
Die t-online-Journalistin Annika Leister lobte am Sonntag im ARD Presseclub das „günstige Timing“ des Verfassungsschutz-Gutachtens, welches die AfD als „gesichert rechtsextremistische Bewegung“ einstufte. Die scheidende Innenministerin Nancy Faeser könne nun „mit einem guten Schuss am Ende abgehen“. Die SPD-Politikerin sei eine „antifaschistische Kämpferin“.
Annika Leister lobt im #Presseclub das "günstige Timing" der AFD Hochstufung und Nancy Faeser als "antifaschistische Kämpferin". #OerrBlog pic.twitter.com/wAg5O7SVRl
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) May 4, 2025
Im Vorfeld der Sendung sprach die Journalistin sich für weitere Schritte gegen die AfD aus. So sei „das Streichen von Staatsgeldern für Staatsfeinde“ wesentlich „besser als ein komplettes Verbot der AfD“. Diese Aussage teilte der Presseclub auf Twitter vor Ausstrahlung der Sendung. In der Sendung begründete sie ihre Argumentation damit, dass „eine verfassungsfeindliche Partei“, die den Staat ablehnt, „dieser keine steuerfinanzierten Millionenbeträge zahlen“ solle.
Leister ist beim Portal t-online für den Bereich der AfD zuständig. 2024 erlangte sie durch eine Recherche über die Verbindungen des AfD-Politikers Maximilian Krah nach China Aufmerksamkeit. Für die Mitwirkung an der Recherche wurde sie in der Kategorie Investigation für den Deutschen Reporterpreis nominiert. In ihren Beiträgen geht die Journalistin die AfD regelmäßig an. So schrieb sie in ihrer Berichterstattung über den AfD-Parteitag in Riesa, dass die „Maske“ der AfD und Alice Weidel nun „gefallen“ sei.
Die gesamte Debatte des Presseclubs am Sonntag drehte sich um die neue Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bewegung“. Neben Leister waren ebenfalls die stellvertretende Chefredakteurin des Spiegels, Melanie Amann, der SZ-Journalist Ronen Steinke sowie Thomas Vorreyer von der Märkischen Allgemeinen Zeitung, der ebenfalls für die Tagesschau berichtet, zu Gast.
Die Linie der Sendung wurde recht schnell klar. Die Gäste schienen sich einig, dass das Gutachten des Verfassungsschutzes der richtige Schritt gewesen sei. So erklärte Steinke, dass die AfD einen „Schulterschluss mit rechten Militanten“ vollzogen hätte und „deutschlandweit Schlägertrupps mit Jobs in den Parlamenten“ versorge. Die Partei habe „eine Grenze überschritten“.
Vorreyer zufolge sei zwar „nicht jeder, der die AfD wählt“, ohne Zweifel „rechtsextrem“, doch habe die Partei „rechtsextreme Kräfte“ in den eigenen Reihen „nie ausgebremst“. So habe die Parteiführung „das Wording der Rechtsextremisten sogar übernommen und sei auf diese zugegangen“.