Exklusive INSA-Umfrage: AfD wäre aktuell in Sachsen die stärkste Kraft

vor 9 Tagen

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Bildquelle: NiUS

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahl in Sachsen wäre, läge die AfD mit 35 Prozent der Stimmen klar vorn und könnte sich im Vergleich zur Landtagswahl am 1. September 2024 (30,6 Prozent) deutlich verbessern. Die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer verlöre mehr als fünf Prozentpunkte und käme derzeit noch auf 26 Prozent.

Das geht aus einer repräsentativen INSA-Umfrage (1000 Teilnehmer) für NIUS hervor, die erstmals seit dem Urnengang im September die politische Stimmung im Freistaat erhebt. Im September lag die Union mit 31,9 Prozent knapp vor der AfD.

Die Linke würde sich von 4,5 Prozent im September aktuell auf neun Prozent verbessern, während das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) seine Stärke bei der Landtagswahl (11,8 Prozent) lediglich halten kann. Die Linke spielt derzeit im Freistaat eine wichtige Rolle. Sie wird von der Minderheitsregierung aus Union und SPD für wichtige Entscheidungen wie etwa den Haushalt konsultiert und einbezogen. Die SPD verliert in dieser ersten Umfrage nach der Wahl leicht. Sie kommt auf nur noch sechs Prozent, damals erzielte sie 7,3 Prozent. Die Grünen bleiben nahezu gleichstark bei 5 Prozent (2024: 5,1 Prozent). Auch bei den sonstigen Parteien tut sich wenig.

Fasst man die Trends der Umfrage zusammen, so zeigt sich, dass die schwarz-rote Regierungskoalition in einer Minderheitenposition bleibt und bislang keinen Amtsbonus erwerben konnte. Sie ist sogar mehr als sieben Prozentpunkte schwächer als bei der Landtagswahl 2024. Da acht Prozent der Wählerstimmen an Parteien fallen, die an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, sind parlamentarische Mehrheiten bereits mit über 46 Prozent möglich. Damit wäre beispielsweise ein knappes Bündnis aus AfD und BSW mit genau 46 Prozent in der Nähe einer parlamentarischen Mehrheit. AfD und CDU kommen mit zusammen 61 Prozent auf eine klare Mehrheit an Wählerstimmen und sogar auf eine Zwei-Drittel-Mehrheit an Parlamentssitzen. Die Linke verdoppelt ihren Wert bei der Landtagswahl.

Die Potentialanalyse von INSA zeigt zudem: Bis zu 44 Prozent der Wähler können sich vorstellen, in Sachsen die AfD zu wählen. Mit anderen Worten: Die gesellschaftliche Akzeptanz der AfD erreicht in Sachsen inzwischen Größenordnungen, wonach sich fast jeder Zweite vorstellen könnte, die Partei zu wählen. Das maximale Potential der CDU liegt bei 41 Prozent, das des BSW bei 28 Prozent, das der SPD bei 27 Prozent, das der Grünen bei 13 Prozent und das der Linkspartei bei 22 Prozent. Beliebteste Regierungspartei bleibt die CDU: 31 Prozent der Sachsen wünschen sich die CDU als führende Regierungspartei, 25 Prozent als mitregierende Partei. 54 Prozent der Sachsen möchten die CDU (mit) an der Regierung sehen. 43 Prozent die AfD, 28 Prozent das BSW, 33 Prozent die SPD, 16 Prozent die Grünen und 23 Prozent die Linkspartei.

Michael Kretschmer (CDU) nimmt nach der Wahl zum Ministerpräsidenten von Sachsen im Plenarsaal im Sächsischen Landtag Glückwünsche und Blumen von Jörg Urban, Vorsitzender der AfD in Sachsen, entgegen.

Interessant ist auch, welche Koalitionspartner die Anhänger der jeweiligen Parteien bevorzugen würden. Die AfD könnte mit der CDU ein Zweier-Bündnis bilden. Die CDU benötigt mindestens zwei Koalitionspartner, um selbst eine Regierung anführen zu können. Bevorzugter Partner der Unionswähler bleibt die SPD (58 Prozent). Danach folgen – in dieser Reihenfolge, aber ohne großen Unterschied – das BSW (20 Prozent), die Grünen (17 Prozent), die AfD (16 Prozent) und die Linkspartei (14 Prozent). Bevorzugte Partner der AfD-Wähler sind die CDU (39 Prozent) und das BSW (34 Prozent). Bevorzugte Partner der BSW-Wähler sind die CDU (49 Prozent), die Linkspartei (41 Prozent) und die AfD (39 Prozent).

Wenn es um die Wunschkoalition der Sachsen geht, gibt es ein klares Fazit: Die Wähler in Sachsen ignorieren die Brandmauer. Sie wünschen sich die beiden stärksten Parteien (AfD und CDU) in der Regierung. Die traditionelle Lagerbildung gilt im Osten nur sehr eingeschränkt. Das zeigt sich insbesondere am BSW, deren Wähler sich sowohl CDU als auch die Linkspartei und die AfD als Koalitionspartner vorstellen können.

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