
In der Nacht zum Mittwoch kam es in der Herforder Innenstadt vor einer Shisha-Bar zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Clans, die in einer Massenschlägerei mündete. Wie das Westfalen-Blatt unter Berufung auf die Polizei Bielefeld berichtet, wurden mehrere Personen, teilweise mit Messern, schwer verletzt. Eine Mordkommission hat nun die Ermittlungen aufgenommen.
Nach Informationen der Neuen Westfälischen waren etwa 30, überwiegend junge Männer beteiligt. Neben Messern sollen auch Schlagstöcke zum Einsatz gekommen sein. Mindestens zwei Personen erlitten schwere Verletzungen und wurden in Krankenhäuser gebracht. Eine der verletzten Personen musste im Klinikum notoperiert werden; ihr Zustand ist inzwischen stabil. Ein Video, das in sozialen Netzwerken kursiert, zeigt sechs Streifenwagen vor der Notaufnahme an der Schwarzenmoorstraße. Auch am Morgen waren dort noch Polizeifahrzeuge zu sehen, und das Klinikum wird derzeit bewacht.
Wie das Westfalen-Blatt berichtet, handelt es sich bei dem Streit um eine Auseinandersetzung zwischen kurdischen-jesidischen Familien. Dabei soll der Konflikt schon länger anhalten sein – und Polizei und Justiz beschäftigen. Bereits in der Vergangenheit kam es vor der Herforder Polizeiwache zu verbalen und handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Familien.
Eine Augenzeugin schildert das Geschehen: „Anfänglich [sind] rund zehn junge Erwachsene gegen 0 Uhr in einer Shisha-Bar miteinander in Streit geraten.“ Die Polizei, die zunächst zur Deeskalation vor Ort war, fuhr wieder ab, woraufhin die Situation eskalierte. „Immer mehr Menschen seien dazugekommen, bis zu 40 Personen hätten sich geprügelt“, berichtet die Zeugin weiter. Sie beschreibt die Polizei bei ihrer erneuten Ankunft als überfordert. Laut der Augenzeugin sollen „rund 40 Menschen in Streit geraten sein und auch mit Messern aufeinander losgegangen sein“.
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Die Polizei bestätigt den Einsatz und die Einrichtung einer Mordkommission, hält sich jedoch mit weiteren Details zurück. Eine Sprecherin erklärte: „Man befinde sich derzeit in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft.“ Weitere Informationen sollen im Laufe des Tages folgen. Ob es Festnahmen gab, ist derzeit unklar.
Während des Polizeieinsatzes war die Mindener Straße zwischen Jahn- und Bismarckstraße gesperrt. Die Ermittlungen zur Klärung der genauen Umstände und Verantwortlichkeiten laufen auf Hochtouren.