
Für die politische Linke sind Morddrohungen zum politischen Kampfinstrument geworden. Während sie Mord- und Gewaltaufrufe auch auf prominenter Ebene aus den eigenen Reihen weitläufig toleriert, bauscht sie solche selbst unbekannter Personen gegen sich selbst übermäßig auf. Auch vor der Erfindung solcher Aufrufe scheint sie nicht zurückzuschrecken, um sich selbst als Opfer zu inszenieren. Der Fall um die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali ist für diese Entwicklung das jüngste Beispiel.
Als Dunja Hayali den ermordeten Bürgerrechtler Charlie Kirk unmittelbar nach dessen Ermordung in den ZDF-Hauptnachrichten als „rassistisch“, „sexistisch“, „menschenfeindlich“ und „abscheulich“ diffamierte – und damit letztlich die Ideologie des Mörders vertrat und rechtfertigte –, hagelte es Kritik. Aber auch Morddrohungen soll sie erhalten haben, wie sie in mehreren Videos mitteilte.
Das Problem: Die Ernsthaftigkeit der Drohungen konnte zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht abschätzbar gewesen sein. Im Gegenteil, ist glücklicherweise wohl davon auszugehen, dass kaum einer der verbal geäußerten Todeswünsche den Charakter einer realen Bedrohungslage für Hayali darstellte. Das Teilen der Nachrichten wirkte theatralisch. Dass Hayali kurz darauf pathetisch verkündete, sie werde „aus Gründen ein paar Tage Pause“ machen, verstärkt diesen Eindruck nur. Sogar ZDF-Intendant Norbert Himmler meldete sich zu den Hassbotschaften gänzlich Unbekannter zu Wort und sah die „Pressefreiheit“ gefährdet.
Dunja Hayali dämonisiert den ermordeten Charlie Kirk nur kurz nach dessen Tod.
Dass Hayali und das ZDF aus Morddrohungen eine Pose machen, könnte darin begründet sein, dass es ihnen gar nicht um die Gewaltandrohung an sich geht. Wäre beispielsweise Hayali daran gelegen, würde sie damit womöglich defensiver verfahren. Zum anderen würde sie sich einen Tag nach einem Attentat nicht zur Ideologie des Mörders bekennen oder sie und das ZDF würden nicht schweigen, wenn Kollegen beziehungsweise Mitarbeiter wie der Moderator Jan Böhmermann dazu aufrufen, „Nazis zu keulen“.
Dunja Hayali und das ZDF möchten mit ihrem theatralen Ausagieren vielmehr in den Vordergrund stellen, dass sie in dieser Situation die Opfer sind. Das hat den praktischen Nebeneffekt: Mit der zahlenmäßig weitaus größeren inhaltlichen Kritik und dem Unmut, für ihre Tendenz-Berichterstattung gezwungen zu werden zu bezahlen, müssen sie sich so nicht mehr auseinandersetzen.
Entgegen der phrasenhaften Beteuerung des ZDF, sich „auch mit Kritik von außen sehr gewissenhaft“ auseinanderzusetzen, bleibt genau solche nämlich aus. Die Falschaussagen des USA-Experten Elmar Theveßen über Charlie Kirk bezeichnet der ZDF-Fernsehrat beispielsweise als bloße „Einordnungen“, genauso wie Hayalis Bekenntnis zur Täterideologie. Aus einer Situation, in der man höchstselbst die Versatzstücke der Ideologie eines tatsächlichen Mörders bekräftigte, machte man eine, in der man selbst das Opfer ist.
Jan Böhmermann rief in seiner Sendung schon dazu auf, „Nazis zu keulen“.
Die Geschehnisse um Hayali sind hierbei kein Einzelfall. Eine politische Linke, deren wichtigstes politisches Symbol mit der Regenbogen- und Trans-Ideologie eine erfundene Opferidentität ist, betrachtet sich immer als geschädigt – ganz unabhängig davon, was tatsächlich der Fall ist.
Ein anderes Beispiel hierfür ist die Debatte um die Richterkandidatin Brosius-Gersdorf. Auch in der Diskussion um die gescheiterte SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht berichtete der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese Sauerland, von „Morddrohungen“ als vermeintlichen Beleg für eine „Hetzjagd“ auf die Juristen. Das Problem: Die zuständigen polizeilichen Behörden konnten NIUS anschließend keine dahingehenden Anzeigen melden.
Auch Brosius-Gersdorf gelang es nicht – bei Markus Lanz auf die vermeintlichen Morddrohungen angesprochen – eine solche zu benennen. Stattdessen sprach sie lediglich von „Drohungen“. Konkret nannte sie eine Karikatur, auf der ihr ins Gesicht geschlagen wurde, und dass im Internet Personen geschrieben hätten: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“. Das war eine Gewaltandrohung, einmal überhaupt keine spezifische Drohung.
Der Fall zeigte: Die SPD und Brosius-Gersdorf benutzten womöglich gar erfundene Morddrohungen als Vorwurf und Einschüchterungsinstrument, um in einer gesellschaftlichen Debatte vom eigentlichen Inhalt abzulenken, wie Brosius-Gersdorf' Positionen zu Abtreibung, Parteiverboten und zur Meinungsfreiheit.
Frauke Brosius-Gersdorf wurde angeblich Opfer von Morddrohungen.
Es drängt sich so der Verdacht auf, dass die politische Linke so sehr von in ihrer – von der Regenbogenfahne getragenen – Opfermentalität eingenommen ist, dass sie fast schon zwanghaft ihre eigene Gefährdung und sogar Morddrohungen beschwören muss, wenn jemand ihre Person oder ihre Positionen infrage stellt. Mindestens unbewusst lenken Linke so von einer inhaltlichen Debatte ab.
Ein weiterer Fall, der dies zu bestätigen scheint, ist der politische Rückzug Kevin Kühnerts. Als er vor wenigen Monaten seinen Rücktritt als SPD-Generalsekretär nachträglich in einem Zeit-Porträt begründete, inszenierte sich das Mitglied der großen linken BRD-Partei, die seit Jahren einen historischen Abstieg erlebt, als Opfer der politischen Stimmung im Land.
Kühnert erzählte von einem „diffuses Gefühl“, „dem Gefühl, nicht mehr sicher zu sein“. Dies solle daher gerührt haben, dass er im Stadion beispielsweise einmal von einem Fußballfan, der sich als AfD-Wähler ausgegeben habe, mit den Worten „Ich hasse dich!“ konfrontiert worden sei. Ein anderes Mal hätten Männer an einer Haltestelle darüber fantasiert, ihm „die Fresse zu polieren“. In Thüringen hätten ihn vor einem Hotel zwei Männer „in Neonazikluft“ gegrüßt. Getan hätten sie ihm aber nichts.
Kevin Kühnert zog sich aus der Politik wegen eines „diffusen Gefühls der Unsicherheit“ zurück.
Auch von einem Bauernprotest ist in der Zeit die Rede, der „im vergangenen Jahr vor der SPD-Zentrale“ vorbeigezogen sein soll. Die Demonstranten seien mit „selbst gebauten Galgen angerückt“, gibt die Zeit scheinbar Kühnerts Schilderung wieder. Da es vom einzigen Bauernprotest im Jahr 2024, der nach NIUS-Informationen am Willy-Brandt-Haus in Berlin vorbeizog, Fotos gibt, auf denen Kevin Kühnert den Demonstranten die Hand reicht und mit ihnen das Gespräch sucht, aber kein Galgen zu sehen ist, fragte NIUS bei der Zeit nach Belegen für die Behauptung. Die Zeit antwortete, „es gibt Belege“. Nennen konnte sie diese NIUS jedoch nicht.
Ebenso brisant war in Kühnerts Fall noch etwas anderes: Noch im Oktober 2024 hatte er seinen Rücktritt als SPD-Generalsekretär mit „gesundheitlichen Gründen“ begründet. Die Erzählung seiner angeblichen Gefährdung war also nicht nur inhaltlich fragwürdig, sie widersprach zudem seinen eigenen, zuvor getätigten Aussagen. Die vermeintliche Morddrohung war in jedem Fall auch hier, trotz gegenteiliger Behauptung, nicht verifizierbar.
Kevin Kühnert sucht mit Bauern vor der SPD-Parteizentrale im Jahr 2024 das Gespräch.
Wer diese Strategie der linken Selbst-Viktimisierung perfektioniert zu haben scheint, sind die Grünen. Über sie pflegen insbesondere die Öffentlich-Rechtlichen die Erzählung, sie und nicht die AfD seien die größten Opfer politischer Gewalt – eine Falschaussage, die beispielsweise Caren Miosga in ihrer Sendung im ZDF gleich mehrmals aufstellte. Sie baut darauf auf, dass man verbale Drohungen mit physischen Angriffen gleichsetzt. Am meisten von physischer Gewalt betroffen ist aber die AfD.
Die grüne Bundestagsabgeordnete Katrin Göring-Eckardt meldete sich auch im Fall Hayalis zu Wort und mahnte an, doch bitte keine Drohungen gegen sie zu auszusprechen. Gleichzeitig erklärte sie – scheinbar beiläufig – dass man die von Hayali vorgenommene „Einordnung nicht grundsätzlich infrage stellen“ dürfe. Dieser Satz war verräterisch: Er zeigte, dass es Göring-Eckardt nicht bloß um die Eindämmung von Gewaltandrohungen ging, sondern auch um die Einschränkung inhaltlicher, an Hayali gerichtete Kritik.
AfD-Politiker sind am häufigsten Opfer politischer Gewalt.
Besonders brisant: Göring-Eckardt besuchte schon persönlich den tatsächlichen linken Gewalttäter Simeon T. im Gefängnis in Ungarn. Zusammen mit einer Gruppe antifaschistischer Terroristen hatte dieser einen Rechtsradikalen am Rande einer Gedenkveranstaltung in Ungarn hinterrücks brutal zusammengeschlagen. Göring-Eckardts Besuch diente nicht etwa dazu, seine Tat zu verurteilen, sondern war ein Zeichen der Solidarität.
Simeon T. bietet die Trans-Ideologie ganz praktisch das Vehikel, sich selbst nicht als Täter, sondern als Opfer zu stilisieren. Als sogenannte „queere“ Person, behaupten er und Linke, werde er in Orbáns Ungarn im Gefängnis diskriminiert.
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