
Ministerpräsident Reiner Haseloff wird bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2026 nicht erneut kandidieren. Der 71-Jährige kündigte am Donnerstag an, den Vorsitzenden der Landes-CDU und amtierenden Wirtschaftsminister Sven Schulze als Spitzenkandidaten vorschlagen zu wollen.
„Der Fahrplan liegt fest“, sagte Haseloff. Er habe bereits vor Jahren deutlich gemacht, dass er nach dieser Legislaturperiode aus dem Amt ausscheiden werde. „Sie kennen alle mein Alter“, so der Ministerpräsident.
Haseloff sprach sich klar für Schulze als Nachfolger aus. Dieser bringe „die Erfahrung und das Format“ mit, die notwendige Übergabe zu gestalten. Schulze war mehrere Jahre Europaabgeordneter und ist seit 2021 Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten in der CDU-geführten Koalition mit SPD und FDP. Den Vorsitz der Landes-CDU hatte er im selben Jahr übernommen.
Zur Rolle der CDU bei der kommenden Wahl sagte Haseloff, es komme darauf an, „dass es immer eine demokratische Mehrheit in diesem Lande geben muss, und zwar aus der Mitte heraus“. Wenn die CDU keinen Erfolg habe, werde es ganz schwierig für die demokratische Zukunft in diesem Land.
Schulze teile seine Haltung zur AfD, betonte Haseloff. Eine Regierungsbeteiligung der Partei wäre eine „Katastrophe“. Schulze habe eine „klare Position zu extremistischen Kräften“ und sei deshalb aus seiner Sicht der richtige Kandidat.
Haseloff erklärte weiter, es sei bereits vor einiger Zeit vereinbart worden, den Nachfolgekandidaten rund ein Jahr vor der Wahl zu benennen. Damit beginne nun auch faktisch der Wahlkampf. Das Klima innerhalb der Landesregierung beschrieb er als „hervorragend“ und die Zusammenarbeit als „sehr kooperativ“.
Die Wahl zum neuen Landtag ist für den 6. September 2026 angesetzt. Haseloff steht seit 2011 an der Spitze der Landesregierung und ist derzeit dienstältester Ministerpräsident Deutschlands.