
Charlie Kirk nutzte alle großen Social-Media-Plattformen, um junge Menschen für konservative Werte zu mobilisieren. An Schulen, Colleges und Universitäten forderte er Linke zur Debatte auf, war redegewandt und kämpferisch. Viele junge Amerikaner trauern jetzt um einen Hoffnungsträger wie einst um John F. Kennedy.
Der gewaltsame Tod Charlie Kirks schockt besonders die jungen Konservativen Amerikas. Kein anderer Aktivist hatte solchen Einfluss auf die Jugend – oder jedenfalls die Teile davon, die von woker Dauerpropaganda die Nase voll haben. Die Organisation „Turning Point USA“ (dt. „Wendepunkt USA“), die Kirk 2012 als 18-Jähriger gründete, hat eine Viertelmillion Mitglieder. Niemand warb so erfolgreich für die klassischen amerikanischen Werte: Gott, Familie, Nation.
Und stellte sich so wortgewandt gegen linke ideologische Projekte, die diese Werte seit Jahrzehnten schleifen wollen, die Religion bekämpfen (aber sich mit Islamisten verbünden), die Gesellschaft durch Masseneinwanderung zerstören, das traditionelle Familienbild hassen und mit der Transgender-Ideologie zersetzen. Millionen folgten ihm auf Social Media, Millionen hörten seinen täglichen Podcast „Charlie Kirk Show“.
Der Mord an Charlie Kirk macht seine Anhänger fassungslos.
So wie John F. Kennedy, der in den 60er Jahren mit seinem jugendlichen Erscheinungsbild und Charme für viele den Aufbruch in eine hellere Zukunft verkörperte. Er sprach eine neue Generation an, die sich von ihm und seinen Zielen angezogen fühlte und avancierte in unsicherer Zeit zum Hoffnungsträger einer positiven Zukunft. Mit der Gründung des Peace Corps wollte Kennedy den Pioniergeist und die Hilfsbereitschaft junger Amerikaner nutzen. Kennedy inspirierte viele junge Menschen, sich für positive Veränderungen einzusetzen und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann. Frage, was du für dein Land tun kannst."
Jahrzehnte vor Bill Clinton verbreitete er (authentische) Aufbruchstimmung, er wurde zum ersten „Popstar“ unter Amerikas Politikern, die in der Regel viel älter waren und als steif galten. Und dennoch war Kennedy kein Linker, sondern ein Patriot und Antikommunist, der Amerika zur unangefochtenen Nummer Eins der Welt machen wollte.
Vorbild für die Jugend Amerikas in den 60ern: John F. Kennedy.
„JFK“ wurde am 22. November 1963 ermordet. Am helllichten Tag, wie Charlie Kirk. Bei einer Wahlkampftour fuhr er in einer offenen Limousine durch Dallas, Texas und wurde und von mehreren Gewehrschüssen getroffen. Seine Frau warf sich Sekunden später über ihn.
Dallas, 1963: Der Moment, in dem JFK getroffen wird
In jenen Momenten starb auch die Hoffnung vieler Menschen, die von Kennedy inspiriert worden waren. Andere folgten seinem Aufruf zum Engagement, kämpften für Bürgerrechte oder gingen freiwillig als Soldaten nach Vietnam.
Der Moment, in dem Charlie Kirk tödlich getroffen wird.
Robert F. Kennedy, der jüngere Bruder des ermordeten US-Präsidenten, war gegen den Krieg in Vietnam, legte seine Akzente mehr auf Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit. Auch er fand ein – mit 42 Jahren – gewaltsames Ende. Am 5. Juni 1968, er befand sich auf dem Höhepunkt seiner Präsidentschaftskampagne, schoss im Ambassador Hotel in Los Angeles der 24-jährige Palästinenser Sirhan Sirhan auf ihn. RFK erlag am folgenden Tag seinen Verletzungen. Sirhan Sirhan ermordete Robert Kennedy wegen dessen proisraelischer Haltung im Sechstagekrieg.
Robert Kennedy, niedergeschossen vom Palästinenser Sirhan Sirhan.
Auch Charlie Kirk trat, nicht nur als gläubiger Christ, vehement für den Staat Israel ein und verteidigte ihn bei seinen zahlreichen öffentlichen Auftritten mit Leidenschaft. Die absolvierte er vor allem an Schulen und linken Hochschulen, um für konservative und christliche Werte und Politik zu plädieren. Er richtete auch eine Online-Datenbank ein, die „Professor-Watchlist“, um ideologische Indoktrinierung durch Dozenten öffentlich zu machen. Mit „Turning Point“ wandte sich Charlie Kirk gezielt an jüngere Menschen und wagte sich auf die Bühnen von Colleges, die republikanische Aktivisten gewöhnlich meiden.
Dabei suchte er stets das Gespräch mit linken Studenten in Debatten und zerpflückte ebenso redegewandt wie lustvoll die Behauptungen argumentationsschwacher Studenten. Videos solcher Rede-Duelle gingen viral. Kirk wollte die linke Diskurshoheit an den Universitäten nicht hinnehmen und forderte immer wieder Studenten heraus. Prove me wrong war das Motto: Beweise mir das Gegenteil. Bei einer solchen Gelegenheit wurde Charlie Kirk gestern auf dem Campus der Utah Valley University in Orem das Opfer eines Fanatikers.
Linksradikale warfen ihm, nicht überraschend, „Hass und Hetze“ vor, dabei ging Kirk gegen die Linken, die er argumentativ vorführte, nie persönlich vor. Er war ein Idealist im besten Sinne, einer, dessen Thesen – etwa zur Abtreibung, die er als Mord bezeichnete – man zu konservativ finden konnte, die er aber ohne Groll vertrat. In der Sache blieb er dabei standfest. So wurde er zur Galionsfigur eines selbstbewussten, kämpferischen Konservatismus, der sich im Kulturkampf nicht einschüchtern lässt.
Vor allem stand Charlie Kirk für die Redefreiheit: „Die Seite, die an Meinungsfreiheit glaubt, ist die Seite, von der ich glaube, dass sie auf der richtigen Seite steht. Gab es jemals einen Fall, in dem ein Liberaler auf dem Campus eine offene Veranstaltung gemacht hat, bei der konservative Studenten Fragen stellen konnten und ihr euch respektiert gefühlt habt?“
Wer genau John F. Kennedy ermordet hat, ist bis heute umstritten. Sein jüngerer Bruder Robert wurde von einem Araber getötet. Beide Kennedys waren Demokraten, aber aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als die heutigen. Diese würden die Kennedy-Brüder von damals wohl auch auf ihre Feindesliste setzen. Noch ist unklar, welchem Spektrum der Mörder Charlie Kirks, der sich noch auf der Flucht befindet, zuzuordnen ist: Stammt er aus dem linksextremistischen oder islamistischen Milieu? Beides ist möglich, seit sich Amerikas Linke mit den ebenso antiwestlichen radikalen Muslimen verbündet haben.
Geschockte Anhänger Kirks trauern um ihr Idol.
Für die konservative, patriotische Jugend Amerikas ist der Verlust Charlie Kirks ein ähnlicher wie in den 60er Jahren für die Anhänger der Kennedys. Wer weiß, was aus Kirk, der erst 31 Jahre alt und Vater zweier kleiner Kinder war, eines Tages geworden wäre. Junge Menschen, die er inspirierte, versammeln sich zu Gebeten und legen vor dem Hauptsitz von Turning Point in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona Blumen ab.
Der Schock sitzt tief, auch wenn nicht nur die gewöhnlich optimistischen Amerikaner wissen, dass es früher oder später einen neuen Charlie Kirk geben wird, der als Menschen anders sein mag, aber ähnlich kämpferisch für die republikanischen Werte eintritt – die auch mal die der Demokraten waren, bevor sie sich entschlossen, Konservative zum Feind zu erklären, mit denen man nicht redet, sondern die man bekämpft. Mit allen Mitteln.
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