
Das Jobcenter in Dortmund wirbt mit finanziellen Zuschüssen von bis zu 8.000 Euro für den Kauf eines Autos inklusive Führerscheinkurs, um arbeitsunwillige Stütze-Empfänger zur Aufnahme einer Tätigkeit etwa als Taxi-Fahrer, Amazon-Lieferant oder Pizzabote zu bewegen. Auch die Anschaffung eines E-Bikes wird bezuschusst.
Erst vor wenigen Tagen tönte Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD), sie wolle arbeitsunwillige Bezieher von Stütze mit verschärften Sanktionen belegen. Insbesondere Terminversäumnisse sollen härter geahndet werden. Doch das Jobcenter Dortmund geht offenbar einen anderen Weg.
Statt mit Sanktionen soll Erwerbslosen die Annahme eines Jobs mit Geld schmackhaft gemacht werden, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Seit dem 27. März werden Hilfe-Empfänger demnach mit einer Sonderzahlung von 5.000 Euro für den Kauf eines Autos und 3.000 Euro für den Erwerb eines Führerscheins gelockt. Bedingung: Sie müssen einen unbefristeten Job als Lieferfahrer, Pizzabote oder in der ambulanten Pflege annehmen.
„Das ist doch irre“, sagt ein Sachbearbeiter, der anonym bleiben möchte. „Das öffnet Betrügern Tür und Tor.“ Ein Pizzabäcker zum Beispiel könnte einen Boten einstellen, beide teilen sich das Geld vom Jobcenter und beenden das Arbeitsverhältnis nach sechs Monaten.