
Der Deutschlandfunk hat einen neuen Instagram-Beitrag über Gier mit Friedrich Merz bebildert. Als Überschrift ist dort zu lesen: „Todsünde Habgier“ – Habsucht, und darunter fällt auch Geiz oder Habgier. Sie ist in der römisch-katholischen Kirche die zweite der sieben Todsünden. Veröffentlicht wurde der Beitrag am Ostersonntag, an dem Christen die Auferstehung Jesu Christi feiern.
Inhalt des Beitrags ist nicht einmal der abgebildete Christdemokrat Merz selbst, sondern eine Abhandlung über die Gier von mächtigen Personen. Befragt wurde dafür bereits am Freitag in einem zehnminütigen Gespräch der Vermögensforscher Thomas Druyen, der eher Donald Trump attackierte, den Namen von Merz aber nicht einmal in den Mund nahm.
Dennoch wurde das Bild des CDU-Kanzlerkandidaten neben der Überschrift mit einem Zitat von Druyen versehen: „Je mehr man hat, desto schneller gewöhnt man sich daran und die Maßstäbe verschieben sich. […] Wenn man seit ewigen Zeiten Business fliegt oder ein Privatflugzeug hat, ändert sich auch etwas im Gehirn“, ist da zu lesen. Das hatte der Vermögensforscher aber generell mit Blick auf die Welt erklärt.
Der Deutschlandfunk bebildert die "Todsünde Habgier" mit Friedrich Merz. #OerrBlog pic.twitter.com/LrNUAh4SFA
— ÖRR Blog. (@OERRBlog) April 20, 2025
Zur aktuellen Lage führte er in dem Gespräch am Freitag außerdem aus, „einige Leute fühlen sich (…) einfach besser als die anderen“. Diese Personen würden nur noch versuchen, „ihre eigenen Ziele zu realisieren. Dass dies auch unter demokratisch gewählten Vertretern passiert, ist natürlich eine gewisse Paradoxie, aber da müssen sich die Wähler an den eigenen Kopf fassen“, meinte Druyen, ohne Namen von Politikern oder Parteien zu nennen. Auch diese Abhandlung fand in dem Instagram-Beitrag des Deutschlandfunks Platz.
Der Moderator sprach den Vermögensforscher anschließend auf Trump an, dem er autokratische Züge unterstellte. Nach einigen Ausführungen behauptete Druyen dann, es sei „das Ende der Zivilisation“, wenn grenzenlose Habgier so weit ginge, „dass man sich auch die Rechtsstaatlichkeit aneignen will“. Doch „soweit sind wir Gott sei Dank noch nicht“, hielt er fest.
Befragt wurde Druyen auch zu Artikel 14, Absatz Zwei des Grundgesetzes, der ebenfalls in dem Instagram-Beitrag Erwähnung findet: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“, ist hier zu lesen. Das sollte man auch „steuerlich fixieren“, sagte Druyen dazu im Gespräch. Gutes Handeln solle belohnt werden, und besondere Egozentrik, „die nicht der Allgemeinheit dient, auch höher besteuert werden“.
Insgesamt veröffentlichte der Deutschlandfunk in dem Instagram-Beitrag vier Kacheln mit Inhalten aus dem Gespräch. Auf der letzten Kachel ist ein Bild von Trump zu sehen. „Eine uneingeschränkte Habgier könne laut Druyen so sogar in dem Bestreben enden, sich die Rechtsstaatlichkeit anzueignen. Auf der anderen Seite könne Gier so auch Antrieb sein, Forschung voranzutreiben“, schreibt der Deutschlandfunk hier.
Und weiter: „Die Frage also sei, wie und von wem dieser psychologische Mechanismus genutzt wird.“ Druyen hatte in dem Gespräch mehrere Arten von Geiz erwähnt und beispielsweise den Fortschritt von Elon Musks Forschungsprojekten mit Tesla, SpaceX oder Neuralink gelobt, wenngleich er diese ebenfalls auf eine Art wissenschaftliche Gier zurückführte.