
Am Freitagmorgen verkündete das chinesische Handelsministerium, dass das Land die Möglichkeiten zu Gesprächen mit den USA prüfe. „US-Beamte haben wiederholt ihre Bereitschaft bekundet, mit China über Zölle zu verhandeln“, sagte ein Sprecher laut BBC. „Chinas Position ist konsistent. Wenn wir kämpfen, werden wir bis zum Ende kämpfen; wenn wir reden, ist die Tür offen.“
Das könnte ein erster Schritt hin zu einer Entspannung im Zollstreit sein. Anfang Februar hatte Trump zusätzliche Zölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Waren verhängt. Anfang April erhob die amerikanische Regierung weitere Zölle auf chinesische Produkte, sodass die Gesamtabgaben für chinesische Importe insgesamt 104 Prozent betrugen.
Die chinesische Regierung hob daraufhin die Zölle auf amerikanische Waren auf 84 Prozent an (Apollo News berichtete). Mitte April teilte das Weiße Haus in einer Pressemitteilung mit, dass auf chinesische Waren insgesamt Zölle von 245 Prozent erhoben werden (mehr dazu hier). Bereits letzte Woche hatte Trump verkündet, dass es Gespräche mit China geben würde, was von der chinesischen Regierung jedoch dementiert worden war.
Die chinesische Handelskammer forderte am Freitag, dass die USA „Aufrichtigkeit“ zeigen sollen, wenn sie Gespräche wollen. Das Statement kommt wenige Stunden, nachdem Donald Trump ankündigte, Käufer von iranischem Öl mit Sanktionen zu belegen. Trump erklärte auf seiner Plattform Truth Social am Donnerstagabend, dass Länder und Personen ab sofort keine Geschäfte mehr mit den USA machen dürften, wenn sie iranisches Öl oder petrochemische Produkte kaufen.
Auch China wäre von diesen Sanktionen betroffen. Es hatte den Ölhandel laut Süddeutscher Zeitung mit dem Iran ausgebaut. Bereits am Donnerstagabend meldete ein Nutzer des Kurznachrichtendienstes Weibo, der dem chinesischen Staatsfernsehen nahe steht, dass die USA „sich proaktiv über mehrere Kanäle an China gewandt“ haben, „in der Hoffnung, Gespräche über die Zolltarife zu führen“.