
Er ist einer der bekanntesten Historiker und Publizisten Deutschlands, geboren in Tel Aviv als Sohn jüdischer Emigranten, hat in der israelischen Armee gedient und Bücher über Israel geschrieben. Prof. Michael Wolffsohn beschreibt bei „Schuler! Fragen, was ist“ seinen ganz persönlichen Blick auf die Nahostpolitik Deutschlands – ein Thema, das aktueller nicht sein könnte.
Das ganze Interview sehen Sie hier:
„Das ist Missbrauch der Neutralität von staatlichen Behörden“, sagt Wolffsohn über NGOs, die mit Steuergeld bestimmte politische Stimmungen verbreiten. So finanzierte die Bundesregierung eine Israel-Auslöschungs-Karte mit Steuergeld, NIUS berichtete. „Und das ist kein allein deutsches Problem, sondern ein Problem in vielen westlichen Staaten“, sagt der Historiker. „Und diese Organisationen verstehen es vortrefflich, mit der von ihnen wunderbar beschriebenen Etikette der Menschlichkeit eben jene menschlichen Reflexe auszulösen. Und wenn man gegen die argumentiert oder ihnen den Geldhahn zudreht, schreien sie.“
Mehr als 60 Minuten unterhielt sich Michael Wolffsohn mit Ralf Schuler über die Themen, die Deutschland bewegen.
Der Professor sieht darin eine doppelte Moral: Denn wer ist es denn, der in diese Gebiete und zu den Palästinensern geht? „Man kann die israelische Regierung über sehr viel kritisieren. Aber dass die Palästinensische Autonomiebehörde, die ja die gemäßigte Vertretung der Palästinenser ist, oder die Hamas und andere Extremisten, dass die nun die Alternative wären, das wage ich nun wahrlich zu bezweifeln.“
Von 1967 bis 1970 diente Michael Wolffsohn in der israelischen Armee.
Im Westen kristallisieren sich für Wolffsohn in der Folge nur zwei Typen heraus: Die „nützlichen Idioten oder die Aktivisten, die unter dem Deckmantel der Humanität sagen ‚Wir kämpfen hier für Palästina‘ und unter dem Deckmantel der Humanität betreiben sie antiisraelische Politik und Propaganda.“
Wolffsohn ist Buchautor und Kolumnist in zahlreichen Publikationen.
Die Auftritte und die Rhetorik des neuen Außenministers, Johann Wadephul, missfallen dem Experten: „Es wäre besser, wenn ein Außenminister in Bezug auf einen wirklich brennenden Konflikt nicht unbedingt der einen oder der anderen Seite zuzuordnen wäre, eben auch institutionell. Das halte ich schon für problematisch.“ Eine Solidarität mit Israel könne niemals ein Zwang sein. „Seine Rhetorik zu Anfang seiner Amtszeit war jedenfalls völlig inakzeptabel.“ Immerhin – der Bundeskanzler habe aus Sicht von Wolffsohn eine Lernkurve durchlebt.
Wolffsohn sieht zu viele Gefahren in der doppelten Staatsbürgerschaft, er gab seine israelische ab.
Das ganze Interview können Sie hier ansehen.