Iranische Behörden warnen: Teheran droht in wenigen Wochen vollständiger Wasserkollaps

vor 4 Tagen

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Die iranische Hauptstadt Teheran kämpft derzeit mit einer sich verschärfenden Wasserkrise. Jetzt prognostizieren iranische Behörden sogar einen vollständigen Wasserausfall bis Oktober. „Wir müssen der Bevölkerung klarmachen, dass es hier nicht mehr um Knappheit geht, sondern dass wir demnächst gar kein Wasser mehr haben werden“, warnt ein Sprecher der Wasserversorgungsbehörde der iranischen Metropole gegenüber Isna News.

Aufgrund des drohenden Wasserausfalls gebe es keine andere Möglichkeit, als eine extreme Senkung des Wasserverbrauchs, fordert der Sprecher Mohammad-Taghi Husseinsadeh. Zwar werde die Regierung für die Versorgung auf die Entnahme von Wasser aus dem Taleghan-Stausee im Nordwesten Teherans zurückgreifen. Allerdings würden diese Vorräte lediglich bis September, höchstens Oktober ausreichen.

Neben dem Rückgriff auf den Stausee versucht die iranische Regierung, mit weiteren Maßnahmen die Bevölkerung zum Wassersparen zu zwingen. So wird das Wasser in Teilen Teherans und rund 50 weiteren iranischen Städten zwischen 24 und 48 Stunden lang abgestellt. Auch mit der Einführung der Vier-Tage-Arbeitswoche und der Schließung öffentlicher Toiletten versucht die iranische Regierung, die Bevölkerung zum Wassersparen zu zwingen.

„Wir befinden uns in einer Dürresituation“, so bereits der Energieminister, Abbas Aliabadi als Grund für den Wasserkollaps, wie die Tagesschau berichtete. Der Minister hatte bereits im Juli angekündigt, dass das Energieministerium aus diesem Grund plane, „Vielverbraucher mit strikten Sanktionen zu belegen“.

Ursache für die sich verschlimmernde Wasserknappheit in der iranischen Hauptstadt ist neben der natürlichen Dürre allerdings vor allem ein jahrelanges Missmanagement des Regimes. Teheran liegt seit jeher am Rande einer Wüste, Herausforderungen bei der Wasserversorgung sind eigentlich nichts Neues für die iranische Hauptstadt. Doch Experten warnen seit Jahren und Jahrzehnten, dass vor allem die Bevölkerungsexplosion im Land Ressourcen knapp werden lässt.

Seit 1969 hat sich die Bevölkerung im Land verdreifacht, auf mittlerweile 92 Millionen Menschen. Nicht nur deren direkter Wasserverbrauch, sondern auch der durch die Bevölkerungszahl wachsende Bedarf in Produktion und Landwirtschaft trägt damit einhergehend zur Knappheit bei. Insbesondere die Extraktion und Produktion von Rohstoffen und Materialien für die Industrie, wie Öl, Gas, Kupfer, Stahl und Zement, ist wasserintensiv. Dazu kommt eine jahrelange Misswirtschaft mit den Wasserressourcen.

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