„Kleiner Satan“, „Krebsgeschwür“: Wie der Iran mit Terror und Atombombe Israel vernichten wollte

vor etwa 18 Stunden

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Israel hasst den Iran nicht – und wohl auch die meisten Iraner den jüdischen Staat nicht. Doch seit der Islamischen Revolution 1979 arbeitet das Mullah-Regime auf die Vernichtung des Staates hin, mit dem man nicht einmal eine gemeinsame Grenze hat. Permanent wird Hass geschürt, werden Terrorgruppen im Ausland unterstützt, wird am Bau der Atombombe gearbeitet. Lesen Sie hier, wie Teheran die Zerstörung Israels plante.

Wenn es um den israelisch-iranischen Konflikt geht, sprechen Deutschlandfunk, Tagesschau und ZDFheute von einer „Erzfeindschaft“. Von der kann jedoch keine Rede sein. Iran, ebenfalls mit den USA verbündet, erkannte als einer der ersten Staaten 1948 den neu gegründeten Staat Israel an, und beide Länder pflegten diplomatische, wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit. Der Schah lieferte Öl, und Israel unterhielt eine Delegation in Teheran.

Das änderte sich schlagartig mit der Islamischen Revolution 1979. Mit der Machtübernahme Ayatollah Khomeinis, der Schah Reza Pahlavi als einen „verkappten Juden“ und „Befehlsempfänger Israels“ titulierte, wurde Israel als „Kleiner Satan“ (neben den USA als „Großer Satan“) dämonisiert, und der Kampf gegen den jüdischen Staat wurde zur Staatsdoktrin. Alle Verträge mit Israel wurden annulliert, die israelische Botschaft in Teheran geschlossen und an die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) übergeben.

Ayatollah Khomeini 1979 mit PLO-Terrorfürst Yassir Arafat.

Seither wird jährlich am letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan bei staatlich organisierten Demonstrationen beim „Al-Quds-Tag“ die Auslöschung Israels gefordert – mit dem Schlachtruf „Marg bar Israil“ (Tod für Israel). Israel-Hasser im Westen, unter anderem in den USA, Großbritannien und Deutschland, veranstalten inzwischen ebenfalls Al-Quds-Tage, bei uns seit Mitte der 1990er Jahre.

Ayatollah Ali Khamenei und Mahmud Ahmadinedschad haben den Holocaust wiederholt als „Mythos“ oder „Erfindung“ bezeichnet. Letzterer organisierte 2006 die sogenannte „Internationale Konferenz zur Überprüfung der globalen Sicht des Holocaust“ in Teheran, an der eine gruselige Judenhasser-Querfront aus linken Antizionisten, Rechtsextremisten und Islamisten aus 30 Ländern teilnahm. Dort wurde die Shoah geleugnet und Israel das Existenzrecht abgesprochen.

Islamistische Tradition: das Herumtrampeln auf Israel- und USA-Flaggen

Auch andere Führer wie Ali Akbar Hashemi Rafsanjani relativierten den Holocaust, indem sie behaupteten, Hitler habe „nur“ 20.000 Juden ermordet. Selbst unter Präsident Hassan Rohani (2013–2021) waren Regierungsstellen in Veranstaltungen zur Holocaustleugnung involviert – und im Westen galt Rohani als „moderat“. Zweimal, 2006 und 2016, wurden internationale Holocaust-Karikaturen-Wettbewerbe veranstaltet, um die Meinungsfreiheit im Westen zu provozieren und den Holocaust zu leugnen oder zu verhöhnen. Die Karikaturen verglichen oft den Massenmord an den Juden mit der Situation der Palästinenser.

Auch sehr beliebt: Flaggen mit Davidstern bemalen und dann verbrennen.

Die Ayatollahs Khomeini und Khamenei haben antisemitische Narrative mit anderen Ideologien verknüpft, bezeichneten westliche Werte wie Geschlechtergleichheit als „zionistische Verschwörung“. In Teheran sind öffentlich Uhren aufgestellt worden, die den Zeitpunkt der vermeintlichen Zerstörung Israels anzeigen. Die jüdische Gemeinschaft, die vor 1979 noch etwa 80.000 Mitglieder zählte, ist auf nur noch ein Zehntel geschrumpft. Kurz: Das islamistische Regime predigt jeden Tag, dass Israel zerstört werden müsse und dass der Tag nicht mehr fern sei, an dem die Muslime dies ins Werk setzen werde.

Ganz anders in Israel. Mehr als 200.000 Israelis haben iranische Wurzeln und pflegen persische Traditionen und Kultur. Kol Israel sendet täglich Radiosendungen in persischer Sprache in den Iran, und Menashe Amir, ein iranischer Jude, moderiert eine Talkshow, die Anrufer aus dem Iran anzieht. Israel ist nach wie vor an guten Beziehungen zum Iran interessiert, man hofft dort auf einen Regimewechsel, um einen Neuanfang starten zu können.

Allein für den Frieden braucht man zwei, für den Krieg genügt einer. Und das islamistische Regime in Teheran machte keinen Hehl aus seiner Absicht, den „Kleinen Satan“ früher oder später zu vernichten. Um nur einige wenige Beispiele zu nennen:

Bei den Drohungen ist es nie geblieben: Das Mullah-Regime unterstützt eine „Achse des Widerstands“, bestehend aus Terrorgruppen wie Hisbollah, Hamas, Islamischer Dschihad und Huthi-Rebellen, die als „verlängerter Arm“ Irans Israel immer wieder angreifen, ohne dass Teheran eine direkte Konfrontation riskiert.

Präsident Mahmud Ahmadineschad leugnete den Holocaust und wollte Israel von der Landkarte tilgen.

Die libanesische Hisbollah, 1982 von Irans Revolutionsgarden gegründet und finanziert, ist die stärkste Proxy-Miliz mit 150.000 Raketen und Zehntausenden Mitgliedern. Sie verübte Anschläge wie in Buenos Aires (1992/1994) und beschießt Israel regelmäßig mit Raketen. Iran liefert Waffen, Training und Geld. Israel musste im syrischen Bürgerkrieg mehrmals die Nachschublinien bombardieren, über welche die Hisbollah mit iranischen Waffen versorgt wurde. Iran unterstützt auch die Hamas, obwohl diese sunnitisch ist – der gemeinsame Feind macht’s möglich –, finanziell und militärisch, etwa mit Raketenbau-Technologie. Hamas-Führer sind in Teheran willkommen. Nach dem 7. Oktober 2023 intensivierte Iran die Unterstützung.

Hisbollah-Terroristen schwören den Kampf gegen Israel – mit Nazi-Gruß.

Auch der Islamische Dschihad, eine kleinere palästinensische Terrorgruppe, wird von Iran finanziert und verübt Anschläge auf Israelis. Teheran liefert überdies Waffen und Logistik an die Huthi-Rebellen für Angriffe auf Israel und westliche Interessen im Roten Meer, daneben noch kleinere Milizen in Syrien und im Irak, die Israel indirekt bedrohen, etwa durch Angriffe auf die Golanhöhen.

Lange Zeit also setzte der Iran auf Stellvertreterkriege. Bis Israel nach dem 7. Oktober 2023 begann, sich seine Todfeinde mit dem etwas größeren Besteck vorzuknöpfen. Es dauerte bis April 2024, bis der Iran zum ersten Mal Israel direkt attackierte – mit über 300 Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen. Ihre größten Hoffnungen, Israel dereinst den Vernichtungsschlag zu versetzen, legte das Regime aber in sein Atomprogramm. Mit den Worten Rafsandschanis: „Eine einzige Atombombe könnte in Israel alles zerstören und das Problem Israel lösen.“

Die Enthüllung des iranischen Atomprogramms 2002 verschärfte den Konflikt, weil Israel darin zu Recht eine existenzielle Bedrohung sah. Dieser begegnete der jüdische Staat auf vielerlei Art. Politiker, insbesondere Premierminister, warnten vor den Vereinten Nationen und anderen Foren. Legendär ist Benjamin Netanjahus Rede vor der UN-Generalversammlung 2012, wo er mit der Zeichnung einer Bombe die „rote Linie“ für Irans Urananreicherung markierte.

Benjamin Netanjahu zeigt der UN-Vollversammlung, wie weit das Atomprogramm der Mullahs bereits gediehen ist.

Nachrichtendienstliche Erkenntnisse über Irans Atomprogramm teilte Israel mit westlichen Staaten, insbesondere den USA, Großbritannien und Deutschland. 2018 enthüllte Netanjahu ein geheimes Archiv mit 55.000 Seiten und 183 CDs, das Mossad-Agenten aus Teheran entwendet hatten. Dieses „Atomarchiv“ bewies, dass Iran bis 2003 entgegen seinen Behauptungen ein geheimes Waffenprogramm verfolgte.

Darüber hinaus drängte Israel auf internationale Sanktionen durch den UN-Sicherheitsrat (z. B. Resolutionen 1737, 1747, 1803) und unterstützte US-amerikanische und europäische Sanktionen gegen Irans Banken, Ölsektor und Revolutionsgarden. Mit Amerika arbeiteten die Israelis zusammen, um den Druck auf die Mullahs zu erhöhen.

Auch die Israelis beließen es nicht bei Worten. Da sie unter keinen Umständen zulassen konnten, dass ein Feind Massenvernichtungswaffen entwickelt, die gegen die israelische Bevölkerung eingesetzt werden könnten, setzten sie auf Prävention. Ein Prinzip, das als „Begin-Doktrin“ Berühmtheit erlangte. Am 7. Juni 1981 zerstörte die israelische Luftwaffe den irakischen Atomreaktor Osirak. Und als sie Kenntnis von einem vom Iran finanzierten und von Nordkorea und Syrien betriebenen Nuklearprojekt zur Produktion von waffenfähigem Plutonium erlangten, planierten am 6. September 2007 israelische Jagdbomber den Al-Kibar-Reaktor im syrischen Deir al-Zour.

Vor allem musste das iranische Atomprogramm sabotiert werden, das als größte Gefahr erkannt wurde. Nur die Iraner waren willens und fähig, Israel existenziell bedrohen zu können. Israel setzte auf eine Kombination von Cyberangriffen, geheimer Sabotage, Lieferkettenmanipulation und Ausschaltung führender Atomwissenschaftler.

Gemeinsam mit den USA entwickelten die Israelis den Computervirus Stuxnet, der iranische Zentrifugen in der Anlage Natanz infizierte. Der Virus manipulierte die Steuerungssysteme, wodurch bis zu 1.000 Zentrifugen (etwa ein Fünftel der Kapazität) zerstört wurden. Immerhin verzögerte die Aktion das Programm um geschätzte ein bis zwei Jahre. „Duqu“ (2011) und „Flame“ (2012) spionierten die iranischen Netzwerke aus. 2020 und 2021 trafen Explosionen und Stromausfälle die Zentrifugen-Produktion in Natanz.

Ein Pappsarg für Bibi Netanjahu wird durch die Straßen Teherans gezogen.

Zwischen 2010 und 2020 wurden vier Wissenschaftler eliminiert, um das iranische Atomprogramm zu „enthaupten“ – so wie in der Nacht zum Freitag Fereydoun Abbasi-Davani und Mohammad Mehdi Tehranchi. Weitere Schläge sollen in den nächsten Tagen ausgeführt werden, um die atomare Bedrohung des jüdischen Staates endgültig zu beseitigen, die seit über zwei Jahrzehnten wie ein Damoklesschwert über dem Land kreiste.

Israel werde keinen zweiten Holocaust zulassen, hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu immer wieder bekräftigt. Und tatsächlich sind die Vernichtungsfantasien des iranischen Regimes jetzt auf lange Zeit ausgeträumt. Eine Gefahr bleibt es dennoch, bis sich die Iraner von ihren Peinigern befreien und „Marg bar Israil“ nicht mehr in den Straßen Teherans ertönt.

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