Industrieproduktion sinkt im Juni auf schlechtesten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie

vor 10 Tagen

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Die Industrieproduktion in Deutschland befindet sich auf einem Rekordtief seit der Corona-Pandemie. Mit einem Rückgang um 1,9 Prozent im Vormonatsvergleich war die Gesamtzahl der Fertigungen im verarbeitenden Gewerbe im Juni so niedrig wie seit Mai 2020 nicht mehr, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit.

Gegenüber dem Vorjahresmonat sei der Wert sogar um 3,6 Prozent gesunken. Im Mai hatte der Rückgang im Vergleich zu April noch 0,1 Prozent betragen, zum Vorjahresmonat waren es minus 0,2 Prozent. Zuvor war für Mai ein Anstieg von 1,2 Prozent prognostiziert worden, diese Zahl wurde nun revidiert. Grund dafür seien die „Korrekturmeldungen einiger Betriebe aus der Automobilindustrie“.

Von Volkswagen bis Mercedes-Benz hatten zahlreiche große deutsche Automobilkonzerne in den vergangenen Monaten schlechte Nachrichten mitteilen müssen: Teilweise wurden drastische Gewinnrückgänge bekanntgegeben. Im ersten Quartal 2025 sackte der Gewinn von VW nach Steuern auf nur noch 2,19 Milliarden Euro ab – ein Rückgang um rund 41 Prozent, teilte der Konzern Ende April mit – ähnlich verhielt es sich für das zweite Quartal (mehr dazu hier).

Die neuesten Produktionsentwicklungen im Juni sind aber vor allem auf die Rückgänge im Maschinenbau, in der Pharmaindustrie und in der Nahrungsmittelindustrie zurückzuführen, während bei der Energieerzeugung ein Zuwachs von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat verbucht wurde, teilte Destatis mit.

In einer Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums hieß es, „die schwache Entwicklung der Industrieproduktion im zweiten Quartal dürfte teilweise Ausdruck einer Gegenbewegung zu den Vorzieheffekten im Zusammenhang mit den angekündigten Zollerhöhungen sein“. Zudem sei die Nachfrage aus Ländern außerhalb des Euroraums zurückgegangen.

Angesichts der durch die „erhöhten US-Zölle verschlechterten handelspolitischen Rahmenbedingungen“ seien überdies „auch zu Beginn des dritten Quartals keine Impulse für einen dauerhaften Aufschwung der Industriekonjunktur absehbar.“

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