
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff berichtet von einem angeblichen Zugeständnis Russlands, das historisch wäre: Die Ukraine soll künftig einen ähnlichen Schutz wie ein Nato-Mitglied gemäß Artikel 5 des Bündnisvertrages genießen – also de facto eine Beistandspflicht von Mitgliedsstaaten im Falle eines Angriffs. Dem habe Russlands Staatchef beim Alaska-Gipfel zugestimmt, sagte Witkoff.
Auf CNN erklärte der US-Unterhändler wörtlich: „Wir konnten folgende Zugeständnisse erreichen: Die Vereinigten Staaten können eine Schutzmaßnahme ähnlich Artikel 5 anbieten, was einer der eigentlichen Gründe ist, warum die Ukraine der NATO beitreten möchte.“
Für Kreml-Chef Wladimir Putin sei ein Nato-Beitritt der Ukraine allerdings indiskutabel. „Wir konnten das sozusagen umgehen und eine Vereinbarung erzielen, dass die Vereinigten Staaten einen Schutz ähnlich dem in Artikel 5 bieten könnten.“ Die Russen hätten erstmals so einem Szenario zugestimmt.
Artikel 5 des Nato-Vertrags regelt, dass die Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird. Das nun bekannt gewordene Szenario würde jedoch nicht die gesamte Nato (32 Mitgliedsstaaten) im Verteidigungsfall in der Pflicht sehen – stattdessen würden die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder für die Sicherheit der Ukraine sorgen, ergänzte Witkoff gegenüber dem US-Sender Fox News.