
An der Anne-Frank-Grundschule im niedersächsischen Lüneburg ist die vielfältige Regenbogengesellschaft mit den konservativen Einstellungen der großen Zahl von muslimischen Schülern kollidiert. Aus diesem Grund hat die Schulleitung einen Brandbrief an die Eltern der Klassen 1-4 verschickt, in welchem es heißt: „Sprechen Sie mit Ihrem Kind, mit Ihren Kindern darüber. Helfen Sie mit, dass alle Kinder und auch Erwachsene, die für Ihre Kinder arbeiten, an unserer Schule gut miteinander leben und lernen können – in Frieden, Respekt und Freiheit.“
Konkreter Anlass für das Schreiben, das NIUS vorliegt, sind Vorbehalte, die Schüler aus konservativ-muslimischen Haushalten wohl äußern, wenn sie mit LGTBQ-Symbolen konfrontiert werden. In dem Brief der Schulgemeinschaft an die Eltern wird etwa das Beispiel angeführt, wonach Kinder die Regenbogenflagge als „haram“ (verboten) bezeichnen. Das Schreiben ist auf Deutsch, weist aber mehrere QR-Codes auf, die es etwa in Arabisch und Englisch übersetzen.
Im Schreiben heißt es: „Wir verstehen, dass jedes Kind Werte und Meinungen von zu Hause mitbringt – das ist in gewissem Rahmen ganz normal.“ Dennoch betont die Schulleitung, dass die Schule andere Prinzipien verfolgt: „Unsere Schule ist ein Ort für ALLE Menschen – egal, woher sie kommen, egal woran sie glauben oder wen sie lieben.“
Das Schreiben an die Eltern.
Der Brief adressiert den Konflikt direkt und verweist auf demokratische Werte: „Wir leben in Deutschland in einer offenen, demokratischen Gesellschaft. Diese Gesellschaft ist nicht perfekt. Doch sie bietet vielen Menschen Schutz, Hilfe, Asyl, Obdach, welches sie in ihrer Heimat nicht finden – und das ist gut so.“ Die Schulleitung fordert Respekt und Toleranz: „ABER: Man darf das nur sagen, wenn man dabei respektvoll und tolerant bleibt, niemanden beschämt, verächtlich macht oder beleidigt.“
Die Spannung werde besonders durch den Leitsatz der Schule verdeutlicht: „Auch in unserer Schule leben wir nach unserem Leitbild: ‚Jeder Mensch ist gleich viel wert.‘“ Das demokratische Credo soll von allen Schülern verinnerlicht werden, doch der Brief gibt zu bedenken, dass kulturelle und religiöse Unterschiede einen harten Konflikt darstellen könnten. Die Schulleitung appelliert an die Eltern: „Dafür brauchen wir Ihre Hilfe, liebe Eltern!“ Diese Regeln gelten für alle – und seien durch das Gesetz geschützt.
Die Schule in Lüneburg zeigt sich dabei auf ihrer Website als ganz besonders vielfältige und tolerante Bildungseinrichtung. Auf der Homepage der Schule wird direkt ein Bild mit fünf migrantisch anmutenden Mädchen gezeigt. Die „große kulturelle und soziale Vielfalt“ bedeute „Herausforderung und Stärke“ zugleich. Einen weiteren wichtigen Baustein bildet die Sprachförderung: „Neben der Sprachfrühförderung vor der Einschulung erhalten Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse zusätzlichen Sprachunterricht in Einzel- oder Kleingruppenarbeit.“ In der Schule wird auch Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet.
Nach Informationen von NIUS beklagen aber gleich mehrere Eltern, dass es gerade deutsche Schüler nicht leicht hätten und der sehr hohe Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund Tribut fordere – auch bei Lernfortschritten. Auch berichten Eltern über eine Verrohung der Sprache bei schon sehr jungen Schülern. So sollen etwa auf dem Fußballplatz immer wieder Ausdrücke wie „Hurensohn“ und Sätze wie „Ich ficke deine Mutter“ fallen. Auch sollen an der Schule bereits Kinder von muslimischen Mitschülern beschimpft worden sein, weil sie einen anderen Glauben haben.
Jüngst hatten immer wieder muslimische Schüler für Negativschlagzeilen gesorgt: In Berlin-Moabit wurde ein Lehrer von muslimischen Schülern gemobbt, weil er sich als homosexuell geoutet hatte. In Essen wollte Schüler eines Gymnasiums eine geschlechtergetrennte Abiturfeier abhalten. Vergangenes Jahr hatte der Fall einer Scharia-Polizei in Neuss für Negativschlagzeilen gesorgt, die Schülerinnen zu angemessener Kleidung und moralischer Tüchtigung anhalten wollte. An Hamburger Schulen häufen sich religiös motivierte Übergriffe, Diskriminierungs- und Mobbilfälle, vor allem durch muslimische Schüler. „Eltern fordern von der Politik Lösungen, so kann es nicht weitergehen“, sagt der CDU-Abgeordnete Sandro Kappe gegenüber Welt.
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