Hände weg von ID-Registrierung: Unsere Kinder sind doch keine Nummern!

vor 20 Tagen

Blog Image
Bildquelle: NiUS

Schüler sollen künftig eine Identifikationsnummer (ID) zugeteilt bekommen, unter der Informationen zur schulischen Laufbahn sowie persönliche Daten gespeichert werden, NIUS berichtete.

Union und SPD wollen das Projekt, das in der Vergangenheit immer wieder an Datenschutz-Bedenken und zweifelhaftem Nutzen scheiterte, nun endgültig auf den Weg bringen.

Niedersachsen drängt als erstes Bundesland wieder auf eine Einführung, Kultusministerin Julia Willie Hamburg macht sich für eine baldige Einführung stark und auch das rheinländisch-pfälzische Kultusministerin bestätigt auf NIUS-Anfrage: „An diesem Thema wird gearbeitet.“ Im Kultusministerium in Baden-Württemberg glaubt man: „Lehr- und Lernprozesse könnten effektiver beleuchtet und bezogen auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt werden.“ In Rheinland-Pfalz heißt es: „Weil wir Kinder entlang der gesamten Bildungskette individuell und gezielt fördern wollen, brauchen wir eine entsprechende Datengrundlage.“

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg macht sich für eine baldige Einführung der Schüler-ID stark.

Mein gesunder Menschenverstand fragt sich: Warum brauchen wir eine Schüler-ID, um die Leistungen zu verbessern? Auch der Sprecher der Kultusministerkonferenz ist skeptisch: „Die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen kann nur durch die Lehrkräfte in der Schule ausgestaltet werden. Dies kann nur durch schulinternes Monitoring und eine direkte Interaktion zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schüler unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten geschehen.“

Die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen kann nur durch die Lehrkräfte in der Schule ausgestaltet werden.

Mich erinnert der Vorschlag an eine Verordnung der Finanzämter, dass alle Deutschen eine eigene Steuernummer haben müssen – und die gilt ein Leben lang. Das ist inzwischen erprobt, jeder versteht den Sinn. Aber unsere Kinder sind doch keine Nummern! Die zarte Pflanze der Erziehung, der Bildung, auch die Herzensbildung – das sind doch keine Sachen, die sich vom Rechner ablesen lassen.

Dazu kommt: Natürlich müssen sich Eltern auch Sorgen um den Datenschutz machen. Nichts läuft heute ohne Datenschutz. Da ringt man darum, wie lange Aufnahmen von Überwachungskameras gespeichert werden dürfen, und was man überhaupt aufnehmen darf. Und wenn es um unsere eigenen Kinder geht, sollen wir nicht nach Datensicherheit fragen?

Hände weg von ID-Registrierung – unsere Kinder sind doch keine Nummern!

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von NiUS

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von NiUS zu lesen.

Weitere Artikel