 Stunden

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Bildquelle: NiUS

Milliarden Euro deutsches Steuergeld flossen in den letzten zehn Jahren an NGOs, NIUS berichtete mit einer eigenen Doku über den NGO-Komplex. Wie neue Recherchen nun zeigen, ist das NGO-Problem nicht auf Deutschland beschränkt. Auch die EU verteilt deutsche Steuergelder mit vollen Händen in der ganzen Welt.

Die konservative Fraktion „Patriots for Europe“ im EU-Parlament hat bei der Finanzabteilung der EU-Komission nachgefragt und eine Tabelle mit allen geförderten Projekten erhalten. Diese steht öffentlich unter ngotransparency.eu für alle Bürger zur Ansicht bereit. NIUS hat das Dokument mit 37.860 Datenzeilen durchsucht und stellt für jedes Land der Erde einige Projekte vor, welche erheblich von europäischen – also auch deutschen – Steuergeldern profitieren.

Dieser Artikel ist Teil II einer dreiteiligen Serie. Die NGO-Projekte von A wie Afghanistan bis G wie Guyana lesen Sie hier.

Mit reichlich Geld werden vermeintliche Interessen Europas im Ausland umgesetzt, etwa mit Bastelkursen in Eritrea.

Alle EU-Staaten finanzieren die Projekte des unten genannten NGO-Komplexes. Ein beachtlicher Teil der Mittel dafür kommt aus Deutschland. Laut dem Instituts der Wirtschaft Köln ist Deutschland der größte Netto-Zahler innerhalb der EU: 19,7 Milliarden Euro war der Abfluss im Jahr 2022. Im Zeitraum 2014 bis 2020 lag der durchschnittliche Beitrag Deutschlands noch bei durchschnittlich 13,5 Milliarden Euro. Auf Platz zwei der Einzahler folgt Frankreich mit 10 Milliarden Euro. Der größte Netto-Empfänger ist übrigens Polen, welcher etwa 12 Milliarden Euro Mittel aus der EU empfing.

Haiti: 589.938 Euro investiert die EU in das Projekt „Kore Kilti“, das von der NGO „Viva Rio Haiti“ und ihrem Partner „Chantier du Sud“ durchgeführt wird. Das Projekt zielt darauf ab, den Kultursektor in Haiti als Motor wirtschaftlicher und inklusiver Entwicklung zu stärken. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf Frauen und Jugendliche sowie haitianische Künstler und Kunsthandwerker.

Gruppenfoto beim steuergeldfinanzierten Projekt „Kore Kilti“

Honduras: Die schweizerische Stiftung „Hilfswerk der evangelischen Kirchen“ engagiert sich für den Schutz der Menschenrechte und den Dialog im Süden des zentralamerikanischen Landes. Das Projekt fördert die EU mit 700.000 Euro.

Ungarn: 249.878 Euro investiert die EU in ihr Mitgliedsland Ungarn für das Projekt „OpenDoors“. Es soll „inklusive und kompetente Gesundheitsangebote für LGBTI-Menschen bewerben“.

Island: Der Inselstaat ist kein Mitglied der EU, Förderung gibt es trotzdem. Der isländische Fußballverband möchte den Sport für Farbenblinde noch attraktiver machen. Dafür bewilligte die EU 400.000 Euro.

Indien: Während Deutschland von einem Raumfahrtprogramm nur träumt, hat sich Indien als Raumfahrer-Nation bereits etabliert. Das hält die EU nicht davon ab, dennoch Projekte der Atommacht zu unterstützen. So bewilligte die Behörde 2,99 Millionen Euro Förderung für eine „klimaresiliente Zukunft in der EU-Indien-Partnerschaft“

Indonesien: Mit einem großen Festakt wurde im Sommer 2024 der Start von drei EU-Projekten in Indonesien gefeiert. Der EU-Botschafter in Indonesien, Denis Chaibi, freute sich und sagte damals: „Die Beziehungen zwischen Indonesien und der EU basieren auf einem inklusiven Demokratieansatz, bei dem Beiträge aller Teile der Zivilgesellschaft willkommen und geschätzt sind. In diesem Zusammenhang ist die EU stolz darauf, die Arbeit indonesischer zivilgesellschaftlicher Organisationen für nachhaltige Entwicklung und die grüne Transformation zu unterstützen.“

Funktionäre posieren gemeinsam für eine schnellere grüne Transformation Indonesiens.

Die Projektbudgets sind aktuell nicht vollständig bekannt. Alleine das Projekt „Co-Evolve 2“ zur Förderung der grünen Transformation bekam rund 2 Millionen Euro bewilligt.

Iran: Die italienische Organisation „InterSOS“ soll afghanische Flüchtlinge im Iran unterstützen. Dafür investiert die EU 14 Millionen Euro in das Projekt. Laut einem Branchenbericht unterstützt die EU die afghanische Bevölkerung insgesamt mit mehr als 268 Millionen Euro.

Irak: Für die Wiederherstellung einer ganzheitlichen Landwirtschaft in dem krisengeplagten Land investiert die EU mit dem Projekt „ISDEHARAK“ mehr als 9 Millionen Euro. Nach eigener Auskunft investierte die EU in den vergangenen drei Jahren insgesamt 114 Millionen Euro in die Förderung des Iraks.

Irland: Der irische Milchproduzentenverband bekam Förderung durch die EU bewilligt, um nach der Corona-Zeit „normale Bedingungen für Milch und Milchprodukte auf den Märkten“ herzustellen. Auch andere Länder profitierten von dem Projektbudget (1,49 Millionen Euro).

Übrigens: Für nachhaltigen Joghurt (Projektnummer 101138122) investiert die EU rund 3 Millionen Euro. Davon profitieren Belgien (2 Prozent), Dänemark (1 Prozent), Irland (1 Prozent) und vor allem Frankreich (96 Prozent).

Israel: Ist es möglich, das biologische Alter eines Körpers zu verringern? Daran forscht das Weizmann-Institut in der israelischen Stadt Rehovot und erhält dafür eine Förderung in Höhe von 8,7 Millionen Euro.

Italien: 54.000 Euro erhält die lokale NGO „Gaycs LGBT Associazione di Promozione Sociale“. Sie betreuen das „Nazionale Italiana Gay Friendly“ Fußballteam.

Jamaika: Auch in Jamaika hilft die EU, die Rechte von LGBT-Jamaikanern zu schützen und investiert 447.000 Euro in die örtliche „Equality for All Foundation Limited“.

Japan: Japan erhält aus Europa ansprechende Präsentkörbe aus dem Projekt „EU Delicious“. Das Projekt (874709) möchte Halloumi-Käse aus Zypern sowie Früchte und Gemüse aus Rumänien in den USA, Japan und Brasilien bewerben, wie aus einem offiziellen Dokument hervorgeht. Das Projektbudget beträgt 2,6 Millionen Euro.

Jordanien: In Jordanien hat die UN-Flüchtlingsagentur UNHCR ein Problem. Wie aus einem Bericht hervorgeht, zahlt die Organisation für die Versorgung von Flüchtlingen im örtlichen Gesundheitssystem bis zu drei Mal mehr als üblich. Lösung: Mit dem Projekt „Cash for Health“ erhielten Frauen die Behandlungskosten bar ausgezahlt.

Die EU steuerte mindetens eine Million Euro bei. Auch die deutsche Organisation „Tearfund Deutschland e.V.“ war beteiligt.

Kanada: 920.000 Euro investiert die EU für ein Projekt mit dem Titel „Reduzierung von Plastikmüll in Kanada, Sicherstellung von nachhaltigen Konsum- und Produktionsschritten“.

Kasachstan: Der eurasische Tourismusverband, dessen Hauptpartner nach eigenen Angaben China und Russland sind, erhält von der EU eine Förderung von 1,6 Millionen Euro bewilligt. Dafür sollen Modelle und Kapazitäten für nachhaltigen Tourismus in Zentralasien erarbeitet werden.

Kenia: Die NGO „Farming Systems Kenia“ erhält von der EU eine Förderung in Höhe von rund 782.000 Euro und will damit die „Kooperation für ganzheitliche Innovation der Agrikultur in der Sub-Sahara“ fördern.

Kiribati: Der deutsche Verein „Local Governments for Sustainability e.V.“ unterstützt die Planungsphase des Baus eines Hafens in Kiribati, einer kleinen Inselrepublik im zentralen Pazifik, bestehend aus 33 Korallenatollen. Dafür gibt es von der EU rund 300.000 Euro Förderung.

Kirgisistan: keine Förderung laut Datensatz

Kolumbien: Die Caritas erhält einen Millionenbetrag (mindestens 2,5 Millionen Euro) für das Projekt „Europana“. Damit sollen Migranten und Asylbewerber in Kolumbien, Brasilien, Bolivien, Ecuador und Peru unterstützt werden.

Komoren: Auch dieser kleine Inselstaat im indischen Ozean wird wegen des Klimawandels von der EU mit Fördergeldern berücksichtigt. Für das Projekt „Agro-ökologische Modelle und Resilienz gegen den Klimawandel“ sind  887.000 Euro bewilligt.

Kongo: 500.000 Euro gibt es für die Unterstützung des National Authorizing Officer (NAO) im Kongo. Der NAO ist meist ein hochrangiger Regierungsvertreter (oft ein Minister, z. B. für Finanzen oder Planung), der die kongolesische Regierung gegenüber der EU in allen Belangen vertritt.

Korea, Nord: Die Europäische Union unterstützt die Welthungerhilfe, die in den nordkoreanischen Provinzen Kangwon und Pyongan eine dem „Klimawandel angepasste Produktion von Hülsenfrüchten“ unterstützt. Budget: 1,25 Millionen Euro.

Korea, Süd: Europa trägt das Thema „Klimaschutz“ in die weite Welt. Sogar in Südkorea suchte man Einzelpersonen, Vereine und NGOs, die bei der grünen Transformation helfen. Das geht aus einer Ausschreibung aus dem Jahr 2017 hervor. Der Fördertopf enthielt 2,4 Millionen Euro.

Kosovo: Unter dem Stichwort „Good Governance“ (zu Deutsch: gute Arbeit der Regierung) unterstützt die EU ein Projekt mit 60.000 Euro. Das Ziel: Die Behörden sollen Gesetze effizienter auf den Weg bringen und auch effizienter einkaufen.

Kroatien: Das EU-Projekt „Surf & Sound“ wird von einer Organisation in Zagreb koordiniert. Das Projekt möchte Aufmerksamkeit für die Problematik von Online-Gewalt gegen Frauen generieren – also Gewalt gegen Frauen im Internet. Die EU lieferte dafür die Liquidität in Höhe von mehr als 167.000 Euro.

Kuba: 1,2 Millionen Euro EU-Förderung für den Kampf gegen Corona flossen nach Kuba.

Kuwait: keine EU-Förderung von örtlichen Projekten

Laos: Eine örtliche NGO erhielt von der EU 2,5 Millionen Euro Corona-Hilfe.

Lettland: „Smarte Finanzierung für smarte Gebäude“ im Baltikum heißt ein von der EU gefördertes Projekt. Dafür flossen mehr als 1,1 Millionen Euro. Das Projekt soll die Beteiligten schulen, wie man besser durch Förderungen und durch Adressierung von „vulnerarblen Konsumenten“ in seinem Bauvorhaben profitiert.

Rund 3,2 Millionen Euro stellt die EU für ein Projekt in ein weiteres Projekt in Lettland bereit. Ziel des Projekts ist es, eine „Vielzahl innovativer technologischer Ansätze für ein klimaschonendes Grünlandmanagement und die Kreislaufnutzung von Grünlandbiomasse zu entwickeln“.

Libanon: Die französische NGO „Acted“ erhielt von der EU 550.000 Euro bewilligt für das Projekt „Enhancing the inclusivity of the LGBTI community in workplaces in Lebanon“. Die EU schreibt dazu auf ihrer Webseite: „Das Projekt zielt darauf ab, Arbeitsplätze zu verbessern, indem sie integrativer gestaltet werden und den Menschenrechten und Grundfreiheiten der LGBTI-Gemeinschaft im Libanon Rechnung tragen.“

Lesotho: 989.764 Euro erhielt das südafrikanische Land für die „sozioökonomische Stärkung von Gender-responsiver Politik“.

Liberia: Die EU möchte die Demokratie in Liberia fördern und stellt dafür 750.000 Euro zur Verfügung. Das Projekt mit dem Namen „Ahead“ unterstützt die liberianische Nationale Wahlkommission (NEC).

Libyen: Bis heute kämpfen Milizen in Libyen um die Macht. In der Hauptstadt Tripolis gibt es zwar eine Regierung, doch im Osten des Landes eine weitere. Wahlen können seit Jahren nicht durchgeführt werden. Die EU möchte zur Stabilität des Landes beitragen und stellt deshalb für Mediation (!) ein Budget von 3,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Liechtenstein: Studenten in Liechtenstein profitierten vom EU-Programm Erasmus+. Das Gesamtbudget für das kleine Land betrug im Jahr 2022 jedoch nur etwa 350.000 Euro.

Litauen: Am 7. Oktober startet in Vilnius das „Internationale Menschenrechte-Dokumentar-Filmfestival“, das von der EU in diesem und im letzten Jahr 2024 gefördert wurde. Pro Jahr gab es von der Behörde einen Zuschuss in Höhe von 35.000 Euro. Wer die Filme online abrufen möchte, zahlt für ein Festivalticket dennoch 40 Euro.

Luxemburg: Die Caritas in Luxemburg erhielt von der EU 850.000 Euro, um Covid-19-Prävention für vulnerable Flüchtlinge und die indigene Bevölkerung in Brasilien, Kolumbien und Venezuela anzubieten.

Madagaskar: Die französische Organisation „Agrarwissenschaftler und Tierärzte ohne Grenzen“ möchte die Nahrungsmittelversorgung für ländliche Haushalte in der Region Vakinankaratra stärken und die EU fördert das Projekt mit 1,5 Millionen Euro.

Malawi: 89.975 Euro erhielt eine niederländische Organisation, um in Malawi eine Analyse für die Unterstützung von Ökotourismus zu erstellen. 799.988 Euro wurden außerdem bewilligt um „Mental Health“, also die mentale Gesundheit, von Müttern in der Region Sub-Sahara zu stärken.

Malaysia: Ein südafrikanisches Institut erhält für eine „Gender Analyse“ in Malaysia und Thailand eine Fördersumme in Höhe von 66.087 Euro.

Malediven: Im April 2020 gewährte die EU den Malediven wegen der Coronapandemie einen Zuschuss von über 3 Millionen Euro für den Gesundheitssektor und die Tourismusbranche. Ergänzt wurde die Unterstützung durch ein 20-Millionen-Euro-Darlehen der EU zur Stützung der einheimischen Wirtschaft.

Hinzu kommt ein weiteres Darlehen in Höhe von 18,4 Millionen Euro für ein effizienteres und resilienteres Gesundheitssystem. Die Rückzahlungsmodalitäten sind nicht bekannt.

Unterzeichnung eines Darlehens für die Malediven

Mali: In Mali müssen selbst Schwerstverbrecher und Gewalttäter keine Strafe durch die Justiz oder die Exekutive befürchten. Dagegen setzt sich die EU mit einem Projekt ein, die Straftaten dokumentiert und mit den Behörden zusammenarbeitet.

Die EU gewährt Hilfe, um in Mali Straftaten zu dokumentieren.

Das Budget beträgt mehr als zwei Millionen Euro.

Malta: Das Projekt „FA.B!“ möchte unbegleitete Migrantenkinder in fünf europäischen Mittelmeerländern (Italien, Griechenland, Spanien, Malta und Zypern) besser betreuen. Die EU unterstützt das Vorhaben mit 580.650 Euro.

Marokko: UCLG Africa (UCLG-A) ist die Dachorganisation der lokalen Regierungen in Afrika. 44 Nationalverbände von lokalen Regierungen des gesamten Kontinents sind darin organisiert. Damit vertritt die Organisation fast 350 Millionen afrikanische Bürger. Das Sekretariat von UCLG-A in Rabat wird von der EU mit 2,5 Millionen Euro unterstützt.

Marshallinseln: Von dem EU-Fördertopf NDICI konnte sogar der kleine Staat in Ozeanien (43.000 Einwohner) profitieren. Für die Modernisierung der Wasseraufbereitung investierte die EU 6 Millionen Euro.

Die Gender-Inklusion darf in dem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Dazu schreibt die EU: „Das Projekt würdigt und unterstreicht die wichtige Rolle von Frauen in der Wasser- und Sanitärversorgung und zielt darauf ab, Möglichkeiten für eine stärkere Geschlechterinklusion zu schaffen.“

Mauretanien: 500.000 Euro investiert die EU für Agrar- und Viehwirtschaft in den Regionen Guidimakha, Gorgol und Brakna.

Mauritius: 350.000 Euro fließen in ein Projekt, das „Gender Equality“ und „Inklusion bei Jugendlichen“ in dem Inselstaat voranbringen möchte.

Mexiko: Das Projekt „JuventusMX“ soll Migranten besser in den örtlichen Arbeitsmarkt integrieren. Sogar auf der spanischen Webseite wird detailliert beschrieben, wie das Projekt auf die Ziele der EU nach gerechter Bildung einzahlt. Die Organisation dahinter erhält dafür aus Europa 960.000 Euro.

Mikronesien: Erneuerbare Energien sind aus Sicht von EU und GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) auch für die vier Staaten von Mikronesien – Pohnpei, Kosrae, Chuuk und Yap – wichtig. Mit einem Projekt liefert man 350.000 Euro Anschubfinanzierung für die Investition in Photovoltaik-Anlagen. Entsprechende Elektriker will man ebenfalls ausbilden.

Moldau (Moldawien): Das Netzwerk von „Gender Think Tanks“ erhält von der EU eine Förderung in Höhe von einer Million Euro bewilligt.

Monaco: keine Förderung laut Datenbank

Mongolei: Um die Treibhausgase in der Mongolei zu senken, möchte man auch den Agrar-, Lebensmittel- und Getränkesektor umkrempeln. Die EU unterstützt das Vorhaben mit 1,76 Millionen Euro. „Das Projekt zielt darauf ab, Umweltzeichen und grüne Zertifizierungen zu etablieren und mit bestehenden digitalen Zahlungsprodukten zu verknüpfen. Dies wird das Interesse von KKMU und Einzelhändlern im Agrar-, Lebensmittel- und Getränkesektor an der Einführung von Kreislaufwirtschaftspraktiken und Umweltzeichen steigern“, heißt es auf deren Webseite.

Montenegro: Rund 142.000 Euro investiert die EU in das Projekt „Pride Everywhere“, welches ein „strategischer Ansatz für Menschenrechte von LGBTI-Personen in Montenegro“ insbesondere auf lokaler Ebene sein soll.

Mosambik: Die Partnerschaft zwischen der EU und Mosambik fokussiert sich auf drei Top-Themen:

Der Fokus liegt laut EU auf „sauberer Energie, digitaler Infrastruktur, Bildung, inklusiver Regierungsarbeit sowie Friedensarbeit.“ Mosambik ist einer der größten Profiteure des NDICI-Programms der EU mit einer Gesamtallokation von 605 Millionen Euro für den Zeitraum 2021 bis 2027. Da spielen die 680.000 Euro für die „Stärkung von Journalismus im Sinne der Öffentlichkeit“ kaum noch eine Rolle.

Myanmar (Burma): Der deutsche Malteser-Hilfsdienst engagiert sich in der Grenzregion zu Thailand mit Übergangsunterkünften und Waschmöglichkeiten für Flüchtlinge. Für das Projekt stellt die EU 2 Millionen Euro bereit.

Namibia: 9,9 Millionen Euro investiert die EU in die Produktion von „BioFuels“. Ein großer Teil des Geldes fließt nach Namibia. Dazu schreibt die EU auf ihrer Webseite: „Um die Erzeugung und Vermarktung von sauberer, sicherer und finanziell erschwinglicher Energie im südlichen Afrika zu unterstützen, wird das EU-finanzierte Projekt „SteamBioAfrica“ invasive Buschpflanzen mittels Heißdampfverfahren in sauberen Biokraftstoff, Wasser und Chemikalien umwandeln.“

Nauru: keine Förderung laut Datensatz

Nepal: Mehr Klima-Aktion und grünes Wachstum für junge Leute in Nepal! Das wünscht sich die EU und fördert ein entsprechendes Projekt in dem Land mit 512.716 Euro.

Covid-gerechtes Projekttreffen in Nepal

„Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen zu qualifizieren und ihnen eine Plattform zu bieten, auf der sie sich für den Entwicklungsprozess und die Erholung der Umwelt nach COVID einsetzen können. Es bindet die jungen Menschen Nepals in grünes Wachstum, Umweltschutz und den Kampf gegen den Klimawandel ein“, heißt es auf der Projektwebseite.

Neuseeland: Die EU arbeitet bereits seit 2018 an einem Freihandelsabkommen mit Australien und Neuseeland. Man sieht dort offensichtlich Unterstützungsbedarf und investiert zusätzlich einen Millionenbetrag in eine NGO, die den Prozess begleitet (Fundacion Cideal de Cooperacion e Investigacion, Spanien).

Nicaragua: Das mittelamerikanische Land profitiert von 800.000 Euro Corona-Hilfen. Das spanische Rote Kreuz erhält 900.000 Euro, um Opfer von landesinternen Konflikten zu versorgen. Über das Programm MIP investierte die EU insgesamt 82 Millionen Euro im Zeitraum 2021 bis 2024 für die „Schadensbegrenzung des Klimawandels und die Anpassung an diesen“.

Niederlande: Die EU pilotiert in den Niederlanden und in Flandern ein Projekt mit dem Titel „Socdiafit“ und investiert dafür 464.744 Euro. „Ziel des Projekts ist es, Gewerkschaftsvertreter zu inspirieren, sich aktiv an Klimadiskussionen in ihrem Unternehmen zu beteiligen. In acht Pilotprojekten – in multinationalen Unternehmen in Flandern und den Niederlanden – zeigen wir, wie ambitionierte Klimapläne erfolgreich initiiert und umgesetzt werden können, wobei die Arbeitnehmer proaktiv mitwirken“, heißt es in der Projektbeschreibung.

Niger: Zwei Jahre nach dem Militärputsch im Niger sollen im kommenden Jahr Wahlen stattfinden – die Aussichten sind jedoch düster.

Das Militär hatte in dem westafrikanischen Wüstenstaat mit rund 27 Millionen Einwohnern am 23. Juli 2023 die Macht an sich gerissen. Anführer war der Chef der Leibgarde des ehemaligen Präsidenten Mohamed Bazoum, General Abdourahamane Tiani. Mittlerweile hat sich Tiani ohne Wahlen bis mindestens 2030 zum neuen Präsidenten erklärt. Sein Vorgänger bleibt seit dem Tag des Putsches mit seiner Ehefrau im Präsidentenpalast eingesperrt – mittlerweile zwei Jahre.

Oberst Assimi Goïta (l-r), Übergangspräsident von Mali, Brigadegeneral Abdourahamane Tiani, Übergangspräsident in Niger, und Hauptmann Ibrahim Traoré, Übergangspräsident von Burkina Faso

Der Niger hat eine der höchsten Geburtenraten und ist trotz reicher Bodenschätze wie Uran eine der ärmsten Bevölkerungen der Welt.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung erhält eine Million Euro, um in dem Land bei der Durchführung von Wahlen zu helfen.

Nigeria: Nigeria ist Afrikas größte Volkswirtschaft, leidet aber unter hoher Inflation und Arbeitslosigkeit. Im Nordosten gehört nach wie vor anhaltende Gewalt durch Boko Haram und ISWAP (Islamic State West Africa Province) zum Alltag. Es kommt regelmäßig zu Anschlägen, Entführungen und Überfällen auf Dörfer und Sicherheitskräfte.

Neben Krisenhilfe in den betroffenen Regionen unterstützt die EU auch das „Women Environmental Programme“ (WEP) mit 4,99 Millionen Euro.

Gute Laune bei den Projektbeteiligten in Nigeria

Mit dem Projekt „WomenPower2030“ möchte WEP zum Beispiel seine Mitglieder und Partner zu EU- und Nachhaltigkeitsstandards schulen. Als Ziel gibt die Organisation auf ihrer Webseite unter anderem an, „die Öffentlichkeit für die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere auf die Geschlechter, sowie für dessen Eindämmung und Anpassung zu sensibilisieren“ sowie die „Kompetenzen der relevanten Akteure in den Bereichen Umweltmanagement, Konfliktbearbeitung, erneuerbare Energien“ zu stärken.

Nordmazedonien: Der örtliche Kajak- und Kanuverband freut sich über eine EU-Finanzspritze in Höhe von 10.500 Euro. „Mit dem Projekt ‚Green Kayak Clubs‘ möchten wir das Bewusstsein für die enge Verbindung zwischen Umwelt und Wassersport schärfen und bei Jugendlichen und jungen Berufstätigen, die bereits grüne Sportarten wie Kajak- und Kanufahren betreiben, eine nachhaltige grüne Einstellung fördern“, heißt es in der Projektbeschreibung.

Mit dem Projekt „grünes Kajak“ möchten sich Kajakverbände besser vernetzen.

Insgesamt fördert die EU das Projekt mit 60.000 Euro. Die Schwester-Verbände in Kroatien, Griechenland und Serbien profitieren ebenfalls.

Norwegen: Norwegen ist zwar kein Mitglied der EU, dennoch hat sich die EU für die Errichtung eines „Digital Innovation Hub for Artificial Intelligence“ in Norwegen entschieden. Dafür flossen 200.289 Euro. Dabei möchte man nach eigenen Angaben „Unternehmen des öffentlichen Sektors in Norwegen“ bei der Anpassung an Künstliche Intelligenz unterstützen.

Oman: Der Oman möchte seinen Tourismus weiter ausbauen. Die EU unterstützt dabei nicht monetär, aber mit Expertise und Events. Man trifft sich etwa für ein Branchenfrühstück im Grand Hyatt Hotel in Muskat (5 Sterne) und diskutiert über die Zusammenarbeit, wie aus online verfügbaren Dokumenten hervorgeht.

Österreich: Der europäisch-zentralasiatische Lesbenverband (Sitz: Wien) freut sich über eine EU-Förderung in Höhe von 671.040 Euro. Damit möchte man die „Unterstützung der Gleichstellung sowie die Verhinderung und Bekämpfung von Diskriminierung gegenüber cis-, trans- und intersexuellen Frauen und nichtbinären Personen, die sich selbst als lesbisch, bisexuell und queer identifizieren“ fördern.

Der Verband ist auch bei Branchentreffen wie dem lesbischen Sichtbarkeitspreis präsent.

Ziel ist der Aufbau und die Steigerung der Kapazität eines „europäischen Netzwerks von Organisationen von LBTIQ-Frauen und nichtbinären Personen, das wirksam als wichtigster europäischer Akteur und Bezugspunkt für die Förderung der Rechte und Grundfreiheiten von LBTIQ-Frauen und nichtbinären Personen fungieren kann“.

Die Finanzierung lief im Dezember 2022 aus, seit Sommer 2023 hat die Webseite des Verbands kein Update mehr erhalten. Wie die Gelder verwendet wurden, können Sie im Jahresbericht 2022 des Verbands nachlesen.

Pakistan: Mit dem Programm „BRACE – Balochistan Rural Development and Community Empowerment“ möchte die EU in der Region Belutschistan die Bevölkerung (etwa 2,7 Millionen Menschen) vor wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit bewahren. Dazu gehören die Bekämpfung von Armut und die Verbesserung der örtlichen Lebensbedingungen. Budget: 45 Millionen Euro.

Projekttreffen in Pakistan (offizielles Foto)

Übrigens: Für die Überwachung des Programms (Kosten: 0,9 Millionen Euro) wurde eine griechische Organisation beauftragt (siehe Griechenland).

Hinzu kommen 17,42 Millionen Euro für das „Balochistan Basic Education Programme“ sowie 18 Millionen Euro für das „Balochistan Education Support Programme“. Insgesamt flossen allein nach Belutschistan mehr als 197,42 Millionen Euro.

Palau: erhält tatsächlich nach aktuellen Recherchen keine EU-Fördergelder.

Palästina: Laut Datensatz wurden Projekte in Palästina bis weit ins Jahr 2027 mit einem Budget von mehr als 33,7 Millionen Euro bewilligt. So flossen 166.000 Euro an die Al-Quds-Universität.

Das Projekt „Music for Piece“ soll jungen Menschen Frieden und Toleranz vermitteln und bekommt von der EU einen Zuschuss in Höhe von 750.000 Euro.

Geschützt von hohen Mauern musizieren die Kinder bei „Music for Peace“.

Panama: „Hurrikane, Tsunamis, Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Dürren beeinträchtigen das Leben von Millionen von Menschen und verursachen unkalkulierbare wirtschaftliche Verluste“, schreibt die EU zu ihren Panama-Beziehungen. Deshalb unterstützt die Behörde das mittelamerikanische Land und Steuerparadies im Katastrophenschutz. Seit 1996 floss ein zweistelliger Millionenbetrag in das Land. Zuletzt stellte die EU „beispielsweise nach den Überschwemmungen im November 2024 130.000 Euro an humanitären Mitteln bereit, die 2.500 Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten in den Provinzen Los Santos, Panama und Herrera direkt zugutekamen.“

Papua-Neuguinea: Für „Friedensbildung und sozialen Zusammenhalt“ auf den Salomon-Inseln sowie in Papua-Neuguinea bekam die „Bougainville Womens Federation“ eine Million Euro Förderung bewilligt.

Der Kinderfond des Landes erhält von der EU insgesamt 1,35 Millionen Euro. Projektzweck: „Gewalt vorbeugen, für Frieden werben“.

Paraguay: Das Sumpfgebiet Pantanal erfährt Unterstützung durch die EU. Die Projektbeschreibung ist dabei etwas undeutlich. Darin heißt es: „Stärkung junger Menschen und Frauen bei Maßnahmen zur Eindämmung und Anpassung des Klimawandels im territorialen Management des paraguayischen Pantanals.“

Das Pantanal ist Heimat für zahlreiche Tiere und Pflanzen.

Peru: Das Thema Jugendförderung in Südamerika trifft bei der EU besonders häufig auf offene Ohren. In Peru investiert die Behörde 1,3 Millionen Euro für „Jugenddialoge für Bildung“, die Jugendliche als „Agenten des Wandels und des Wohlbefindens“ etablieren will.

Philippinen: Auch für die Philippinen spielt die „grüne Transformation“ eine Rolle. Das wird von der EU mit Fördergeldern honoriert. Auf der Webseite heißt es: „Die Entwicklungszusammenarbeit der Europäischen Union mit den Philippinen orientiert sich an der Global Gateway-Strategie und der Indo-Pazifik-Strategie der Europäischen Union und steht im Einklang mit dem philippinischen Entwicklungsplan. Über das Instrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit (NDICI-Global Europe) hat die EU für die Partnerschaft mit den Philippinen 147 Millionen Euro für den Zeitraum 2021–2024 und 78 Millionen Euro für den Zeitraum 2025–2027 bereitgestellt. Zusätzliche Investitionen sollen über den Europäischen Fonds für nachhaltige Entwicklung Plus (EFSD+), das wichtigste Finanzierungsinstrument der Global Gateway-Strategie, mobilisiert werden.“ Dabei liege ein Hauptfokus auf dem Ausbau des ökologischen Wandels.

Polen: „Aufbau von Resilienz und Beschleunigung der Transformation zu einer grünen und digitalen Wirtschaft im energieintensiven Sektor“ – dieses Projekt wird von der EU mit rund 700.000 Euro gefördert. Die polnische Organisation „AESDK“ verwaltet das Projekt mit der Nummer 101074635.

Portugal: Wie gefährdet sind LGBT-Personen am Arbeitsplatz? Damit diese sich wohlfühlen und das Risiko analysiert wird, investiert die EU exakt 249.781 Euro.

Katar / Qatar: Die katarische Organisation Silatech erhielt von der EU exakt 10 Millionen Euro bewilligt, um junge Unternehmensgründer und Entrepreneure im Jemen zu unterstützen. Laut Webseite wurden 57.000 Projekte unterstützt.

Wichtig zu beachten: Diese Liste ist keinesfalls vollständig. Und der Datensatz ist es ebensowenig. Es liegt nahe, dass die 37.860 NGO-Projekte nur einen kleinen Eindruck in das geben, was man mit Fug und Recht den Mega-EU-NGO-Komplex nennen kann.

Ab dem 13. August lesen Sie bei NIUS, welche NGOs die Europäische Union in den Ländern von R wie Rumänien bis Z wie Zimbabwe unterstützt. Die NGO-Liste für die Buchstaben A bis G finden Sie hier.

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