„Heute ist alles steril, minimalistisch, nicht wiedererkennbar“ 

vor 5 Monaten

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Bildquelle: NiUS

Mit einem neuen Werbespot sorgte der Luxusauto-Konzern Jaguar für viel Spott im Internet. Androgyn aussehende, in allen Regenbogenfarben gekleidete, divers gecastete Menschen bewegen sich in dem kurzen Clip schwungvoll durch die futuristische Szenerie. Was dort genau beworben wird, bleibt unklar. Ein Auto ist nicht zu sehen.

Am Donnerstag sprachen Jan Karon und Julius Böhm über die Tendenz der Zeit, in Gleichförmigkeit und Beliebigkeit abzurutschen, statt ein Produkt klar zu bewerben.

„Es ist ein Zeugnis von dem, was wir geworden sind“, kommentiert Karon. „Bunt, konturen- und identitätslos“. Die Werbung stehe sinnbildlich für eine Gesellschaft, die lieber abgerundete Elektroautos fahre statt laute Verbrenner. „Es folgt einer Logik, die unsere Städte und Gegenstände, unsere Architektur scheiße und hässlich gemacht hat“, so Karon. Vieles sei zu einem moralischen Einheitsbrei geworden, der nur die eigene Tugendhaftigkeit beweisen wolle.

„Klingelschilder, Laternen, du kannst es durchgehen. Früher hatten die Verzierungen. Heute ist alles steril und minimalistisch, nicht wiedererkennbar.“ Dabei gebe es eine große Wertschätzung gegenüber gotischen Bauten, gegenüber Fachwerk, gegenüber Tradition, ist Jan überzeugt. „Werbung spiegelt letztlich den Zeitgeist“, wirft Moderator Alex Purrucker ein. Doch diese woke Welle scheine sich trotz des Jaguar-Spots langsam zu legen.

„Irgendwann, wenn es den Volkswirtschaften besonders schlecht geht, fällt die Diversity-Welt in sich zusammen. Weil sie sich die Moral nicht mehr leisten können“, so Julius Böhm. Das hätten die Krisen der vergangenen Jahre gezeigt. Es sei für den Großteil der Menschen wichtiger, den Wocheneinkauf bezahlen zu können, als ein ideologisches Projekt zu unterstützen. Firmen wie Bud Light mussten in der Vergangenheit enorme Umsatzeinbrüche verbuchen, unter anderem, weil die Werbung mit einer Transfrau bei seinen Käufern für Ärger sorgte.

Die ganze Sendung NIUS Live:

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