Hunger-Propaganda: Deutsche Medien als Treibgut im Zeitgeist

vor 1 Tag

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Die Macht der Bilder ist bekannt – allen Beteiligten. Den Journalisten, die sie verwenden, genauso wie den Fotografen, die sie schießen. Und jenen, die sie inszenieren, erst recht. Wir sehen dieser Tage eine wirkliche Medienkampagne – mit den Horror-Fotos ausgemergelter Kinder, die den Hungerkrieg, ja den Genozid der Israelis an den Palästinensern belegen sollen.Es sind dieselben Kanäle, die sonst lang und breit vor „Desinformation“ und der Macht der Emotionen warnen, mit der man nicht spielen sollte, die sich jetzt vorneweg an die Spitze des Zeitgeists stellen. Nicht aus journalistischem Ethos, sondern aus Opportunismus.

Beim Thema Gaza fliegt mittlerweile jeder Faktencheck-Anspruch und jede kritische Haltung zum Fenster heraus. Die Zahlen des örtlichen „Gesundheitsministeriums“, einer Hamas-Behörde, werden auch von manchen Medien, die diese zu Beginn des Krieges zumindest noch kritisch einordneten, inzwischen im Stile einer Pressemitteilung verbreitet.Klar ist mittlerweile auch immer, dass Israel an der Hungerkatastrophe alleinige Verantwortlichkeit und Schuld trägt – das Vorgehen der Hamas rund um die Hilfsgüter wird ausgeblendet. Wenn die Hamas morgen vermeldet, im Gazastreifen seien arme Palästinenser-Kinder von israelischen Soldaten lebendig gegessen worden, würde auch das auf den Seiten der hiesigen Leitmedien stehen.

Es ist bekannt, wie die Hamas Gräuel-Propaganda inszeniert, gerade unter Zuhilfenahme von Kindern. Wer sich als Journalist mit diesem Thema beschäftigt, kann und muss das wissen – die Beweise sind zahlreich.

Hier geht es aber nicht um eine kritische Berichterstattung zu Israels Kriegsführung – hier geht es um das unkritische Breittreten eines Narratives, dem man sich unterworfen hat. Da springen die Journalisten mittlerweile auch nur auf einen Zug auf, in dem mittlerweile selbst die CDU mitfährt. Die Partei hat sich von ihrem Grundsatz, den Konrad Adenauer im Handschlag mit David Ben-Gurion prägte, verabschiedet, auch der Bundeskanzler macht jetzt mit bei leerer, antiisraelischer Symbolpolitik. Auch er lässt sich treiben.

Den Hilfsgüterabwurf über Gaza kündigt Merz öffentlich auf Arabisch an, während die Israelis in den Kibbuzen an der Grenze zum Küstenstreifen, die mit am härtesten von der Hamas-Attacke getroffen wurden, jetzt Flugzeugen mit dem Eisernen Kreuz beim Versorgen ihrer Todfeinde zusehen werden. Währenddessen wird an allen Ecken immer offener bekundet, dass „Staatsräson“ inzwischen eigentlich Solidarität mit den Palästinensern bedeute.

Da hat sich etwas verschoben – auch dank Medien, die sich von postfaktischen Narrativen treiben lassen und Verschiebungen hinterherrennen. Manche Leitartikel mancher Magazine wirken auch eher wie eine Selbst-Absicherung, am Ende doch noch auf der vermeintlich richtigen Seite der Geschichte gestanden zu haben.

Dabei wäre es ganz einfach, wirklich kritischen Journalismus zu machen. So kann man über die humanitäre Lage in Gaza schreiben und dabei auch nach Israels Verantwortung fragen – wer dabei aber die Hamas hintanstellt oder sich ihre Propaganda zu eigen macht, ist kein Journalist mehr und nicht mal mehr Berichterstatter. Er ist Treibgut im Fluss des Zeitgeists.

Was wirklich passiert, ist längst zweitrangig – das Narrativ zählt. Nirgendwo wurde das so deutlich wie in der Titelgeschichte von Zeit Online: „So sieht Hunger aus“, titelte die Zeitung über das Foto eines abgemergelten Kindes in Gaza. Bloß sah der Junge nicht so aus, weil er hungerte – sondern, weil er an Krankheiten litt, unter anderem Zerebralparese. Die Zeit verschwieg das und ergänzte erst später mit einem müden Hinweis in der Bildunterschrift, der Junge leide auch an einer Vorerkrankung. Die Suggestion der Zeile – „so sieht Hunger aus“ – blieb. Auch, wenn das Foto allen Informationen nach nicht die Folgen von Hunger zeigte.

Es ist ein krasses Medienversagen ausgerechnet jener „Qualitätsmedien“, die doch sonst an der Spitze im Kampf gegen Kampagnen, Desinformation und Co. stehen wollen. Aber da kommt es ganz offensichtlich darauf an, wer die Kampagne macht.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel