
Die Berliner Verkehrsgesellschaft BVG hat die U-Bahnhaltestelle am Deutschen Bundestag mit den Farben der sogenannten „Progress Pride Flag“ verunstaltet. „Wir helfen gerne beim Flagge zeigen“, schrieb die BVG auf Instagram mit Blick auf den Christopher Street Day (CSD) am kommenden Wochenende in der Hauptstadt und betonte auf Medienanfrage: „Die Berliner Verkehrsbetriebe sind und bleiben bunt wie ihre Stadt.“
Statt im üblichen Blau prangt das Schild „U-Bahnhof Bundestag“ nun in den Farben und Musterungen der Pride-Flagge. Auch der Zugang zur Station irritiert mit regenbogenfarbenen Elementen, ebenso die Treppe zum Bahnsteig. „Also UNSER Bundestag ist dann jetzt bereit für den CSD“, heißt es im Posting der Verkehrsbetriebe (Busse, Straßenbahnen, U-Bahn).
Retourkutsche gegen Merz und Klöckner
Die BVG-Aktion richtet sich demonstrativ gegen Bundeskanzler Friedrich Merz und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (beide CDU), die es abgelehnt haben, anlässlich des CSD die Regenbogenfahne auf dem Reichstagsgebäude zu hissen – Merz mit den Worten: „Der Bundestag ist kein Zirkuszelt.“ Die Berliner Verkehrsgesellschaft schließt sich der Kritik von SPD, „Grünen“, Linken und LGBTQ-Szene an – obwohl die BVG als landeseigenes Unternehmen zur politischen Neutralität verpflichtet ist. Sven Lehmann („Grüne“), ehemaliger „Queer-Beauftragter“ der Bundesregierung, lobte die Aktion denn auch als „stabil“.