
Es ist ein wirklich bemerkenswerter Auftritt – im negativen Sinne. Und von denen gibt es ja viele in der Karriere der Annalena Baerbock. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Hamburg gibt die Spitzengrüne sich kämpferisch – leider nur für die falsche Sache. Es geht um Gaza. Laut ruft sie in den Veranstaltungsraum in der Hansestadt: „Manche haben mich aufgefordert, die Hilfe für Gaza einzustellen. Und ich habe gesagt, eher trete ich zurück, als dass ich die humanitäre Hilfe einstelle!“
„Eher trete ich zurück“ – das Konzept einer Drohung fußt ja auf negativen Konsequenzen. Aber wir wollen uns an dieser Stelle nicht lustig machen, denn die Angelegenheit ist zu ernst. Denn Baerbock offenbart – mal wieder – ihre absolute Unzulänglichkeit im Amt. Sie will ultimativ deutsches Geld weiter an die UNRWA, an Gaza schicken. Und damit an die Hamas.
Man kann davon ausgehen, dass Ressourcen der UNRWA direkt und indirekt den Tod der drei Bibas unterstützt haben. UNRWA-Mitarbeiter waren dutzendfach am Massaker des siebten Oktobers beteiligt, UNRWA-Schulen säen unter Kindern seit Jahren den Hass, der die Hamas stark macht. Die UNRWA ist strukturell ein Instrument der Terroristen. Man kann davon ausgehen, dass Baerbock als deutsche Außenministerin all das weiß. So muss sie auch wissen, dass die Hamas Hilfslieferungen abfängt und sich selbst damit stärkt. Trotzdem sagt sie: „Und wenn es nur ein Truck ist, der nach Gaza hereinkommt, dann kämpfen wir in der Bundesregierung für diesen einen Truck.“ Verbissen kämpfend für die Versorgung von Terroristen.
Man kann es nicht anders sagen: Diese Ansprache ist unerträglich. Unerträglich dumm, unerträglich naiv, unerträglich blind. Und während Baerbock mit Feuer im Herzen für mehr Ressourcen für die Hamas kämpft, schweigt sie eisern zu den drei Toten. Zu Shiri, Ariel und Kfir Bibas verliert Baerbock an diesem Abend kein Wort. Die deutsche Außenministerin schweigt zum Mord an drei jüdischen, deutschen Staatsbürgern. Die deutsche Staatsräson liegt restlos in Trümmern.
Die Hamas hat die Kinder totgeschlagen – ein Baby und einen Vierjährigen. Das bewegt Baerbock an diesem Abend so gar nicht, zumindest sagt sie kein Wort der Andacht, der Trauer oder der Empörung. Stattdessen fährt sie sich hoch, um für mehr Hilfsgüter für die Hamas zu kämpfen und knüpft die stete Versorgung der Terroristen mit Ressourcen an ihr Amt. Als gäbe es nicht schon genug Gründe für ihren Rücktritt.
Das ist Annalena Baerbock: Die Frau, die schon behauptete, dass der siebte Oktober „auch für die Palästinenser der schlimmste Tag“ war. Und die schon zwei Monate nach dem tausendfachen Mord an Juden offen im ZDF gesagt hat: „Natürlich sind meine Gedanken bei den Geiseln und erst recht bei den Menschen, die in Gaza leben, den zwei Millionen Palästinensern“. Erst recht. Das war kein typischer Baerbock-Patzer, kein Versprecher – das war ihre Wahrheit. Die Geiseln kamen für sie immer an zweiter Stelle.
Und hat man das erst einmal gehört, erklärt sich so einiges. Warum das Auswärtige Amt während der gesamten Geiselhaft der Bibas vor allem mit Schweigen auffiel; warum sie immer mehr für die Palästinenser und immer weniger für die Israelis spricht; warum ihr diplomatisches Corps sich bei den Vereinten Nationen nicht gegen antisemitische Resolutionen stellt; und warum es Baerbock war, die Waffenlieferungen an Israel im Bundeskabinett blockierte.
Man könnte meinen, dass der Oberfranke, der Baerbock als „dümmste Außenministerin der Welt“ titulierte, es noch gut mit ihr gemeint hat. Dummheit ist entschuldbar – das, was Baerbock vorträgt, ist es nicht.