
Die Bundesregierung prüft, ob besonders schutzbedürftige Kinder aus dem Gazastreifen und Israel nach Deutschland gebracht werden können. Hintergrund sind Vorstöße der Städte Hannover und Düsseldorf, die Bereitschaft signalisiert haben, Minderjährige aufzunehmen.
„Die Umsetzbarkeit derartiger Initiativen hängt entscheidend von der Sicherheitslage, der Möglichkeit der Ausreise und weiteren Faktoren ab“, sagte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Konkrete Vorhaben würden derzeit mit Partnern geprüft. Im Mittelpunkt stehe die Ausweitung medizinischer Hilfe vor Ort und in regionaler Nähe.
Beide Städte hatten angekündigt, sich an einer möglichen Aufnahme zu beteiligen. In Hannover und Düsseldorf wird auf Kinder verwiesen, die medizinisch versorgt werden müssen oder durch die Kriegssituation stark belastet sind. Zuständig für die Umsetzung ist der Bund.
CDU-Chef Friedrich Merz äußerte sich zu Bildern zweier israelischer Geiseln, die nach israelischen Angaben von der Hamas veröffentlicht wurden. „Ich bin entsetzt über die Bilder von Evyatar David und Rom Braslavski“, sagte Merz der Bild-Zeitung. „Die Hamas quält die Geiseln, terrorisiert Israel und benutzt die eigene Bevölkerung im Gazastreifen als Schutzschild.“ Merz betonte: „Gerade deshalb führt zunächst kein Weg an einem verhandelten Waffenstillstand vorbei.“
Nach Angaben der israelischen Regierung befinden sich weiterhin mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Die Betroffenen gelten seit dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 als vermisst. Außenminister Wadephul sagte, es könne sein, dass die Hamas Hilfsgüter stehle und für Propagandazwecke nutze, doch daraus folge aus Sicht der Bundesregierung nicht, dass weniger geliefert werden solle, sondern mehr, um ein Überangebot zu schaffen, das sich nicht zur Erpressung nutzen lässt.