Hamburg gibt 300.000 Euro für „Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ aus

vor 2 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Im Jahr 2023 hatte der Hamburger Senat beschlossen, an der Alster einen sogenannten „Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ errichten zu lassen. Für dieses Projekt ist insgesamt ein Budget von 300.000 Euro vorgesehen, wie es auf der Website der Stadt heißt.

Bis zum Sommer des vergangenen Jahres wurden in einem Wettbewerb Vorschläge und Ideen zu Umsetzung des „Denk-Orts“ eingebracht. Insgesamt waren laut Angaben der Stadt mehr als 60 Initiativen an dem Wettbewerb und Siegerauswahl beteiligt. Das Projekt wurde von der Initiative „Denk‑mal sexuelle Vielfalt“ angestoßen, die sich seit 2018 für dieses Anliegen engagiert. Im Jahr 2019 bat sie den Senat, die Umsetzung der Idee zu prüfen. Das Projekt soll anlässlich des CSD im nächsten Jahr fertiggestellt werden.

Vor gut einem Jahr kam es dann zu einer Entscheidung. Obwohl die Fachjury das Projekt „Für Capri und Roxi“ der Künstlerinnen Franziska Opel und Hannah Rath als Sieger kürte, entschied sich die Kulturbehörde für einen zwölf Meter großen Regenbogenring des international renommierten Künstlers Ólafur Elíasson. Mitinitiator Gottfried Lorenz, der in der Fachjury saß, erklärt: „Es war ja keine Entscheidung zwischen Schietkram und Goldbüddel, sondern es ging um ein Kunstwerk, das stark homosexuell konnotiert war. Aber alle anderen Gruppierungen blieben außen vor.“

Das Projekt erinnerte an das Tanzverbot für schwule Männer in den 1960er-Jahren in Hamburg, das unter anderem die Kneipen Capri und Roxi betraf. Doch obwohl der Entwurf bei der Jury überzeugte, sprach sich ein Großteil der queeren Community für die zweitplatzierte Arbeit aus. Die Entscheidung fiel nach einem Beteiligungsverfahren, das laut Behörde „ein Stimmungsbild“ in der Queeren-Gemeinschaft einholte.

Behördensprecherin Anja Bornhöft begründet die Entscheidung: „Es hat sich herausgestellt, dass sich die gesamte Community hinter dem zweitplatzierten Entwurf versammelt hat und gesagt hat: Damit wird das Ziel erreicht.“ Die Behörde habe daher zwischen Juryvotum und Stimmungsbild abgewogen.

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