
„Damit war gemeint, dass wir auf den Intensivstationen damals vor allem Menschen ohne Impfungen gesehen haben, die schwere und schwerste Verläufe hatten“, erklärte Jens Spahn kürzlich und versuchte, seine umstrittene Aussage, dass Corona eine „Pandemie der Ungeimpften“ sei, zu erklären. Diese Äußerung hatte bereits im Herbst 2021 für erhebliche Diskussionen gesorgt und ist nun erneut ein Thema – diesmal im Podcast „Jung in der Gesellschaft“.
Im Gespräch übte Entertainer Harald Schmidt scharfe Kritik am damaligen Gesundheitsminister. „Ich finde Jens Spahn sehr mutig, dass er sich überhaupt noch vor die Kamera traut“, sagte Schmidt. „Denn nach dem Satz ‚Corona ist die Pandemie der Ungeimpften‘ hätte ich mal, wie Helmut Kohl sagte, ein paar Jahre lang die Rollläden runtergelassen.“ Er fügte hinzu: „Aber vielleicht wird er sogar wieder Minister.“
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Die Äußerung Spahns war schon damals von Fachleuten kritisch betrachtet worden. Kürzlich veröffentlichte Protokolle des Robert Koch-Instituts (RKI) bestätigen, dass Experten die Formulierung als „aus fachlicher Sicht nicht korrekt“ einstuften.
In einem Protokoll hieß es, ein Abteilungsleiter habe die Aussage Spahns kritisiert. Ein anderer Abteilungsleiter merkte an, dass Spahn diese Formulierung „bei jeder Pressekonferenz, vermutlich bewusst“, wiederhole, was kaum korrigiert werden könne.
Jens Spahn strebt offenbar erneut ein Ministeramt an, allerdings nicht unbedingt im Gesundheitsressort. Seine Bereitschaft soll er laut Table.Media gegenüber Friedrich Merz signalisiert haben. Er soll als möglicher Kandidat für das Wirtschaftsministerium gehandelt werden.