
Die Grundschule am Weinmeisterhorn in Berlin-Spandau steht unter Schock: Am Tag nach dem Messerangriff eines 13-Jährigen auf einen 11-Jährigen bringen zahlreiche Eltern ihre Kinder zur Schule, es wird über den Messerangriff, Täter und Opfer gesprochen, über die Frage, ob sich ein solcher Vorfall abgezeichnet hat.
NIUS war vor Ort und konnte mit Schülern und Eltern sprechen.
„Ich glaube, er war es, ich glaube, er war es“, tönt es aus einer Gruppe Schüler auf dem Schulhof, auf dem es natürlich nur ein Thema gibt: der Messerangriff vom Vortag. Max, so tuscheln sie, heißt der 11-jährige Junge, der mit einer Stichverletzung am Hals ins Krankenhaus gebracht und notoperiert werden musste. Der Messerangreifer ist noch immer auf der Flucht. NIUS ist sein Name bekannt – sein Zweitname lautet Ibrahim, den Rufnamen veröffentlicht NIUS aufgrund des Alters des Jungen nicht.
Wirklich überraschend scheint der Gewaltausbruch, zudem noch mit einem Messer, nicht zu kommen. Ein junger Vater erzählt, der tatverdächtige Schüler sei bekannt gewesen für „seine Art“, er sei immer wieder „auffällig geworden“. Ibrahim soll „bei Meinungsverschiedenheiten sehr aufbrausend“ gewesen sei, zitiert eine Mutter ihren Sohn. Mehr noch: Ibrahim habe schön öfter beim Fußballspielen angedroht, „jemanden abzustechen“, heißt es. Bisher sei es bei Androhungen geblieben, am Donnerstagvormittag stach der 13-Jährige dann zu.
Der Schulhof am Morgen nach der Tat
Eltern berichten gegenüber NIUS, dass sie ihre Kinder in den kommenden Tagen zur Schule bringen und sie auch wieder abholen wollen, um ihnen etwas mehr Sicherheit zu geben.
An diesem Freitag fällt der reguläre Schulunterricht aus. Es soll eine Präventionsmaßnahme stattfinden und über Gewalt – statt über Deutsch, Mathe oder Sachkunde – gesprochen werden. Die Polizei sucht noch nach Ibrahim. Sollte er gefasst werden, erwartet ihn wegen seines Alters wohl keine strafrechtliche Verfolgung.
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