Haustierverbot und kostenlose Menstruation: Das ist die neue Doppelspitze der Grünen Jugend

vor 7 Monaten

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Am Wochenende wird die Grüne Jugend ihre neuen Sprecher wählen. So gut wie sicher: Es werden Jette Nietzard und Jakob Blasel. Zeit, sich einmal anzuschauen, womit die beiden, die ihren Verband (noch) weiter nach links verschieben wollen, bisher so aufgefallen sind.

Im September kündigte der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend geschlossen seinen Rücktritt sowie Austritt aus der Grünen Partei und der Grünen Jugend an. Die Sprecherinnen Katharina Stolla („Es gibt keine Pull-Faktoren“, „Arbeiten macht krank“) und Svenja Appuhn („Wer die Klimakrise lösen will, muss die Verteilungsfrage stellen“) begründeten das mit der „Mitte-orientierten“ (!) Politik der Grünen in der Ampelregierung. Auch in acht Landesverbänden traten die Vorstände zurück und aus der Partei aus.

Traten zurück, weil ihnen die Grünen nicht links genug waren: Katharina Stolle, l., und Svenja Appuhn.

Jetzt schickt sich ein neues Duo an, den Bundesvorsitz zu übernehmen. Allerdings wollen auch „Fridays For Future“-Mitgründer Jakob Blasel und Flüchtlingshelferin Jette Nietzard den Verband „nach links schieben“, als wäre das noch möglich. Die Grüne Jugend wählt ihre neue Spitze am kommenden Wochenende auf dem Bundeskongress in Leipzig, an den beiden kommt wohl keiner vorbei.

Anders als die Ex-Sprecher Timon Dzienus oder Sarah-Lee Heinrich, die sich in den sozialen Netzwerken des Internets um Kopf und Kragen posten, treten die beiden eher gemäßigt auf und schreiben, auch was die Rechtschreibung betrifft, relativ unfallfreie Beiträge. Hinter dem adretten Äußeren stecken allerdings beinharte Positionen und auch die für die Grüne Jugend üblichen bizarren Ideen.

Der 24-jährige Jakob Blasel fährt seit einigen Jahren auf dem Klima-Ticket, tingelt durch die Polit-Talkshows und ist nach Luisa Neubauer das wohl bekannteste Gesicht der deutschen Sektion von Fridays for Future, als dessen Mitgründer er gilt. „Blasel ist der Erste aus den Reihen der jungen deutschen Klimaaktivisten, der in ein bundespolitisches Amt strebt. Auch dort will er nichts weniger, als die Erde vor dem Klimakollaps retten“ wusste die Welt schon 2020 zu berichten. Nun ist die Erde verloren, denn Jakobs Kandidatur scheiterte bei der Bundestagswahl 2021.

Jakob findet: „Ein Verbot von Gas- und Ölheizungen ist überfällig.“ Und wenn wir schon beim Verbieten sind, der grünen Lieblingsbeschäftigung: Wegen des Klimas sollten wir auch keine Haustiere mehr halten, auch wenn sie drollig seien: „Wir brauchen sie eigentlich nicht… Ein ziemlicher Umwelt- und CO2-Luxus, den wir uns da leisten. Wie er im Funk- Format Ozon vom 24.10.2019 sagte, sollte es seiner Meinung nach „verboten werden, Tiere unnötig zu züchten“. Einschläfern oder keulen lassen will Jakob die bereits existierenden Haustiere aber nicht, nur für die schöne CO2-freie Zukunft das Züchten verbieten, da ist er moderat.

Würde gern die Züchtung von Haustieren verbieten lassen: Jakob Blasel.

Klar, dass Jakob jedes „current thing“ mitmacht, so wie die Corona-Hysterie. Im Dezember 2021 postete er bei Twitter (heute X) ein Foto von sich, grinsend und mit Pflaster auf dem Oberarm: „Geboostert!“ Zum Glück ist er gesund geblieben. „Der Kurs auf eine schwer greifbare ‚Mitte‘ befeuert nur den Rechtsruck“, meint Jakob Blasel, deshalb hält er den Kurs hart Backbord.

Auch Jette Nietzard, die zweite Hälfte der Doppelspitze, will den Verband „nach links schieben“. Die 25-Jährige ist seit 2019 bei den Grünen (wobei auch die Linke für sie infrage kam), nach eigener Aussage, weil sie „die Kinderarmut beenden“ wollte, „und von Oktober 2020 bis November 2021 war ich Vorstandsmitglied und F*INT- und genderpolitische Sprecherin“. In einem Interview antwortete sie auf die Frage, was sie als Bürgermeisterin von Berlin als erstes tun würde, unter anderem: „gegen die Anweisung des BMI Geflüchtete nach Berlin holen“. 2021 trat Jette erfolglos für die Grünen zur Abgeordnetenhauswahl in Berlin an. Sie unterstützt ukrainische Flüchtlinge in Deutschland und ist Teil des Bündnisses „Deutsche Wohnen und Co enteignen“. Sie versucht „gerade auch junge Menschen und junge Frauen irgendwie zu empowern“. „Feministische Politik“ sollte überall Einzug halten: „Es wäre total wichtig, in Schulbüchern irgendwie Geschlechtsorgane richtig abzubilden, und es passiert einfach nicht.“

„Isch kandidiere“: Jette geht diesmal mit besten Chancen ins Rennen. Intern.

Neben der „Geflüchtetenhilfe“ kämpft Jette auch gegen „Periodenarmut“, weil sich manche Frauen angeblich keine Tampons leisten können. In Lichtenberg stellte sie „freie Menstruationsartikel-Automaten“ auf. Mit abweichenden Meinungen kann sie, Kennzeichen für die Linksgrünen, wenig anfangen. „Nuhr zurück im Ersten. Von wegen nur links-grün-versiffte Inhalte. I wish.“, zwitscherte sie 2022 bei Twitter. Ja, wie schön wäre das, wenn ausschließlich das eigene Milieu sich bemerkbar machen dürfte. Man arbeitet ja dran…

Wie die Grüne Jugend, die 2013 mit der Linksjugend solid die Kampagne „Ich-bin-linksextrem“ fuhr, bis mindestens 2014 für die Aufhebung des Inzestverbots eintrat, 2015 bei Twitter fragte, ob die „Auflösung eines Staates“ nicht noch einmal „mit Deutschland gelingen“ könne und 2016 dazu aufforderte, bei der EM aufs Schwenken der Deutschlandfahne zu verzichten, noch weiter „nach links verschoben“ werden soll, ist noch nicht ganz klar.

Jakob und Jette werden es aber versuchen und sich dabei Fettnäpfchen-Tritte früherer Sprecher der Grünen Jugend wie Sarah-Lee Heinrich („eklige weiße Mehrheitsgesellschaft“) oder Jamila Schäfer („Man kann in seiner eigenen Währung nicht pleitegehen“) verkneifen. Jakob wird das klinisch tote Klima-Steckenpferd reiten und Jette für „Geflüchtete“ und gegen „Periodenarmut“ kämpfen, und beide werden Dauergäste bei Maischberger, Illner und Klamroth sein. Und irgendwann klappt’s auch mit dem Bundestagsmandat. Wenn sich die Grünen mit ihrer Linksverschiebung nicht aus selbigem herauskatapultieren.

Mehr NIUS: Nach Rücktritt von Lang & Nouripour: Vorstand der Grünen Jugend will am Donnerstag aus Partei austreten

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel