Neue Zahlen zeigen: Die vielen Hitzetoten, von denen Tagesschau und ZDF berichteten, gibt es gar nicht

vor etwa 5 Stunden

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Mit fiebrigem Alarmismus berichteten zahlreiche Medien in den vergangenen Tagen, dass die zwei Wochen andauernde europäische Hitzewelle ab Ende Juni die Zahl der Hitzetoten verdreifacht habe. Allerdings basiert diese Behauptung auf einer Modellierung. Nun hat die EU-geförderte Plattform Euromomo, die europäische Sterblichkeitsdaten erfasst und vergleicht, die vorläufigen offiziellen Sterbezahlen zusammengefasst und veröffentlicht. Diese zeigen: Die europäischen Länder verzeichneten insgesamt keine Übersterblichkeit.

„Hitzetote durch Klimawandel: Zwei Drittel mehr Tote durch letzte Hitzewelle!“; „Klimawandel sorgt für drei mal so viel Hitzetote in Städten“, „Klimawandel verdreifacht Zahl der Hitzetoten während letzter Hitzewelle“: Schlagzeilen wie diese heizten in den vergangenen Tagen durch zahlreiche Medien wie die Tagesschau, das ZDF, die Süddeutsche und die dpa. Allerdings handelt es sich bei der den Meldungen zugrundeliegenden Studie lediglich um eine Modellierung – also um eine mathematische Prognose-Rechnung des Imperial College in London.

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Am Freitagmorgen hat die Plattform Euromomo vorläufige Zahlen veröffentlicht, die eine Überprüfung der modellierten Prognosen zulassen. Euromomo ist ein europäisches Monitoringsystem, das wöchentliche Sterblichkeitsdaten aus 27 Ländern oder Regionen sammelt, um Übersterblichkeit durch Ereignisse wie Infektionen oder Wetterextreme zu erkennen. Euromomo wird von der EU-Agentur European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) und der WHO unterstützt; das Statens Serum Institut in Dänemark betreibt und verwaltet die Plattform.

Die Daten zeigen: Im Zeitraum, in dem angeblich massenhaft Menschen wegen Hitze starben, wurde bislang keine Übersterblichkeit verzeichnet.

Euromomo hat für die aktuellen vorläufigen Zahlen Daten aus folgenden Ländern ausgewertet: Österreich, Belgien, Zypern, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Irland, Israel, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Portugal, Slowenien, Spanien, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich (England), Vereinigtes Königreich (Nordirland), Vereinigtes Königreich (Schottland) und Vereinigtes Königreich (Wales).

Die zur Verfügung gestellten vorläufigen Daten machen deutlich: Die zusammengefassten Todesfälle der europäischen Länder zeigen erwartete Sterblichkeitsraten – und keine Übersterblichkeit.

So gab es in der Kalenderwoche 26 (also vom 23. bis 29. Juni) eine leichte Übersterblichkeit in Spanien, in der folgenden 27. Kalenderwoche vom 30. Juni bis zum 6. Juli dann eine moderate in Portugal und eine leichte in den Niederlanden. In allen anderen europäischen Ländern starben den erhobenen Daten zufolge nicht mehr Menschen, als zu erwarten gewesen wäre.

In der 26. Kalenderwoche verzeichnete Spanien laut den vorläufigen Daten eine leichte Übersterblichkeit. Alle anderen untersuchten Länder verzeichneten keine Übersterblichkeit.

In der 27. Kalenderwoche verzeichnete Portugal laut den vorläufigen Daten eine moderate Übersterblichkeit, die Niederlande eine leichte Übersterblichkeit. Alle anderen untersuchten Länder verzeichneten keine Übersterblichkeit.

Zwar sind die Zahlen der letzten drei Wochen noch vorläufig und daher laut Euromomo mit Vorsicht zu interpretieren. In der Corona-Zeit haben sich die Zahlen der Plattform allerdings als zuverlässiger Indikator für eine grundsätzliche Einschätzung erwiesen, selbst wenn Wochen später noch einige Nachmeldungen einliefen.

Die Tagesschau zitiert in ihrem alarmistischen Artikel die Professorin für Klimaforschung am Imperial College in London, Friederike Otto, mit den Worten: „Die Studie verdeutlicht eine einfache Tatsache: Mehr Öl, Kohle und Gas zu verbrennen wird mehr Menschen töten“. Die Zahlen seien zwar Schätzungen, doch andere, unabhängige Studien zeigten, „dass sie im richtigen Bereich liegen.“

Die Wissenschaftler hatten zwölf europäische Städte untersucht: Der Modellierung zufolge entfielen knapp 320 der durch den Klimawandel zusätzlich entstandenen Todesfälle auf Mailand, 286 auf Barcelona, 235 auf Paris und 171 auf London. In Frankfurt liege die Zahl mit 21 zusätzlichen Todesopfern vergleichsweise niedrig, hieß es. „Hitzewellen hinterlassen keine Schneise der Verwüstung wie Flächenbrände oder Stürme“, wird Co-Autor Ben Clarke vom Imperial College London von der dpa zitiert. „Ihre Folgen sind überwiegend unsichtbar, aber im Stillen verheerend. Eine Differenz von nur 2 bis 3 Grad Celsius kann für Tausende von Menschen den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.“

Das „Faktenchecker“-Portal Correctiv visualisierte die Prognosen des Imperial College mit dieser Grafik

Das Imperial College um den Epidemiologen Neil Ferguson fiel bereits in der Corona-Zeit durch Modellierungen auf, die die Zahl der zu erwartenden Todesfälle exzessiv erhöht prognostizierten.

So hatte man für Schweden verschiedene mögliche Szenarien berechnet, wie viele Tote zu erwarten waren. Die orangefarbene Kurve in der folgenden Grafik bildet das Szenario ab, das man für den Fall erwartete, dass Schweden die Ausbreitung der Infektionen komplett ohne Maßnahmen zulassen würde. Die graue Linie symbolisiert den erwarteten Verlauf der Todeszahlen im Fall von milden Maßnahmen – also eben jenem Vorgehen, das Schweden wählte. Die blaue „Kurve“ zeigt den tatsächlichen Verlauf der schwedischen Todesfälle. Die Vorhersage lag damit fast um den Faktor 75 zu hoch.

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