
Mit der Zerschlagung von ThyssenKrupp gehen mehr als 200 Jahre legendärer deutscher Industriegeschichte zu Ende. Die Politik versetzte dem Konzern letztendlich den Todesstoß. Übrig vom einstigen Markenkern Schwerindustrie bleibt eine „grüne Technologie“-Resterampe.
Erinnern Sie sich noch an die Bürgerkampagne „Grüner Mist“ im Bundestagswahlkampf 2021? Einige der zentralen Plakatmotive lauteten „Industriezerstörung“, „Wohlstandszerstörung“, „Arbeitsplatzvernichtung“.
Auch am traurigen Beispiel von ThyssenKrupp bestätigt sich einmal mehr, wovor die Initiatoren der Kampagne vor vier Jahren gewarnt hatten. Sicher, der Stahlgigant hatte mit vielschichtigen Problemen zu kämpfen – nicht wenige davon schwere Managementfehler.
Aber der seit Jahren schleichende Tod in Essen und Duisburg hat auch sehr viel mit dem von Angela Merkel (CDU) eingeleiteten Energiewende-Irrsinn zu tun, den Robert Habeck („Grüne“) mit seiner ideologischen De-Industrialisierungspolitik in den vergangenen drei Jahren forciert fortgesetzt hat. Der damals noch nicht absehbare Sanktions-Irrsinn gegen Russland – Stichwort: Energiepreise – tat dann ein Übriges.
Die Wirtschaftswunder-Maschine
Krupp (1811 gegründet) und Thyssen (1891 gegründet) hatten fast ein Alleinstellungsmerkmal für die viele Jahrzehnte lang weltberühmte deutsche Schwerindustrie (Kohle, Eisen, Stahl). Thyssen und Krupp machten das Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre erst möglich, damals, als Nordrhein-Westfalen zu einem der wichtigsten Industriestandorte Europas wurde. 1999 fusionierte die Krupp AG mit der Thyssen AG und war bis zuletzt Deutschlands wichtigster Stahlhersteller.
Thyssen und Krupp – das waren mehr als 200 Jahre deutsche Industriegeschichte: vom gefürchteten deutschen Kriegsgeschütz „Dicke Bertha“, über den Bau von Schwerlastern und Lokomotiven bis hin zum Schiffsbau.
ThyssenKrupp – das war Gewinnmaschine, Dax-Konzern, Arbeitgeber von einst 160.000 Beschäftigten.
Der Niedergang begann, als sich das von guten Stahljahren berauschte Management mit Expansionen in Brasilien und den USA übernahm. Unter dem Strich standen durch risikoreiche Auslandsabenteuer rund acht Milliarden Euro Verluste.
Einer der schwersten Fehler aber war es, dass die Konzernmanager in Essen und Duisburg die Billig-Konkurrenz aus Asien, vor allem China, von Anfang an unterschätzten und auf die vermeintlich bessere Qualität ihres Stahls vertrauten. Die Konkurrenz konnte ihren Stahl dank niedriger Arbeitslöhne, vor allem aber dank preiswerter Energie (!), auf den Weltmärkten und auch in Deutschland deutlich günstiger anbieten.
Energiewende-Irrsinn beschleunigte den Niedergang
Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Politik trägt mit Schuld am traurigen Ende von ThyssenKrupp! Hier kommt vieles zusammen:
Hohe Energiepreise infolge Atomausstieg und Windrad-Irrsinn; CO2-Steuern; der Sanktions-Wahn gegen Russland; der ideologische Tanz ums goldene E-Auto-Kalb samt politisch gewollter Zerstörung der Automobilindustrie.
Die in der Summe immer schwächere Nachfrage aus der Industrie nach Stahl, vor allem aus der Autoindustrie, riss am Ende auch ThyssenKrupp mit in den Abwärtsstrudel. Der Konzern machte seit Jahren Verluste, die Aktie fiel in den Tiefkeller.
Fazit: Die jetzt geplante künftige ThyssenKrupp Holding ist nicht mehr als eine „bessere Heuschrecke“, wie die in Düsseldorf erscheinende „Rheinische Post“ zutreffend schreibt. Vielleicht 40 bis 50.000 noch verbleibende Arbeitsplätze dürften es sein, nach dem Ausverkauf der noch lukrativen Konzernsparten (z.B. U-Boote, Fregatten). Die Malocher vor allem an den Standorten im Ruhrgebiet können sich bei Habeck und Merkel bedanken!