
Alles wird politisiert, auch im Sport – überall soll es politisch korrekt zugehen. Das neueste Beispiel dieser Entwicklung liefert der Verein Hertha BSC, der gegen seinen eigenen Fanspruch „HaHoHe und fette Beute“ vorgeht. Damit soll etwas „gegen eine Verharmlosung oder Verherrlichung der NS-Zeit“ getan werden, wie der Verein am Sonntag schrieb.
Der traditionelle Clubgruß „HaHoHe“ wird in der Hertha-Fanszene seit vielen Jahren, wenn auch eher vereinzelt, mit dem Zusatz „fette Beute“ versehen, was so viel bedeutet wie: „Heute holen wir uns den Sieg“. Der Fußballverein Hertha BSC argumentiert nun: „Der Ausdruck ‚fette Beute‘ hat eine Geschichte im Kriegszusammenhang verbunden mit Raubzügen in den vergangenen Jahrhunderten und ist darüber hinaus in Kombination mit anderen Parolen (z.B. ‚Heil, Sieg‘ oder ‚Heil und Sieg‘) als Teil der rechtsextremen Phraseologie festgestellt worden.“
Auslöser für das Sprechverbot war offenbar das Fan-Urgestein Micha, der in TikTok-Videos seiner Mannschaft im kernigen Fußball-Sprech viel Erfolg wünscht. Hier sieht man Micha, wie er den Spruch verwendet:
Auf seinem TikTok-Kanal erklärt Micha nun, dass er den Spruch schon seit 40 Jahren benutzt, nun aber Hassnachrichten und Nazi-Vorwürfen ausgesetzt ist. „Das kann’s nicht sein“, so der Fußballfan.
Es gibt sogar Jutebeutel mit dem Aufdruck „Fette Beute“. Ist der Räuber Hotzenplotz nun ein Nazi?
Zwar betont Hertha BSC, seinen Fans keine böse Absicht zu unterstellen, wenn sie den Begriff benutzen. Zugleich kündigt der Verein aber Zensurmaßnahmen an. So sollen sogar Kommentare „konsequent gelöscht“ werden, die die Formulierung enthalten.
Screenshot: Instagram
Auch bei NIUS Live war die neue Doktrin der Polical-Correctness Thema am Dienstagmorgen. NIUS-Reporter (und Hertha-Anhänger) Björn Harms schilderte die woke Vorgeschichte seiner Mannschaft: Bei der Hertha „gibt es inzwischen Awareness-Teams rund ums Stadion, wo man sich dann melden kann, wenn man irgendwelche Mikroagressionen spürt.“
NIUS-Kolumnistin Birgit Kelle bedauerte, dass nun auch noch die Fußball-Enklave, wo „Männer noch Männer sein dürfen“, diszipliniert werden soll. Zugleich hofft und freut sie sich auf künftige Fangesänge: „Ich persönlich freue mich schon auf das nächste Hertha-Spiel und die Sprechchöre aus den Fanblocks, weil ich vermute, dass es hier eine Gegenreaktion gibt. Und das wird bestimmt unterhaltsam. Denn Fußballfans neigen nicht dazu, sich Sprechverbote aufoktroyieren zu lassen.“
Den ganzen Gesprächsabschnitt bei NIUS Live zum Thema „Fette Beute“ finden Sie hier:
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